Mosambik: Terrorangriffe lösen erneute Massenflucht aus

Zerstörte Gebäude. Foto: Kirche in Not
Zerstörte Gebäude. Foto: Kirche in Not

17.05.2024

 

(München/acn) - In der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik haben am 10. und 11. Mai schwere terroristische Angriff stattgefunden. Dies bestätigten mehrere lokale Quellen gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Hunderte von Menschen seien auf der Flucht und versuchten, sich oft in unwegsamem Gelände in Sicherheit zu bringen.

Den lokalen Angaben zufolge hätten Terrorgruppen, die dem „Islamischen Staat“ nahestehen sollen, zunächst die strategisch wichtige Stadt Macomia angegriffen. Sie liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von der Provinzhauptstadt Pemba. Stunden später seien auch die Dörfer Missufine und Cajerene überfallen worden, berichten die örtlichen Quellen.

 

Terrorgruppen gehen noch aggressiver vor

Der Angriff in Macomia war nach 2020 bereits der zweite und richtete sich gegen einen wichtigen Militärstützpunkt. „Die Lage dort ist wirklich schlimm. Die Aufständischen kamen im Morgengrauen, die Bevölkerung ist auf der Flucht“, erklärte ein Mitarbeiter des katholischen Radiosenders in Pemba gegenüber „Kirche in Not“. Beobachter stellten fest, dass die Terrorgruppen noch offensiver vorgingen und offensichtlich auch über mehr Waffen verfügten.

Laut Augenzeugenberichten hätten die Extremisten die Infrastruktur schwer getroffen und zahlreiche Häuser in Brand gesteckt. Bilder zeigen Leichen auf den Straßen; offizielle Opferzahlen gibt es noch nicht. Durch die beiden Angriffe sei eine erneute Massenflucht ausgelöst worden.

 

Der Norden von Mosambik ist seit 2017 heftig umkämpft. Islamistische Einheiten versuchen, die Region unter Kontrolle zu bringen; vor der Küste der Provinz Cabo Delgado gibt es reiche Erdölvorkommen. Während sich die Übergriffe zunächst gegen zivile und militärische Einrichtungen richteten, stellen Beobachter auch gezielte Attacken auf Christen fest.

 

 

Foto: Gert Holle
Foto: Gert Holle

AKTUELL BEI WIR IM NETZ - AUS ALLER WELT - 17.05.2024


FIDES-NACHRICHTEN - 17.05.2024

AFRIKA/NIGERIA - Erzdiözese Onitsha: Katholischer Priester entführt

 

Abuja (Agenzia Fides) - "Mit Bedauern müssen wir die Entführung eines unserer Priester, Pfarrer Basil Gbuzuo, mitteilen", so die Diözese Onitsha in einer von Kanzler der Diözese, Pfarrer Prudentius E. Aroh, unterzeichneten Erklärung vom 16. Mai die Entführung von Pfarrer Basil Gbuzuo.

"Die Entführung fand am Mittwoch, den 15. Mai, gegen 8 Uhr morgens entlang der Eke Nkpor-Obosi Umgehungsstraße statt. Pfarrer Gbuzuo ist Gemeindepfarrer in der Pfarrei ‚Holy Trinity‘ om Ogidi. Bislang haben die Entführer noch keinen Kontakt aufgenommen", heißt es in der Erklärung. Onitsha liegt im Bundesstaat Anambra im Süden und Zentrum Nigerias.

Der Erzbischof von Onitsha, Valerian Okeke, rief die Gläubigen und alle Menschen guten Willens auf, für die baldige Freilassung des Priesters zu beten, der nicht verletzt wurde.

Die Erzdiözese bemüht sich um die Freilassung von Pfarrer Gbuzuo und vertraut den Priester der "mächtigen Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, der Mutter der Priester, für seine baldige Freilassung aus den Händen der Entführer" an.

Ein Polizeisprecher des Bundesstaates bekräftigt unterdessen, dass eine Suche nach dem Priester und seinen Entführern eingeleitet worden sei. „Das Polizeikommando von Anambra hat die Suche nach den Entführern eingeleitet, um Pfarrer Basil Chukwuemeka wohlbehalten wiederzufinden", heißt es in der Erklärung der Strafverfolgungsbehörden, und weiter: "Einige Augenzeugen der Entführung wurden befragt, um Hinweise zur schnellen Aufklärung der Entführung zu erhalten“.

Die Entführung von Pfarrer Gbuzuo ist nur die jüngste in einer langen Liste von Entführungen von Priestern und Ordensleuten. Im Februar drückten Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt der Sektion für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen des Dikasteriums für Evangelisierung, und der Sekretär desselben Dikasteriums, der nigerianische Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, die Solidarität des Dikasteriums mit der Kirche und dem Volk Nigerias angesichts des "außer Kontrolle geratenen" Phänomens der Entführungen in Nigeria aus (vgl. Fides 16/2/2024).

Die Geißel der Entführungen mit dem Ziel der Erpressung ist ein weit verbreitetes Phänomen in ganz Nigeria, einschließlich Massenentführungen, insbesondere von Schülern und Studierenden (vgl. Fides 14/5/2024)

(L.M.) (Fides 17/5/2024)

 

ASIEN/SÜDKOREA - “Monat der Familie": Geburtenrückgang steht im Mittelpunkt

 

Seoul (Fides) - Das Thema des Geburtenrückgangs steht im Mittelpunkt des vom Ministerium für Gleichstellung und Familie organisierten "Monats der Familie 2024".

Traditionell ist der Mai in Korea der Monat der Familie, eine Zeit der familienbezogenen Feste und Feiern, die tief im koreanischen kulturellen Erbe verwurzelt sind. Am 5. Mai wird der "Tag des Kindes" gefeiert, der auf den Schriftsteller Bang Jung-hwan zurückgeht und 1923 eingeführt wurde, zu einer Zeit, als nur wenige Kinder in den Genuss von Bildung kamen. Am 8. Mai hingegen werden die Eltern gefeiert, ein Feiertag, der ursprünglich der Muttertag war und 1973 in "Elterntag" umbenannt wurde. Eltern, und im Allgemeinen auch ältere Menschen, werden als Vorbilder für künftige Generationen in der Gesellschaft angesehen.

Ein weiterer besonders beliebter Feiertag in diesem Monat ist der "Tag der Lehrer und Erzieher" am 15. Mai: es werden Personen gefeiert, die als grundlegend für die Erziehung und das Wachstum der Menschen angesehen werden. An diesem Tag organisieren Schülergruppen in allen Schulen Dankeschön-Veranstaltungen oder schreiben Briefe an ihre Lehrer.

Der 21. Mai ist der "Tag des Ehepaares", der Tag der Eheleute, der zwei Individuen, die eine Familie gründen: ein Tag, der die Bedeutung der ehelichen Beziehungen wieder ins Bewusstsein rufen soll, damit die Familie in Harmonie wachsen kann.

In einer Zeit, die von diesen Feierlichkeiten geprägt ist, sieht sich das Land mit einem ernsten Problem konfrontiert: Südkorea hat die niedrigste Geburtenrate der Welt, und sie sinkt weiter und bricht Jahr für Jahr ihren eigenen Rekord. Offiziellen Angaben zufolge sinkt die Rate bis 2023 um weitere 8 % auf 0,72, eine Zahl, die angibt, wie viele Kinder eine Frau in ihrem Leben bekommt. Damit die Bevölkerung stabil bleibt, müsste diese Zahl bei 2,1 liegen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird sich die koreanische Bevölkerung bis zum Jahr 2100 schätzungsweise halbieren, weshalb in dem Land von einem "nationalen Notstand" die Rede ist. Auf politischer und medialer Ebene wird eine Debatte über Analysen und Maßnahmen zur Umkehrung dieser besorgniserregenden Entwicklung geführt. Zu diesem Zweck hat der neue Präsident Südkoreas, Yoon Suk Yeol, seine Absicht erklärt, ein neues Ministerium einzurichten, das sich mit dem Notstand einer sich verschärfenden demografischen Krise befassen soll.

Auch die katholische Kirche in Korea will dem sozialen und kulturellen Notstand aktiv entgegenwirken und hat zahlreiche Initiativen in dieser Hinsicht gestartet. In Seoul ist das katholische "Komitee für das Leben" aktiv und fördert Initiativen zur Unterstützung der Familienpolitik. So verwaltet das Komitee beispielsweise einen speziellen Fonds für alleinerziehende Mütter, um ein stabiles Umfeld für die Kinderbetreuung zu gewährleisten, oder bietet schwangeren Frauen auf allen Ebenen Unterstützung an. Auch der Familienminister dankte dem Ausschuss öffentlich dafür, dass er "Familien in Not unterstützt und zur Verbesserung der Familienbeziehungen und der Familienkultur beiträgt".

(PA) (Fides 17/5/2024)

 

AFRIKA/BENIN - Rektor des Nationalen Philosophats “Saint-Paul“ in Djimè ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, hat am 31. August 2023 Pfarrer Télésphore Abley aus dem Klerus der Diözese Abomey, zum Rektor des Nationalen Philosophats “Saint-Paul“ in Djimè.

Pfarrer Abley ist 53 Jahre alt und ist seit 21 Jahren Priester. Er besuchte das Kleinen Seminar „Saint-Paul“ in Djimè (1986-1990) und das Kleinen Seminar „Notre-Dame de Fatima“ in Parakou (1990-1993). Nach dem propädeutischen Jahr in Missérété (1993-1994) studierte er Philosophie und Theologie am Priesterseminar „Saint-Gall“ in Ouidah (1994-2001). Er hat einen Doktortitel in Philosophie, den er an der kirchlichen Universität „San Dámaso“ in Madrid erworben hat (2016-2022).

Nach seiner Priesterweihe hatte er folgende Ämter inne: Ausbilder im Priesterseminar Saint-Paul in Djimè (2001-2008), Gründungspfarrer der Pfarrei Notre-Dame de Lourdes in Mougnon (2008-2011). Seit 2022 ist er stellvertretender Direktor des „Complexe Scolaire Catholique Saint Jeanne d'Arc“ und Dozent am Priesterseminar „Saint Paul“ in Djimè.

(EG) (Fides 17/05/2024)

 

OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Erzbischofskoadjutor für die Erzdiözese Mount Hagen ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Interimsdirektor des Geistlichen Jahres am “Good Shepherd Seminary”, Pfarrer Clement Papa, zum Erzbischofskoadjtor der Erzdiözese Mount Hagen (Papua Neuguinea) ernannt.

Bischof Clement Papa wurde am 22. Februar 1971 in Mount Hagen (Western Highlands, Papua-Neuguinea) geboren. Er studierte Philosophie am „Good Shepherd Seminary“ in Maiwara (Madang) und nach pastoraler und spiritueller Erfahrung Theologie am „Holy Spirit Seminary and Catholic Theological Institute“ in Bomana im National Capital District. Am 3. Dezember 1999 wurde er zum Priester geweiht und in die Erzdiözese von Mount Hagen inkardiniert.

Nach seiner Priesterweihe hatte er folgende Ämter inne und hat sich weitergebildet: Vize-Pfarrer in Fatima (2000-2001); Pfarrer in Kol-Ambulua (2002-2003); kanonisches Lizentiat in Dogmatischer Theologie an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2006); Kaplan am „Holy Trinity Teachers College“ (2007); Studiendekan am „Good Shepherd Seminary“ in Mt. Hagen (2008); Promotion in Theologie am „Melbourne College of Divinity“ (2021); Dozent am „Good Shepherd Seminary“ (2021); Rektor des „Good Shepherd Seminary“ (2011-2014; 2022); Mitglied des Finanzausschusses und Mitglied des Kuratoriums der Erzdiözese (2011-2014; 2023); seit 2023 ist er Interimsdirektor des Geistlichen Jahres am „Good Shepherd Seminary“.

 

(EG) (Fides 17/05/2024)


Nigeria: Schüler eines katholischen Internats vor Überfall gerettet

Schüler der „Father Angus Fraser Memorial High School“ in Makurdi. © Father Angus Fraser Memorial High School
Schüler der „Father Angus Fraser Memorial High School“ in Makurdi. © Father Angus Fraser Memorial High School

15.05.2024

 

(München/acn) - Dem beherzten Eingreifen eines Schulleiters ist es zu verdanken, dass bei einem Angriff auf ein katholisches Internat in Nigeria die Schüler in Sicherheit gebracht werden konnten. Wie lokale Ansprechpartner dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ berichteten, ereignete sich der Vorfall bereits in der Nacht zum 7. Mai in Makurdi, der Hauptstadt des Bundesstaats Benue im Südosten Nigerias. Bislang unbekannte Täter hätten das Feuer auf die „Father Angus Fraser Memorial High School“ eröffnet, während die Schüler in dem Gebäude schliefen.

 

Wie ein Sprecher der Diözese Makurdi sagte, habe der Schuldirektor sofort Maßnahmen ergriffen, um ein Eindringen der Angreifer zu verhindern und die Schüler in Sicherheit zu bringen: „Es wurde lange Zeit geschossen. Gott sei Dank wurden keine Schüler verletzt.“ Ein von der Schule angestellter Sicherheitsmann sei von den Angreifern verfolgt worden; dabei habe er Blessuren davongetragen, die aber nicht lebensgefährlich seien. Polizei sei erst eingetroffen, als die Angreifer bereits verschwunden waren.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 16.05.2024

AFRIKA/BENIN - Pater Giovanni Benetti: Mission bedeutet “sich von Jesus Christus faszinieren zu lassen“

 

Calavi (Fides) - "Mission bedeutet, sich von Jesus Christus faszinieren zu lassen und zu versuchen, ein Spiegel seiner Güte zu sein, wohin uns der Atem seines Geistes führt", so der italienische Missionar Pater Giovanni Benetti, ein Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der seit zwei Jahren in Benin als Ausbilder im Zentrum für Spiritualität „Brésillac“ in Calavi tätig ist. "Es ist das 'Lieben', das dem 'sich auf den Weg machen' einen Sinn gibt".

"Ich befinde mich inmitten vieler junger Menschen, die zusammen mit den Ausbildern und Freunden des Zentrums eine Atmosphäre der Brüderlichkeit und Einfachheit pflegen", so die Missionarin weiter. „Ich beteilige mich an der geistlichen Begleitung dieser jungen Menschen, an der Vorbereitung von Exerzitien und Ausbildungskursen und an den verschiedenen Treffen für die Ausbilder. Je nach verfügbarer Zeit versuche ich auch, vor allem sonntags, meinen pastoralen Dienst in einigen der umliegenden Pfarreien zu leisten".

Im "Zentrum von Brésillac" nehmen die Seminaristen der Gesellschaft für Afrikamissionen am "Internationalen Jahr der Spiritualität" teil. Dies ist ein Jahr der Vertiefung der Berufung in einem internationalen Kontext, an dem etwa 50 Seminaristen aus der ganzen Welt teilnehmen, vor allem aus verschiedenen afrikanischen Ländern, aber auch aus Indien und den Philippinen. "In diesem Jahr 2023-2024“, fügt Pater Benetti hinzu, „ist auch der Italiener Anselmo dabei" (vgl. Fides 1/8/2022).

"Die Arbeit ist nicht unbedeutend“, so Pater Giovanni, „und verlangt ein großes Verantwortungsbewusstsein, denn es geht um die Berufung und damit um das Leben der Seminaristen, der zukünftigen Missionare der Gesellschaft, die von mir und den anderen Mitbrüdern ein authentisches christliches Zeugnis erwarten. Dies erfordert Demut, die es den Ausbildern erlaubt, sich auch mit Problemen zu befassen und sich in die persönliche Geschichte dieser jungen Männer auf ihrem Weg zum Priesteramt und zum missionarischen Engagement ohne Grenzen zu vertiefen".

Calavi, ein Vorort der großen Stadt Cotonou im Süden des Landes, hat ein tropisches Klima. "Hier sind die Anopheles-Mücken, die Überträger des Malariaerregers, weit verbreitet; ich versuche, sie mit Moskitonetzen und Mückenspray zu bekämpfen. Das Wasser ist nicht trinkbar, so dass man es filtern oder abkochen muss", so der Missionar abschließend zu den Lebensbedingungen vor Ort.

(AP) (Fides 16/5/2024)

 

AFRIKA/KENIA - Überschwemmungen: Angesichts steigender Opferzahlen bitten Bischöfe um Solidarität mit Betroffenen

 

Nairobi (Fides) - Die Überschwemmungen, die Kenia seit März heimgesucht haben, haben bisher mindestens 289 Todesopfer gefordert, so die von den Behörden in Nairobi am 14. Mai vorgelegte Zahl.

Die Regenfälle könnten infolge des Zyklons Hidaya, der am 4. Mai das benachbarte Tansania heimsuchte, weiter anhalten. Kenia wurde durch den Wirbelsturm zwar nur geringfügig geschädigt, aber Meteorologen zufolge könnten Regenfälle und Überschwemmungen den ganzen Monat über anhalten. Zusätzlich zu den Todesopfern wurden durch die Überschwemmungen fast 293.000 Menschen obdachlos und die Ernten auf fast 10.000 Hektar zerstört.

Obwohl Meteorologen die Zunahme der Überschwemmungen mit dem Klimawandel in Verbindung bringen, sind einige Kenianer der Meinung, dass die Situation durch die mangelnden Investitionen der Regierung noch verschlimmert wurde.

In Mathare beispielsweise, einer Siedlung am Stadtrand von Nairobi, führten die Einwohner die Überschwemmungen auf die schlechte Instandhaltung und die häufig verstopften Abwasserkanäle zurück, die zu einem Wasserstau führten. Die Regierung hat die Räumung von Häusern angeordnet, die an Flussufern oder an anderen Orten gebaut wurden, an denen ein hohes Risiko besteht, von den Fluten mitgerissen zu werden. Die Räumungsaktionen wurden jedoch von der Opposition kritisiert, die darauf hinwies, dass die Regierung keinen Umsiedlungsplan für die Menschen hat, die ihre Häuser verloren haben.

In ihrer Erklärung vom 7. Mai bezeichneten die kenianischen Bischöfe die Überschwemmungen unterdessen als "Katastrophe" und appellierten an die Regierung, schnell einzugreifen, um den Menschen zu helfen, die "mit den unmittelbaren Folgen dieser Katastrophe zu kämpfen haben", während "die anhaltenden Regenfälle die ohnehin schon schlimme Situation oft noch verschlimmern".

"Jetzt ist es an der Zeit, die für solche Krisen bereitgestellten Mittel wirksam zu nutzen“, so die Bischöfe, „Wir rufen zu raschem Handeln auf, um Leben zu retten, Eigentum zu schützen und in Gebieten, in denen die Regenfälle abgeklungen sind, mit den notwendigen Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten zu beginnen".

"Erwachsene müssen dafür sorgen, die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten, insbesondere in den überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Die Menschen sollten keine unnötigen Risiken eingehen. Wir bitten die Gemeinden inständig, wachsam und proaktiv zu sein, um alle Mitglieder zu schützen, insbesondere die Schwächsten", betonen die Bischöfe in der vom Vorsitzender der Kenianischen Katholischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Kisumu Maurice Muhatia Makumba unterzeichneten Erklärung.

Die Bischöfe erinnern an die auf den Weg gebrachte Sammlung von lebensnotwendigen Gütern für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen (vgl. Fides 2/5/2024) und sagen: "Die Reaktion war bisher gut, aber wir rufen zu mehr Unterstützung auf, um den Menschen in verzweifelter Not zu helfen." "Lasst uns unsere Liebe und unser Mitgefühl durch großzügige Taten der Nächstenliebe zeigen und die Lehren Christi in unserem Handeln widerspiegeln", lautet die Einladung der Bischöfe.

(L.M.) (Fides 16/5/2024)

 

ASIEN/INDONESIEN - 100 Jahre seit der ersten Versammlung der Bischöfe in Indonesien: Hoffnungsträger in Erwartung des Papstbesuchs

 

Jakarta (Fides) - Seit hundert Jahren bestehe die Mission der Kirche in Indonesien darin, Hoffnungsträger zu sein, und die Aufgabe der Bischöfe bestehe darin, eine "Gemeinschaft der Hoffnung" zu leiten, "die gemeinsam zum Wohl der Kirche und der Nation unterwegs ist", so die indonesischen Bischöfe anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des ersten Treffens der damaligen Vikare und Apostolische Präfekten von Indonesien im Jahr 1924. In einer außerordentlichen Vollversammlung im Mai hat die Bischofskonferenz im Rahmen eines mit verschiedenen Initiativen gespickten Programms am gestrigen 15. Mai eine Sitzung abgehalten, in der 37 Bischöfe, zwei Kardinäle und der Apostolische Nuntius in Indonesien an einem Gottesdienst und einer Zeremonie unter dem Vorsitz des Erzbischof von Jakarta, Kardinal Ignatius Suharyo, teilgenommen haben, um das neue Gebäude, in dem die Bischofskonferenz von Indonesien untergebracht ist, im Zentrum von Jakarta zu segnen und einzuweihen.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Bischof der Diözese Bandung in West-Java, Antonius Bunjamin (OSC), erinnerte an das hundertjährige Bestehen und sagte, dass "in einer Zeit, in der in der Gesellschaft Unsicherheiten herrschen, von der Katholischen Bischofskonferenz erwartet wird, dass sie eine Gemeinschaft der guten Hoffnung" in Indonesien ist. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Piero Pioppo würdigte, dass die Bischofskonferenz "mit anderen Einrichtungen Organisationen im Geiste des 'gemeinsamen Weges' zusammenarbeitet, um die Kirche und die Nation weiter zu entwickeln", womit er insbesondere den Geist der Synodalität hervorhob.

„Gemeinsam gehen zum Wohl der Kirche und der Nation" lautet das offizielle Thema der laufenden Bischofsversammlung. "Die indonesischen Bischöfe lassen sich bei der aktuellen Mission der Kirche von der Mission Jesu und seiner Jünger inspirieren und beziehen sich auf diese", sagte der Nuntius und wies darauf hin, dass die Konferenz in den vergangenen hundert Jahren immer dem Kompass der "Entwicklung der Kirche und der Nation" gefolgt sei. "Der Besuch von Papst Franziskus in Indonesien im kommenden September wird sicherlich die Moral und den Glauben unserer Gemeinschaft stärken", sagte er und hofft, dass "ein starker missionarischer Geist entfacht wird, um die Frohe Botschaft von Jesus zu verbreiten".

Im Hinblick auf den Besuch von Papst Franziskus, so der Nuntius weiter, werde das Engagement des Staates für die Kirche in Form des Beitrags des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten und seiner speziellen Abteilung, der Generaldirektion für die katholischen Gemeinschaften, die eine umfassende Zusammenarbeit zugesichert habe, gewährleistet sein. Wie Direktor Suparman erklärte, wird die Behörde "den kirchlichen Organisationen, insbesondere in abgelegenen oder vernachlässigten Gebieten, finanzielle Unterstützung bei der Renovierung und Wiederherstellung von Gotteshäusern und Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellen".

Die Vikariate und Apostolischen Präfekturen, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden waren (es gab die kirchlichen Bezirke Batavia, Maluku, Irian Jaya, Borneo, Sumatra, Nusa Tenggara und Sulawesi), trafen sich 1924 zum ersten Mal, um eine gemeinsame Ausrichtung zu verschiedenen Fragen des kirchlichen Lebens und der Beziehungen zu den zivilen Behörden, den damaligen niederländischen Kolonialherren, festzulegen. Das Treffen, das am 15. und 16. Mai 1924 in der Kathedrale von Jakarta stattfand, war die erste Zusammenkunft der auf dem indonesischen Archipel anwesenden Bischöfe und wurde vom Apostolischen Vikar von Jakarta, Bischof A. Van Velsen, geleitet.

 

(PA) (Fides 16/5/2024)


AFRIKA/BENIN - Pater Giovanni Benetti: Mission bedeutet “sich von Jesus Christus faszinieren zu lassen“

 

Calavi (Fides) - "Mission bedeutet, sich von Jesus Christus faszinieren zu lassen und zu versuchen, ein Spiegel seiner Güte zu sein, wohin uns der Atem seines Geistes führt", so der italienische Missionar Pater Giovanni Benetti, ein Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der seit zwei Jahren in Benin als Ausbilder im Zentrum für Spiritualität „Brésillac“ in Calavi tätig ist. "Es ist das 'Lieben', das dem 'sich auf den Weg machen' einen Sinn gibt".

"Ich befinde mich inmitten vieler junger Menschen, die zusammen mit den Ausbildern und Freunden des Zentrums eine Atmosphäre der Brüderlichkeit und Einfachheit pflegen", so die Missionarin weiter. „Ich beteilige mich an der geistlichen Begleitung dieser jungen Menschen, an der Vorbereitung von Exerzitien und Ausbildungskursen und an den verschiedenen Treffen für die Ausbilder. Je nach verfügbarer Zeit versuche ich auch, vor allem sonntags, meinen pastoralen Dienst in einigen der umliegenden Pfarreien zu leisten".

Im "Zentrum von Brésillac" nehmen die Seminaristen der Gesellschaft für Afrikamissionen am "Internationalen Jahr der Spiritualität" teil. Dies ist ein Jahr der Vertiefung der Berufung in einem internationalen Kontext, an dem etwa 50 Seminaristen aus der ganzen Welt teilnehmen, vor allem aus verschiedenen afrikanischen Ländern, aber auch aus Indien und den Philippinen. "In diesem Jahr 2023-2024“, fügt Pater Benetti hinzu, „ist auch der Italiener Anselmo dabei" (vgl. Fides 1/8/2022).

"Die Arbeit ist nicht unbedeutend“, so Pater Giovanni, „und verlangt ein großes Verantwortungsbewusstsein, denn es geht um die Berufung und damit um das Leben der Seminaristen, der zukünftigen Missionare der Gesellschaft, die von mir und den anderen Mitbrüdern ein authentisches christliches Zeugnis erwarten. Dies erfordert Demut, die es den Ausbildern erlaubt, sich auch mit Problemen zu befassen und sich in die persönliche Geschichte dieser jungen Männer auf ihrem Weg zum Priesteramt und zum missionarischen Engagement ohne Grenzen zu vertiefen".

Calavi, ein Vorort der großen Stadt Cotonou im Süden des Landes, hat ein tropisches Klima. "Hier sind die Anopheles-Mücken, die Überträger des Malariaerregers, weit verbreitet; ich versuche, sie mit Moskitonetzen und Mückenspray zu bekämpfen. Das Wasser ist nicht trinkbar, so dass man es filtern oder abkochen muss", so der Missionar abschließend zu den Lebensbedingungen vor Ort.

(AP) (Fides 16/5/2024)

 

AFRIKA/KENIA - Überschwemmungen: Angesichts steigender Opferzahlen bitten Bischöfe um Solidarität mit Betroffenen

 

Nairobi (Fides) - Die Überschwemmungen, die Kenia seit März heimgesucht haben, haben bisher mindestens 289 Todesopfer gefordert, so die von den Behörden in Nairobi am 14. Mai vorgelegte Zahl.

Die Regenfälle könnten infolge des Zyklons Hidaya, der am 4. Mai das benachbarte Tansania heimsuchte, weiter anhalten. Kenia wurde durch den Wirbelsturm zwar nur geringfügig geschädigt, aber Meteorologen zufolge könnten Regenfälle und Überschwemmungen den ganzen Monat über anhalten. Zusätzlich zu den Todesopfern wurden durch die Überschwemmungen fast 293.000 Menschen obdachlos und die Ernten auf fast 10.000 Hektar zerstört.

Obwohl Meteorologen die Zunahme der Überschwemmungen mit dem Klimawandel in Verbindung bringen, sind einige Kenianer der Meinung, dass die Situation durch die mangelnden Investitionen der Regierung noch verschlimmert wurde.

In Mathare beispielsweise, einer Siedlung am Stadtrand von Nairobi, führten die Einwohner die Überschwemmungen auf die schlechte Instandhaltung und die häufig verstopften Abwasserkanäle zurück, die zu einem Wasserstau führten. Die Regierung hat die Räumung von Häusern angeordnet, die an Flussufern oder an anderen Orten gebaut wurden, an denen ein hohes Risiko besteht, von den Fluten mitgerissen zu werden. Die Räumungsaktionen wurden jedoch von der Opposition kritisiert, die darauf hinwies, dass die Regierung keinen Umsiedlungsplan für die Menschen hat, die ihre Häuser verloren haben.

In ihrer Erklärung vom 7. Mai bezeichneten die kenianischen Bischöfe die Überschwemmungen unterdessen als "Katastrophe" und appellierten an die Regierung, schnell einzugreifen, um den Menschen zu helfen, die "mit den unmittelbaren Folgen dieser Katastrophe zu kämpfen haben", während "die anhaltenden Regenfälle die ohnehin schon schlimme Situation oft noch verschlimmern".

"Jetzt ist es an der Zeit, die für solche Krisen bereitgestellten Mittel wirksam zu nutzen“, so die Bischöfe, „Wir rufen zu raschem Handeln auf, um Leben zu retten, Eigentum zu schützen und in Gebieten, in denen die Regenfälle abgeklungen sind, mit den notwendigen Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten zu beginnen".

"Erwachsene müssen dafür sorgen, die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten, insbesondere in den überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Die Menschen sollten keine unnötigen Risiken eingehen. Wir bitten die Gemeinden inständig, wachsam und proaktiv zu sein, um alle Mitglieder zu schützen, insbesondere die Schwächsten", betonen die Bischöfe in der vom Vorsitzender der Kenianischen Katholischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Kisumu Maurice Muhatia Makumba unterzeichneten Erklärung.

Die Bischöfe erinnern an die auf den Weg gebrachte Sammlung von lebensnotwendigen Gütern für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen (vgl. Fides 2/5/2024) und sagen: "Die Reaktion war bisher gut, aber wir rufen zu mehr Unterstützung auf, um den Menschen in verzweifelter Not zu helfen." "Lasst uns unsere Liebe und unser Mitgefühl durch großzügige Taten der Nächstenliebe zeigen und die Lehren Christi in unserem Handeln widerspiegeln", lautet die Einladung der Bischöfe.

(L.M.) (Fides 16/5/2024)

 

ASIEN/INDONESIEN - 100 Jahre seit der ersten Versammlung der Bischöfe in Indonesien: Hoffnungsträger in Erwartung des Papstbesuchs

 

Jakarta (Fides) - Seit hundert Jahren bestehe die Mission der Kirche in Indonesien darin, Hoffnungsträger zu sein, und die Aufgabe der Bischöfe bestehe darin, eine "Gemeinschaft der Hoffnung" zu leiten, "die gemeinsam zum Wohl der Kirche und der Nation unterwegs ist", so die indonesischen Bischöfe anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des ersten Treffens der damaligen Vikare und Apostolische Präfekten von Indonesien im Jahr 1924. In einer außerordentlichen Vollversammlung im Mai hat die Bischofskonferenz im Rahmen eines mit verschiedenen Initiativen gespickten Programms am gestrigen 15. Mai eine Sitzung abgehalten, in der 37 Bischöfe, zwei Kardinäle und der Apostolische Nuntius in Indonesien an einem Gottesdienst und einer Zeremonie unter dem Vorsitz des Erzbischof von Jakarta, Kardinal Ignatius Suharyo, teilgenommen haben, um das neue Gebäude, in dem die Bischofskonferenz von Indonesien untergebracht ist, im Zentrum von Jakarta zu segnen und einzuweihen.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Bischof der Diözese Bandung in West-Java, Antonius Bunjamin (OSC), erinnerte an das hundertjährige Bestehen und sagte, dass "in einer Zeit, in der in der Gesellschaft Unsicherheiten herrschen, von der Katholischen Bischofskonferenz erwartet wird, dass sie eine Gemeinschaft der guten Hoffnung" in Indonesien ist. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Piero Pioppo würdigte, dass die Bischofskonferenz "mit anderen Einrichtungen Organisationen im Geiste des 'gemeinsamen Weges' zusammenarbeitet, um die Kirche und die Nation weiter zu entwickeln", womit er insbesondere den Geist der Synodalität hervorhob.

„Gemeinsam gehen zum Wohl der Kirche und der Nation" lautet das offizielle Thema der laufenden Bischofsversammlung. "Die indonesischen Bischöfe lassen sich bei der aktuellen Mission der Kirche von der Mission Jesu und seiner Jünger inspirieren und beziehen sich auf diese", sagte der Nuntius und wies darauf hin, dass die Konferenz in den vergangenen hundert Jahren immer dem Kompass der "Entwicklung der Kirche und der Nation" gefolgt sei. "Der Besuch von Papst Franziskus in Indonesien im kommenden September wird sicherlich die Moral und den Glauben unserer Gemeinschaft stärken", sagte er und hofft, dass "ein starker missionarischer Geist entfacht wird, um die Frohe Botschaft von Jesus zu verbreiten".

Im Hinblick auf den Besuch von Papst Franziskus, so der Nuntius weiter, werde das Engagement des Staates für die Kirche in Form des Beitrags des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten und seiner speziellen Abteilung, der Generaldirektion für die katholischen Gemeinschaften, die eine umfassende Zusammenarbeit zugesichert habe, gewährleistet sein. Wie Direktor Suparman erklärte, wird die Behörde "den kirchlichen Organisationen, insbesondere in abgelegenen oder vernachlässigten Gebieten, finanzielle Unterstützung bei der Renovierung und Wiederherstellung von Gotteshäusern und Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellen".

Die Vikariate und Apostolischen Präfekturen, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden waren (es gab die kirchlichen Bezirke Batavia, Maluku, Irian Jaya, Borneo, Sumatra, Nusa Tenggara und Sulawesi), trafen sich 1924 zum ersten Mal, um eine gemeinsame Ausrichtung zu verschiedenen Fragen des kirchlichen Lebens und der Beziehungen zu den zivilen Behörden, den damaligen niederländischen Kolonialherren, festzulegen. Das Treffen, das am 15. und 16. Mai 1924 in der Kathedrale von Jakarta stattfand, war die erste Zusammenkunft der auf dem indonesischen Archipel anwesenden Bischöfe und wurde vom Apostolischen Vikar von Jakarta, Bischof A. Van Velsen, geleitet.

 

(PA) (Fides 16/5/2024)


Gaza: Das Leben von Kindern schützen - jetzt

SOS-Kinderdörfer weltweit starten Petition angesichts der fortschreitenden Kämpfe

Kind in Gaza. Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. / Fotograf:Hosny Salah
Kind in Gaza. Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. / Fotograf:Hosny Salah

14.05.2024

 

(München/ots) - Angesicht der eskalierenden Situation und der fortschreitenden Militäroffensive in Rafah und anderen Regionen Gazas, sind die SOS- Kinderdörfer weltweit zunehmend besorgt um die Sicherheit der Kinder vor Ort. Insbesondere Kinder leiden unter den massiven Angriffen. Mehr als 13.000 Kinder haben laut UN-Angaben infolge des aktuellen Konflikts zwischen Israel und Hamas bereits ihr Leben verloren, beinahe ebenso viele wurden verletzt.

Aufgrund der zunehmenden Eskalation wird die Versorgung der Menschen mit lebensnotwendigen Hilfsmitteln und Nahrung immer schwieriger.

 

Jeder Tag, der verstreicht, bedeutet eine wachsende Gefahr für das Leben unzähliger Kinder. Angesichts dieser katastrophalen und sich verschlimmernden Situation in Gaza fordern die SOS-Kinderdörfer weltweit mit einer Petition eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe zum Schutz der Kinder. ... 


FIDES-NACHRICHTEN - 15.5.2024

AFRIKA/MOSAMBIK - Angriff auf Macomia: Lebensmittelvorräte geplündert

 

Maputo (Fides) - Über den Angriff auf Macomia, Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts in der nördlichen mosambikanischen Provinz Cabo Delgado, sind neue Details bekannt geworden.

Die Wirtschaft in Macomia war im Aufschwung, nachdem die Operationen der Militärmission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), des ruandischen Kontingents und der mosambikanischen Armee die Kontrolle über die Provinz zurückgewonnen zu haben schienen.

Doch während Tansania seine Verteidigung und die Kontrolle der Bewegungen jenseits seiner Grenzen verstärkte, die Ruander in Mocímboa da Praia und Palma für Sicherheit sorgten und die mosambikanische Armee in den übrigen Regionen operierte, richteten die Dschihadisten erneut ihre Aufmerksamkeit auf die Bezirke, die sich von der Zerstörungs- und Plünderungswelle der letzten sechs Jahre erholten.

In Macomia waren in den letzten Tagen die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zusammengekommen, die auf dem wichtigen Markt der Stadt verkauft wurde. Darüber hinaus befinden sich in der Stadt wichtige Einrichtungen und Lager mehrerer internationaler humanitärer Organisationen, die in der Region tätig sind. Bei dem Angriff am 10. Mai erbeuteten die Dschihadisten Lebensmittel aus privaten Geschäften und aus dem Lager des Welternährungsprogramms (WFP), die dann auf mindestens zehn von den humanitären Organisationen gestohlene Fahrzeuge verladen wurden.

Dem Angriff ging die Infiltration dschihadistischer Elemente unter die örtliche Bevölkerung und die Vertriebenen voraus, was dem mehr als 100 Mann starken Kommando, das gegen 4.30 Uhr die Stadt stürmte, das Vorankommen erleichterte. Nach Angaben von Einwohnern der Stadt verfügten die Dschihadisten über genaue Informationen über die Aufstellung der Sicherheitskräfte, die sie nicht nur von Infiltratoren, sondern möglicherweise auch von korrupten Elementen innerhalb des Militärs erhalten hatten. Die Soldaten erlitten schwere Verluste, mindestens 18 Soldaten kamen ums Leben.

Die Dschihadisten scheinen eine beschwichtigende Haltung gegenüber der Zivilbevölkerung eingenommen zu haben. Einerseits gestatteten sie ihnen, sich an den Plünderungen zu beteiligen, andererseits riefen sie zu einer Kundgebung auf, auf der sie behaupteten, nicht auf sie, sondern nur auf das Militär wütend zu sein, und sich sogar für den entstandenen Schaden entschuldigten.

Gegen 13.00 Uhr zogen sich die Kommandos aus Macomia zurück, wobei sie die für das Gebiet Mucojo, das sich noch in den Händen der Rebellen befindet, bestimmten Lebensmittel und einige Geiseln, die unter den Mitarbeitern einiger NROs genommen wurden, mitnahmen.

(L.M.) (Fides 15/5/2024)

 

ASIEN/MYANMAR - Luftangriffe der regulären Armee: Zwei Kirchen im Staat Chin getroffen

 

Kalay (Fides) - Luftangriffe der regulären burmesischen Armee trafen eine katholische Kirche und eine Baptistenkirche im Dorf Lungtak in der Stadt Tonzang im burmesischen Bundesstaat Chin im Westen Myanmars. Bei dem Bombardement, das zwischen dem 11. und 12. Mai stattfand, wurden auch fünf Häuser zerstört, und die Dorfbewohner sind seither verängstigt. Wie lokale Fides-Quellen bestätigten, untersteht die betroffene katholische Kirche der katholischen Diözese Kalay, und der örtliche Gemeindepfarrer Titus En Za Khan konnte zusammen mit den Gläubigen in die umliegenden Wälder entkommen. "Die Gewalt hat weiterhin Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, insbesondere im Gebiet von Sagaing, das zum Teil zur Diözese Kalay gehört", so eine lokale katholische Beobachter gegenüber Fides.

Das Dorf Luntak wurde von der burmesischen Luftwaffe angegriffen, um Rebellengruppen auszuschalten, und wurde dann zusammen mit zwei anderen Dörfern von birmanischen Truppen besetzt. Die reguläre Armee geht gegen die Kämpfer der „Chin National Army“ (CNA) und der „Zomi Revolutionary Army“ (ZRA), einer weiteren lokalen Militärformation, vor. Wie die "Chin Human Rights Organisation" (CHRO), eine NRO mit besonderem Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, feststellt, hält die Gewalt im Bundesstaat Chin mit seiner christlichen Mehrheitsbevölkerung (86 % der Gesamtbevölkerung) an, und es herrscht eine schwere humanitäre Krise unter der Zivilbevölkerung.

In dieser Phase des Konflikts - angesichts der militärischen Erfolge der Widerstandskräfte, bei denen sich die Armeen der ethnischen Minderheiten mit den Volksverteidigungskräften im Kampf gegen die Militärjunta, die mit dem Staatsstreich von 2021 an die Macht gekommen ist, zusammengeschlossen haben - verstärkt die reguläre birmanische Armee in dem Versuch, wieder an Boden zu gewinnen, die Bombardierungen aus der Luft, was zu wahllosen Angriffen auf Häuser, Schulen und Kirchen der Zivilbevölkerung führt und die humanitäre Lage in vielen Gebieten des Landes verschlechtert.

Die Armeen der ethnischen Minderheiten, die sich seit der Unabhängigkeit im Kampf gegen die Zentralregierung organisiert haben, leisten nun einen wichtigen Beitrag zu dem anhaltenden Konflikt. Dazu gehören die „Kachin Independence Army“ (KIA) im Staat Kachin, die „Arakan Army“ (AA) im Staat Rakhine die „Ta'ang National Liberation Army“ (TNLA) und die „Myanmar National Democratic Alliance Army“ (MNDAA) im Staat Shan, die „Karenni National Progressive Party“ (KNPP), die „Karenni Nationalities People's Liberation Front“ (KNPLF) und die „Karenni Nationalities Defence Force“ (KNDF).

Insbesondere im Bundesstaat Chin an der Grenze zu Indien und Bangladesch haben Widerstandskämpfer aus den Gebieten Chin, Magwe und Rakhine in den letzten Wochen die Stadt Kyindwe in den Chin-Hügeln des Arakan-Gebirges eingenommen, die für die Kontrolle des Gebiets von strategischer Bedeutung ist.

(PA) (Fides 15/5/2024)

 

ASIEN/KUWAIT - Erzbischof Nugent: “Wir können die Welt nicht verändern, aber wir können Brüderlichkeit und eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen"

 

Von Antonella Prenna

 

Kuwait City (Fides) - "Ich kam in Kuwait mitten in der Zeit der Covid-Pandemie, im Februar 2021, an und überreichte im Mai desselben Jahres mein Beglaubigungsschreiben, obwohl die Pflicht, eine Maske zu tragen, und alle Abstandsbestimmungen fortbestanden", so Erzbischof Eugene Martin Nugent, der Apostolische Nuntius des Vikariats von Nordarabien zu dem Bahrain, Katar, Saudi-Arabien und Kuwait gehören. "In allen offiziellen Begegnungen, die ich bei meiner Ankunft hatte, drückten alle ihre Bewunderung für den Heiligen Vater aus, für seine Person, für das, was er tut, besonders hier, im Kontext der Geschwisterlichkeit", sagte der Nuntius in einem Gespräch mit Fides.

"Als ich ankam, war der Emir schon nicht mehr so gesund“, so der Nuntius weiter, „er starb im vergangenen Dezember und überließ die Regierungsaufgaben seinen vertrauten Delegierten, und anfangs war es für mich schwierig, große Themen anzusprechen. Ich sprach über meine Vorschläge, etwas zur Förderung des interreligiösen Dialogs zu unternehmen, da es hier in Kuwait kein offizielles Forum für den Dialog gibt, anders als in Bahrain und Katar, wo bereits etwas im Gange ist. Als ich vom König von Bahrain empfangen wurde, spürte ich sein Gefühl der Brüderlichkeit und des Willkommens, ebenso wie das des Emirs von Katar. Ich war beeindruckt von den Umarmungen und dem Respekt, der mir entgegengebracht wurde. Jedes dieser Länder ist anders, hat kleine Nuancen, Geschichten und Traditionen. Alles, was wir hier tun, geschieht aus einer missionarischen Perspektive der lokalen Kirche."

"In Madagaskar (2010-2015)", so Erzbischof Nugent über seinen ersten Einsatz als Nuntius, "war alles auf das konkrete Leben der Kirche und die Mission der Kirche ausgerichtet. Auch hier, in den Golfstaaten, versuchen wir, die Präsenz der Kirche in diesen überwiegend muslimischen Ländern so weit wie möglich zu fördern. Jedes Wochenende feiere ich die Messe in der Co-Kathedrale der Heiligen Familie, um den Kontakt zu den Menschen, zur lebendigen Präsenz der Kirche zu halten. Am Samstagmorgen zelebriere ich bei den indischen Karmeliterinnen, die eine Schule betreiben, und ich mache Pastoralbesuche in Pfarreien in allen drei Ländern des Vikariats. Als ich 2021, vor der Ernennung des jetzigen Apostolischen Vikars für Nordarabien, Bischof Aldo Berardi, hier ankam, war Bischof Paul Hinder, der derzeit in Abu Dhabi ist, Apostolischer Administrator, konnte aber aufgrund von damals geltenden Corona-Beschränkungen nicht einfach reisen. Damals übernahm ich die Aufgabe des Bischofs und spendete die Firmungen. In allen Ländern habe ich immer versucht, Kontakt mit den Diözesen und Gemeinden zu halten. Ich mache weiterhin Pastoralbesuche, nehme an Festen und Begegnungen teil, auch weil die Gläubigen auf diese Weise unsere Anwesenheit unter ihnen als angenehm empfinden. Viele leben hier aus beruflichen Gründen und sind allein, ohne ihre Familien, und es ist sehr wichtig, die Präsenz der Kirche spürbar zu machen. Der Besuch des Bischofs ist ein bisschen wie der Besuch eines Vaters bei seinen Kindern".

"Es ist jetzt drei Jahre her, dass ich hier angekommen bin, und ich bin sehr beeindruckt von der Realität in Kuwait“, bekräftigt der Nuntius, „hier leben viele einfache Menschen mit einem echten und tief verwurzelten Glauben, einer tiefen Frömmigkeit trotz aller Probleme und Schwierigkeiten, denen sie täglich begegnen. Trotz der Vielfalt der Riten, Sprachen und Kulturen herrscht eine gewisse Harmonie. Das Zusammensein, das gemeinsame Feiern, jede Gemeinschaft mit ihren Traditionen und der gegenseitige Respekt machen sehr deutlich, dass die Kirche groß ist“. „Vielleicht hat man in Europa keine Vorstellung davon, wie lebendig die katholische Kirche in diesen überwiegend muslimischen Ländern ist“, fährt er fort, „oder man denkt sogar, dass sie kaum existiert. Aber wenn man dort ist, stellt man schnell fest, dass sie lebendig ist, und zwar sehr lebendig. Tausende und Abertausende von Menschen zu sehen, die diese kleinen Kirchen besuchen, beeindruckt mich, ermutigt mich und stärkt meinen Glauben. Das Dokument von Abu Dhabi über die Brüderlichkeit vom 4. Februar 2019 wurde vor allem in Bahrain sehr gut aufgenommen. Hier in Kuwait haben wir die Dokumente verteilt, sogar in Universitäten. Einige sind interessiert, aber die große Mehrheit weiß nur sehr wenig darüber. Es ist noch nicht zum Allgemeinwissen geworden."

"In den diplomatischen Vertretungen der Missionsländer, in denen ich tätig war, zuerst in Madagaskar und dann in Haiti, haben die Nuntiaturen, die Figur des Nuntius, andere Merkmale als zum Beispiel in Europa“, erklärt Erzbischof Nugent, „Die Nuntiatur ist eine sehr wichtige Präsenz für die Ortskirche. Als ich in Madagaskar war, habe ich die Diözesen in den entlegensten Orten besucht und bin bis zu einer Woche von einem Dorf zum anderen gefahren, um die örtlichen Gegebenheiten aus der Nähe kennenzulernen. Auch in Haiti habe ich alle Diözesen und Pfarreien mehrmals besucht. Bei meiner Ankunft in den Golfstaaten stieß ich unweigerlich auf viele Unterschiede, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es sich um drei Länder auf drei verschiedenen Kontinenten handelt. Während in Haiti und Madagaskar eines der vorrangigen Probleme die Erreichbarkeit war, da es oft keine Straßen gibt, sondern unbefestigte Wege und Flüsse, die mit dem Boot überquert werden müssen, hatte ich hier im Vikariat Nordarabien einen leichteren Einfluss auf der Ebene der Strukturen, aber anders auf der Ebene der Mission und des persönlichen Engagements“. „In Kuwait versuche ich, mit den Muslimen Kontakte zu pflegen oder herzustellen“, berichtet er, „Wir sind mit mehreren Familien befreundet, zum Beispiel gibt es jedes Jahr am Ende des Ramadan, nach dem Iftar-Fest, die Tradition der Familienbesuche. Jeden Abend öffnen einige von ihnen ihre Häuser, um jeden willkommen zu heißen, der kommen und Hallo sagen möchte. Ich gehe sehr oft zu denen, die mich einladen, und sie schätzen diese Möglichkeit sehr und zeigen großen Respekt vor dem Kreuz, das ich trage. Ich werde sehr geschätzt und willkommen geheißen, weil es etwas Besonderes ist, wenn der Nuntius ihre Häuser betritt".

"Unsere Aufgabe ist in etwa so: Wir können die Welt nicht verändern, aber wir können Beziehungen, Freundschaften, Brüderlichkeit und eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen. Und das ist es, was ich vor allem hier in Kuwait zu tun versuche“, betont der Nuntius, „Wir stehen in Kontakt mit einer Gruppe junger Muslime, wir trinken gemeinsam Kaffee und reden über alles, auch über Religion, aber nicht in erster Linie. Sie sind sehr offen, wir sprechen über Politik, soziales Leben, wir beschäftigen uns mit den Problemen, die Familien haben, die, wie fast überall, auseinanderfallen. Wir haben, kurz gesagt, die gleichen Probleme wie im Westen. Ich lerne auch immer sehr viel von ihnen. Mit der Nuntiatur wollen wir zeigen, dass der Heilige Stuhl, die Kirche, präsent ist, und wir sind hier mit unserer Co-Kathedrale der Heiligen Familie. Die Menschen sind sehr stolz darauf, dass Kuwait, wo sich die Apostolische Nuntiatur befindet, das erste Golfland war, das Beziehungen zum Heiligen Stuhl hatte."

Im Hinblick auf die Situation in Saudi-Arabien erwähnt Erzbischof Nugent erwähnte den großen Wandel, der zumindest in bestimmten Gesellschaftsschichten stattzufinden scheint. "Die jungen Menschen öffnen sich viel mehr dem Westen, auch wenn die Traditionen hier noch sehr tief verwurzelt sind“. „Wir können sagen, dass dies das speziellste der Golfstaaten ist“, so der Apostolische Nuntius abschließend, „Katar ist inzwischen ein außenpolitischer Bezugspunkt geworden und hat sich völlig verändert. Der Besuch von Papst Franziskus in Bahrain war ein sehr wichtiger Moment. Den Papst in einem Land der Golfregion zu empfangen, war auch ein Wunsch, die Beziehungen zu allen muslimischen Ländern zu verbessern, aber wir müssen immer die konkrete Realität berücksichtigen."

 

(Fides 15/5/2024)


Krieg in Gaza braucht endlich eine Verhandlungslösung

 

 

Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, und Oliver Müller, Leiter von Caritas international, fordern verstärkte internationale Bemühungen, um die Waffen in Gaza zum Schweigen zu bringen, das Leid der Zivilbevölkerung zu beenden und der Freilassung der Geiseln näher zu kommen.

 

15.05.2024

 

(Freiburg/Berlin/dw) - „Seit sieben Monaten flieht die Zivilbevölkerung in Gaza vor einem Krieg, dem sie nicht entkommen kann. Die jüngsten Kämpfe in Rafah zwingen die Menschen erneut, ihre Häuser und Notunterkünfte gegen eine lähmende Ungewissheit und Unsicherheit einzutauschen, welche auch die Geiseln der Hamas seit vielen Monaten durchleben. Das droht zum Dauerzustand zu werden“, sagt Martin Keßler. Mit dem Vorrücken der israelischen Armee auf Rafah sind in den vergangenen Tagen mehr als 400.000 Menschen erneut geflohen. Kämpfe sind auch in anderen Teilen von Gaza wieder aufgeflammt. „Es zeichnet sich kein militärisches Ende des Krieges ab, sondern ein humanitärer Schrecken ohne Ende. Es muss daher eine Verhandlungslösung her, um die Menschen zu schützen und zu versorgen und eine Freilassung der Geiseln zu erwirken“, betont Martin Keßler.

 

Über die Grenzübergänge Kerem Shalom und Rafah gelangen seit Tagen kaum noch Güter in den Gazastreifen. Treibstoff für den Betrieb der noch wenigen funktionierenden Krankenhäuser wird erneut knapp. „Nach den eindringlichen Warnungen vor einer Hungersnot ist bis heute nicht genug getan worden, um den Hunger zu stoppen. Anstatt Grenzübergänge zu schließen, müssen diese und weitere verlässlich für Hilfe geöffnet werden“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international und fordert auch mehr Schutz für humanitäre Helferinnen und Helfer. Mehr als 250 sind seit Oktober 2023 bereits in Gaza gestorben, unter ihnen auch Mitarbeitende der lokalen Caritas-Partner. „Unsere Mitarbeitenden und lokale Partnerorganisationen gehen nicht nur ein hohes Risiko ein. Sie sind wie die Menschen in Gaza längst am Limit und mit ihrer Kraft am Ende. Unter diesen Bedingungen ist Hilfe kaum noch möglich“, sagt Müller, der ein Ende der Kämpfe fordert.  

 

Seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza leistet die Diakonie Katastrophenhilfe über lokale Partner in Israel und Gaza Nothilfe, während Caritas international vorwiegend über Catholic Relief Services (CSR) die notleidende Bevölkerung unterstützt. Sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Unterkünfte fehlen für Hunderttausende Menschen. Durch die prekären Hygienebedingungen droht die Ausbreitung von lebensgefährlichen Krankheiten. 

 

Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe bitten um Spenden:

 

Caritas international, Freiburg

Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe

IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02

BIC: BFSWDE33KRL

Stichwort: "CY01553 Caritas-Hilfen in Palästina "

Online unter: www.caritas-international.de

 

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Nahost-Konflikt

 

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/


„Kirche in Not“ unterstützt Katechetenausbildung in Terrorregion

Philippinen

Interreligiöse Veranstaltung auf Mindanao. © Kirche in Not
Interreligiöse Veranstaltung auf Mindanao. © Kirche in Not

14.05.2024

 

(München /acn) - Auf der südphilippinischen Insel Mindanao finanziert das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) einen neuen Ausbildungskurs für Katecheten. Im Juni wird am „Emmaus College of Theology“ in Zamboanga ein neuer Lehrgang beginnen, an dem laut lokaler Mitteilung „dutzende angehende Katecheten“ teilnehmen werden.

Veranstalter ist die katholische Silsilah-Bewegung. „Silsilah“ ist Arabisch und bedeutet „Kette“ oder „Verbindung“. Ziel ist es, den Dialog zwischen Christen und Muslimen und das friedliche Zusammenleben zu fördern, betont der Gründer der Bewegung, Pater Sebastiano D’Ambra: „Die Ausbildung soll dazu beitragen, dass die Katecheten den christlichen Glauben in ihren Gemeinden besser bewahren und verbreiten können. Außerdem sollen sie für den Dialog mit der muslimischen Bevölkerung gerüstet sein.“

 

Auf Mindanao gehören rund 20 Prozent der Einwohner dem Islam an, das ist der größte muslimische Bevölkerungsanteil auf den Philippinen. Immer wieder kommt es in der Region zu islamistischen Anschlägen, so zum Beispiel im Dezember 2023: Damals explodierte beim Gottesdienst in einer Turnhalle in Marawi eine Bombe und riss vier Menschen in den Tod. 2017 hatten IS-nahe Milizen die Stadt fünf Monate lang belagert. Dabei sollen lokalen Angaben zufolge über 1000 Menschen umgekommen und über eine Million vertrieben worden sein.

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FIDES-NACHRICHTEN - 14.05.2024

AFRIKA/D.R. KONGO RD - Nord- und Süd Kivu: Weitere Zusammenstöße zwischen Armee und M23

 

Kinshasa (Fides) - Zwei Menschen starben gestern, am 13. Mai, beim Beschuss des Dorfes Minova in der Region Kalehe in der Provinz Süd-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Nach Angaben eines führenden Vertreters der örtlichen Zivilgesellschaft kamen die Artilleriegranaten aus dem von den M23-Rebellen besetzten Gebiet in Masisi in der Nachbarprovinz Nord-Kivu. Zwei weitere Schüsse fielen in Kitalaga, zwei in Rudahuba und einer in Kiata.

Auch gestern kam es an mehreren Orten im Gebiet von Masisi zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen M23-Rebellen und Soldaten der kongolesischen Armee und ihren lokalen Verbündeten,

Der anhaltende Konflikt in Nord-Kivu droht auf die Nachbarprovinz überzugreifen. Die Zivilbevölkerung ist das Hauptopfer, das nun auch von schwerem Waffenfeuer getroffen wird, an dem es der M23, die von der Regierung in Kinshasa beschuldigt wird, von der ruandischen Armee unterstützt zu werden, offenbar nicht mangelt.

Unterdessen wurde am 11. Mai in der Pfarrei „Notre-Dame de Fatima“ in Kinshasa eine Messe zum Gedenken an die Opfer des Bombenanschlags vom 3. Mai auf zwei Flüchtlingscamps in Lac Vert und Mugunga in der Nähe von Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, gefeiert. Nach dem letzten Stand der Dinge gibt es 18 Tote und 32 Verletzte.

In seiner Predigt verurteilte Pfarrer Eric Mashako das, was er als „Kriegsverbrechen“ ansieht, und forderte die internationale Gemeinschaft auf, zu intervenieren, um dem Drama im Osten der Demokratischen Republik ein Ende zu setzen. Joseph Nkinzo, Sprecher der Persönlichkeiten und Gemeinschaften von Groß-Kivu, betonte die Bedeutung der nationalen Einheit in diesen schwierigen Zeiten und sagte, dass alle Kongolesen die göttliche Gnade für den Frieden im Osten des Landes erflehen sollten.

(L.M.) (Fides 14/5/2024)

 

AFRIKA/SÜDSUDAN - Friedensverhandlungen in Kenia: Nicht alle sind von der Initiative überzeugt

 

Juba (Fides) - Eine neue Runde von Friedensverhandlungen zwischen der südsudanesischen Regierung und der nicht unterzeichneten Oppositionsgruppe (Non-Signatory Opposition Group, NSOG) wurde am 3. Mai in Nairobi (Kenia) eingeleitet.

Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Südsudan im Jahr 2013 haben die Konfliktparteien die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (Intergovernmental Authority on Development, IGAD), Äthiopien, Tansania, Sudan, Uganda, die Gemeinschaft Sant'Egidio und nun Kenia um Vermittlung gebeten. Diese Bemühungen haben zu zwei wichtigen Friedensabkommen und einem Abkommen über die Vereinigung der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (Sudan People's Liberation Movement, SPLM) geführt, die jedoch noch nicht umgesetzt wurden.

Das Ersuchen des südsudanesischen Präsidenten Kiir um diese neue Intervention und die Zustimmung der NSOG zur Rolle Kenias als Vermittler folgten auf den Vorschlag des kenianischen Präsidenten Ruto vom 22. März. Der Politiker teilte der NSOG eine „roadmap“ und ein Vermittlungsprojekt mit einem Zeitrahmen von 18 Monaten von Januar 2024 bis Juni 2025 mit.

Lokale Quellen berichten jedoch, dass sie nicht alle von diesem Schritt von Präsident Ruto überzeugt sind. In Anbetracht der Tatsache, dass Kenia in der Vergangenheit Aktivisten in Juba heimlich verhaftet und deportiert hat, und angesichts seiner bedeutenden Geschäftsinteressen im Südsudan bezweifeln sie, dass Ruto ein geeigneter Vermittler für den Friedensprozess im Südsudan ist.

In einem von Remember Miamingi, einem südsudanesischen Experten für Staatsführung und Menschenrechte, verbreiteten Vermerk heißt es, dass der Südsudan weit davon entfernt sei, Frieden, Stabilität oder Demokratie zu erreichen. Die kenianisch Initiative mag die Zahl der "inaktiven" Oppositionsgruppen in Juba erhöhen, aber sie wird wohl kaum den Frieden sichern, den der Südsudan dringend braucht.

Angesichts der bereits verschobenen und nun für Dezember 2024 angesetzten Wahlen hatte der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Kardinal Michael Czerny, bei einem Besuch im Südsudan (vgl. Fides 6/2/2024) die Nähe des Papstes und des Heiligen Stuhls zum Volk des Südsudan bekräftigt und den Appell an die führenden Politiker des Landes erneuert, "sich auf dem Weg zu einem demokratischen Übergang für Frieden und Stabilität einzusetzen". Präsident Kiir seinerseits äußerte die Hoffnung, dass die Vermittlung zu positiven Ergebnissen führen würde. "Wir hoffen, dass die Oppositionsgruppen eine ähnliche Überzeugung und einen ähnlichen Wunsch nach Frieden im Südsudan haben, der, sobald er vollständig erreicht ist, der Region dauerhafte Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung bringen wird", sagte er.

(AP) (Fides 14/5/2024)

 

AFRIKA/NIGERIA - Entführung von Schülern: über 1680 Entführungen in den letzten 10 Jahren

 

Abuja (Fides) - Neun Studierende sind immer noch in der Hand der Entführer, die am 9. Mai die „Confluence University of Science and Technology (CUSTECH)“ in Osara im Bundesstaat Kogi im Norden Nigerias überfallen haben.

Eine unbekannte Anzahl bewaffneter Männer drang in einen Hörsaal ein, in dem sich Studenten auf ihre für den 13. Mai angesetzten Erstsemesterprüfungen vorbereiteten. Nachdem sie die Studenten eingeschüchtert und mehrere Schüsse in die Luft abgegeben hatten, flohen die Entführer und nahmen 24 Studenten mit.

Am Sonntag, den 12. Mai, gab die Polizei bekannt, dass 15 der entführten Studenten nach einem heftigen Kampf zwischen den Sicherheitskräften und der Bande freigelassen wurden. Zurzeit befinden sich also noch neun Jungen in der Hand der Entführer.

In Nigeria greifen Terroristen und bewaffnete Banden häufig Schulen und akademische Einrichtungen an, um Schüler und Studenten und manchmal auch Lehrkräfte zu entführen.

Nach Angaben des UNICEF-Vertreters in Nigeria, Cristian Munduate, wurden in den zehn Jahren seit der Entführung von 276 Schülerinnen in Chibok in der Nacht vom 14. auf den 15. April 2014 mehr als 1.680 Schüler und Schülerinnen bei verschiedenen Angriffen auf Schulen entführt.

Laut Munduate hat neben den Schülern und Schülerinnen auch das Schulpersonal in diesen zehn Jahren einen hohen Tribut an Opfern und Entführungen durch bewaffnete Banden zu beklagen: 60 Entführte und 14 Tote bei mehr als 70 Angriffen auf Schulen.

(L.M.) (Fides 14/5/2024)

 

AFRIKA/BURKINA FASO - Wenn der Tod der Armen nicht in den Nachrichten erscheint

 

Von Mauro Armanino

 

Ouagadougou (Fides) - Sie wurden am Montag, den 6. Mai, getötet. Sie machten den Fehler, dem Militär und den "Freiwilligen des Vaterlandes", die sie begleiteten, zu vertrauen. Sie dachten, ihr Personalausweis würde sie schützen. Insgesamt 21 Menschen in einem Hof des Dorfes Moualoungou und 130 Menschen im Dorf Tambi Bounima, schwangere Frauen, Männer, Kinder und Passanten, wurden von dem Militärkonvoi, der sich auf den Weg machte, grundlos hingerichtet.

Sie sind arm, Bauern, fast alle Christen, und deshalb haben sie für das Militärregime, das in Burkina Faso an der Macht ist, nicht einmal das Recht, auf eine Nachricht von ihrem Tod. Sie sind verschwunden, haben nie existiert, wurden von der Gewalt verschluckt, die auf die Gewalt mit der gleichen Blindheit antwortet. Bereits im vergangenen Februar oder März wurden mehrere Menschen aus Bibigou und Soualamou in der Region Gourmanché in Burkina Faso entlang der Straße getötet.

Zeugenaussagen sind sicher, und an Bildern, die mit Mobiltelefonen aufgenommen wurden, mangelt es nicht. In der Zwischenzeit verstecken sich die Bauern, die durch die Forderung nach einer "Steuer" pro Person, den Übertritt zu bewaffneten dschihadistischen Gruppen oder den Exodus in Geiselhaft genommen wurden, ohne alles, im Busch oder suchen Zuflucht und Sicherheit jenseits der Grenze. Die Menschenrechte werden nicht geachtet und es herrscht Zensur, so der Katechet.

Seit November letzten Jahres fordert die Europäische Union die Militärbehörden in Burkina Faso auf, die Vorwürfe über die Tötung von Zivilisten in verschiedenen Teilen des Landes aufzuklären. Die Menschrenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hatte ihrerseits die Behörden beschuldigt, im Februar 2024 in zwei Dörfern 223 Zivilisten, darunter 56 Kinder, getötet zu haben.

Der Leidensweg der Bevölkerung von Burkina Faso geht weiter, inmitten von Massakern durch bewaffnete Gruppen und das Militär, die von den „Freiwilligen des Landes“ unterstützt werden, das sich immer weiter vom Weg des Friedens entfernt.

(Fides 14/05/2024)

 

ASIEN/PAKISTAN - Seligsprechung von Akash Bashir: Katholische Gemeinde der Erzdiözese Lahore lädt zum Gespräch ein

 

Lahore (Fides) - "Das Leben des Dieners Gottes Akash Bashir ist eine Inspiration und ein Lichtstrahl in Pakistan und in der Welt, die von Terrorismus und Unruhen heimgesucht wird", sagt Pater Lazar Aslam OFMCap, ein Kapuzinerpater, der in Lahore lebt und arbeitet, gegenüber Fides. Im Laufe des Monats Mai hat die katholische Gemeinschaft der Erzdiözese zum Gebet für Akash Bashir, den ersten Diener Gottes in der Geschichte Pakistans, eingeladen. Viele Pilger besuchen sein Grab, vor allem junge Pakistaner: "Sein Glaube an Gott motivierte ihn, seine Gemeinschaft zu beschützen und ihr zu dienen, und brachte ihn dazu, angesichts eines Selbstmordattentäters eine Geste extremer Selbstlosigkeit zu vollbringen", erinnert sich der Ordensbruder.

Akash Bashir wurde am 22. Juni 1994 in Pakistan in einer bescheidenen Familie geboren und besuchte das Technische Institut "Don Bosco" in Lahore. Er führte ein einfaches Leben, hatte Träume für seine Zukunft, lebte mit seiner Familie, hatte Freunde in der Schule und bei der Arbeit, trieb gerne Sport und das Gebet war Teil seines Lebens. Am 15. März 2015, einem Sonntagmorgen, versuchte ein Selbstmordattentäter, in die „St. John's Church“ in Youhanabad, einem christlichen Viertel von Lahore, einzudringen, in der zu diesem Zeitpunkt über tausend Gläubige an der Messe teilnahmen. Als Akash die Situation erkannte, zögerte er nicht, sich zu opfern, um zu verhindern, dass der Bombenleger ein Massaker in der Kirche anrichtete. Am 15. März 2022, dem siebten Jahrestag seines Todes, eröffnete die Kirche von Lahore die diözesane Phase des kirchenrechtlichen Verfahrens zur Anerkennung seines Martyriums.

Pater Aslam erinnert sich: "Jesus lehrte, dass die höchste Form der Liebe darin besteht, sein Leben für seine Freunde hinzugeben, und sein selbstloses Handeln spiegelte diese Lehren wider. Akashs letzte Aussage, 'Ich werde sterben, aber ich werde euch nicht hereinlassen', bringt seinen Mut und seine Hingabe perfekt zum Ausdruck". "Seine Geschichte", sagt er, "ist ein starkes Zeugnis für die transformative Kraft des Glaubens, der Widerstandsfähigkeit und des Opfers. Sie gibt den Christen in Pakistan und darüber hinaus Hoffnung und Inspiration. Sein Leben erinnert uns daran, einen unerschütterlichen Glauben zu verkörpern und im Angesicht von Widrigkeiten standhaft zu bleiben. Sein außergewöhnlicher Weg wird unsere Gemeinschaft auch weiterhin leiten und erleuchten".

Laut Pater Nobal Lal, dem Rektor der Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Pakistan, hatte die tiefe Erfahrung der salesianischen Spiritualität, die sich aus dem "Präventivsystem" Don Boscos ableitet, "einen tiefgreifenden und persönlichen Einfluss auf die menschliche und spirituelle Bildung von Akash“. „Es führte ihn dazu, ein tiefes Verständnis und eine Freundschaft mit Christus zu entwickeln. Bevor er seinen Dienst antrat, hielt er oft an der Grotte im Innenhof der katholischen Kirche ‚St. John's‘ in Youhanabad inne, um einen Moment zu beten. Die drei Grundprinzipien der salesianischen Spiritualität - das Präventivsystem, die ganzheitliche Erziehung und die Liebe zu Gott - hatten einen großen Einfluss auf seine Glaubensentwicklung und waren wichtige Pfeiler, die seinen Weg bestimmten", stellt er fest.

"In diesem Monat Mai beten wir intensiv für die Seligsprechung des Dieners Gottes Akash Bashir, eines ehemaligen Schülers von Don Bosco", teilt Pater Pierluigi Cameroni, Generalpostulator der Salesianer, mit. Der Postulator unterstreicht: "Für die Christen von Youhanabad, für die Kirche Gottes in Pakistan und für die gesamte Familie der Salesianer Don Boscos ist Akash mit seinem großen Glauben genau das: ein Leuchtfeuer, ein Beispiel, dem man folgen sollte. Viele gehen an sein Grab, um zu beten und um Fürsprache zu bitten". "Er hatte sich verpflichtet, als ehrlicher Bürger und guter Christ zu leben, so wie es Don Bosco wollte, und hatte sich als Freiwilliger für die Sicherheit in seiner Pfarrkirche eingesetzt, zu einer Zeit, als die Situation in Pakistan wegen der Gefahr von Selbstmordattentaten auf religiöse Orte besorgniserregend war", erinnert Pater Cameroni. "Dieser junge Salesianer, der erste Pakistaner auf dem Weg zur Ehre der Altäre, steht stellvertretend für alle Christen und alle jungen Menschen, die mutig und stolz auf ihren Glauben sind", schließt er.

(PA) (Fides 14/5/2024)

 

VATIKAN - Das ‘Concilium Sinense’ von Shanghai “zwischen Geschichte und Gegenwart”: Internationale Konferenz an der Päpstlichen Universität Urbaniana

 

Rom (Fides) - Shanghai, 15. Mai 1924: Das “Primum Concilium Sinense“, das erste Konzil der katholischen Kirche in China, beginnt in der Kathedrale des Heiligen Ignatius von Loyola. Es versammeln sich Bischöfe, Generalvikare, Ordensleute und Priester, die zumeist in fernen Ländern geboren wurden und als Missionare nach China kamen, unter dem Vorsitz von Erzbischof Celso Costantini, dem Apostolischen Delegaten in China, mit dem Auftrag, die Mission der Kirche auf chinesischem Boden im Lichte von „Maximum Illud“, dem Apostolischen Schreiben von Papst Benedikt XV. aus dem Jahr 1919, neu zu beleben. Darin wird bekräftigt, dass der Glaube an Christus "keiner Nation fremd ist" und dass in keinem Teil der Welt Christ zu werden gleichbedeutend damit ist, "sich unter den Schutz und die Macht eines anderen Landes zu stellen und sich dem Recht des eigenen Landes zu entziehen".

Das Konzil von Shanghai formulierte detaillierte Bestimmungen zur Förderung und Begleitung des Aufblühens einer einheimischen Kirche, wobei chinesische Bischöfe und Priester mit der Leitung der örtlichen Gemeinden betraut werden sollten.

Die Konzilsdekrete enthielten konkrete Bestimmungen, um der kolonialen Mentalität entgegenzuwirken, die auch in die kirchlichen Praktiken eingedrungen war.

Einhundert Jahre später blickt eine internationale Konferenz in Rom zurück auf diese Synodenerfahrung, um ihre Tragweite und Bedeutung für den Weg der katholischen Kirche in China und die Dynamik der apostolischen Arbeit im Zeitalter der Globalisierung zu erfassen.

Die Konferenz trägt den Titel "100 Jahre seit dem ‚Concilium Sinense‘: zwischen Geschichte und Gegenwart". Die von der Päpstlichen Universität Urbaniana in Zusammenarbeit mit Fides und der Pastoralkommission für China organisierte Konferenz findet am Dienstag, den 21. Mai, in der Aula Magna der Universität statt, die zum Dikasterium für Evangelisierung (Abteilung für Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen) gehört.

Auf dem Programm der Konferenz (siehe Anhang) stehen Beiträge des Bischofs von Shanghai Joseph Shen Bin, des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin und von Kardinal Luis Antonio G. Tagle, dem Pro-Präfekten des Missionsdikasteriums. Akademiker und Wissenschaftler aus der Volksrepublik China, wie Professor Zheng Xiaoyun und Frau Professor Liu Guopeng von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, werden ebenfalls Vorträge auf der Konferenz halten.

Bei der Eröffnung der Konferenz wird nach der Begrüßung durch Professor Vincenzo Buonomo, Päpstlicher Delegierter und Großrektor der Päpstlichen Universität Urbaniana, Papst Franziskus in einer Videobotschaft zu den Konferenzteilnehmern sprechen.

(Fides 14/5/2024)

LINK

 

Broschüre Concilium Sinense -> https://www.fides.org/it/attachments/view/file/DPL_Convegno_Internazionale.pdf


DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit an Silje Evensmo Jacobsen für A NEW KIND OF WILDERNESS verliehen

SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.

Gestern wurde bei der Preisverleihung des 39. DOK.fest München der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit an Silje Evensmo Jacobsen verliehen: Die norwegische Regisseurin wurde für ihren Film A NEW KIND OF WILDERNESS ausgezeichnet. Foto:SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V..Fotograf: DOK.fest

13.05.2024

 

(München/ots) - Gestern wurde bei der Preisverleihung des 39. DOK.fest München der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit an Silje Evensmo Jacobsen verliehen: Die norwegische Regisseurin wurde für ihren Film A NEW KIND OF WILDERNESS ausgezeichnet.

 

Wie leben wir auf dieser Welt, was machen wir mit unserer Natur und wie lernen unsere Kinder einen Bezug zur Umwelt und Natur kennen? Diesen Fragen geht Jacobsen in A NEW KIND OF WILDERNESS nach. "Auf berührende Weise", wie es in der Jurybegründung heißt, "die uns Zuschauer*innen tief in die Geschichte eintauchen lässt, ruft Silje Evensmo Jacobsen tiefe Emotionen wach und ruft zum Nachdenken über unseren Planeten auf." ...

 


Afrikanischer Bischof: „Werbung und Sportwelt heizen illegale Migration an“

Miguel Angel Nguema Bee, Bischof von Ebibeyin in Äquatorialguinea. © Kirche in Not
Miguel Angel Nguema Bee, Bischof von Ebibeyin in Äquatorialguinea. © Kirche in Not

13.05.2024

 

(München/acn) - Bischof Miguel Angel Nguema Bee aus Äquatorialguinea macht Werbung und Meldungen zu Spitzenverdiensten im Sport dafür mitverantwortlich, dass sich junge Menschen in Afrika auf den Weg nach Europa machen. Viele Auswanderer hätten ein „irreführendes Bild von Wohlstand und Leichtigkeit, das sie zur – manchmal auch illegalen – Migration ermutigt“, sagte der Bischof bei einem Besuch in der Zentrale des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) in Königstein im Taunus: „Täuschende Werbung und die Vorstellung von leicht verdientem Geld, das durch die Welt des Sports gefördert wird, nähren diese Illusion.“

 

Schwierigkeiten realistischer darstellen

Bischof Nguema sieht dabei auch die westliche Welt in der Verantwortung. Diese vermittle „die falsche Vorstellung, dass dann alle Probleme gelöst sind“. Dabei handle es sich um eine Illusion. „Es ist wichtig, dass die Schwierigkeiten, denen sich Migranten auf der Suche nach einem besseren Leben stellen müssen, realistischer dargestellt werden“, forderte der Bischof.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 13.05.2024

ASIEN/INDONESIA - Von der Insel Flores in die Türkei: Die Mission der Töchter der Königin des Rosenkranzes

 

Izmir (Fides) - Die Töchter der Königin des Rosenkranzes, eine indonesische Ordensgemeinschaft, die 1958 in Larantuka auf der indonesischen Insel Flores, die als "katholisches Herz der Nation" gilt, gegründet wurde, sind immer im Namen der Jungfrau Maria unterwegs. Auf der Insel, die von portugiesischen Missionaren evangelisiert wurde, wird die Gottesmutter vor allem als Rosenkranzkönigin verehrt, und diesem Titel sind Ordensgemeinschaften, Vereine und verschiedene Bruderschaften gewidmet. Die Marienverehrung ist das volkstümliche Bindeglied, das den Glauben der Menschen belebt, und die zahlreichen Berufungen zum Ordensleben zeugen davon. In einer Dynamik, die immer ein Hoffnungsträger ist, verzeichnen die Töchter Unserer Lieben Frau, der Königin des Heiligen Rosenkranzes, jedes Jahr etwa 20 junge Frauen, die der Kongregation beitreten wollen. Die Ordensfrauen spielen eine wichtige Rolle, weil sie als indonesische Frauen viel dazu beitragen können, die Achtung vor der Frau in der indonesischen Gesellschaft zu fördern. Dazu arbeiten sie mit Familien und Jugendlichen zusammen und tragen auf diese Weise dazu bei, ein größeres Bewusstsein für die Würde der Frau und deren Achtung zu schaffen.

Das Charisma des Instituts umfasst aber auch ein missionarisches Anliegen: Der Orden wurde einst von Erzbischof Gabriel Manek (SVD), dem damaligen Apostolischen Vikar, heute Diener Gottes, der als Steyler Missionaren (Gesellschaft des Göttlichen Wortes), einer missionarischen Kongregation, angehörte, und von Mutter Anfrida van der Werff (SSpS), gegründet. Die Gründung war eine Antwort auf die Situation der Ortskirche, der es an Priestern und Ordensleuten mangelte, aber sie war vor allem ein Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber Gott für seine Fürsorge für die Christen von Larantuka, die ihren Glauben an Christus mehr als zwei Jahrhunderte lang bewahrten, obwohl sie keine Seelsorge durch Priester hatten, nur dank der Verehrung der Muttergottes und des täglichen Rosenkranzgebetes. In Erinnerung an diese historischen Zeit wurde die Kongregation der Ordensfrauen damals Maria, der Königin des Heiligen Rosenkranzes, anvertraut.

Im Jahr 2020 auf dem Höhepunkt der Pandemie, haben die Schwestern von Ivrea, die in der Türkei in der italienischen Schule arbeiteten und der Pfarrei des Heiligen Rosenkranzes in Alsancak, in der Gegend von Izmir, tätig waren, ihren Dienst beendet. Die örtlichen Priester wandten sich nach einer Suche nun an die Töchter der Königin des Heiligen Rosenkranzes in Indonesien, die sich bereit erklärten, als Missionarinnen vor Ort tätig zu werden. Nach einer Inspektion durch die Generaloberin, Schwester Gratiana, und die Provinzobere von Europa, Schwester Sofia, wurden die Ordensfrauen von Erzbischof Martin Kmetec empfangen und nachdem sie die notwendigen Einreisegenehmigungen für die Türkei erhalten hatten, ließen sie sich in Izmir nieder. So kamen zwei junge Schwestern, Schwester Magdalena und Schwester Yona, 2024 in die Pfarrei an und wurden freudig empfangen. Von Anfang an gewannen die Schwestern die Sympathie der Gläubigen mit ihrem Lächeln und ihrem Dienst in der Liturgie, beim Singen, bei den Besuchen in den Familien, bei den Alten und Kranken sowie bei der Unterstützung der Katecheten bei der Vorbereitung auf die Sakramente der christlichen Initiation.

Die indonesischen Schwestern haben einen Intensivkurs in Türkisch begonnen und widmen sich jeden Tag dem Empfang von Besuchern und Pilgern und versuchen, ihren Glauben an Christus mit Einfachheit, Sanftmut und Armut des Geistes zu bezeugen. Über ihre Spiritualität und ihr Charisma sagen die Schwestern: "Unsere Aufgabe ist es, an der Mission Christi teilzunehmen und das Reich Gottes aufzubauen, indem wir den Armen, Kranken und Bedürftigen sein Wort verkünden. Die Kongregation ist der Fürsorge Unserer Lieben Frau, der Königin des Rosenkranzes, anvertraut, und als Schwestern sind wir aufgerufen, Maria, die Dienerin des Herrn, nachzuahmen. Maria war diejenige, die dem Herrn Jesus treu bis nach Golgatha gefolgt ist, daher ist sie für uns ein Vorbild, wie wir Christus nachfolgen sollen. Sie ist auch die Lehrerin des geistlichen, apostolischen und gemeinschaftlichen Lebens. In unserem täglichen Leben bemühen wir uns, den Menschen, denen wir begegnen, Mütter und Schwestern zu sein, und im Geist der Danksagung des ‚Magnificat‘ dienen wir Gott und seinem Volk mit freudigem Herzen und in Einfachheit

(PA) (Fides 11/5/2024)

 

ASIEN/MYANMAR - Infolge des Bürgerkriegs: Über drei Millionen Vertriebene

 

Yangon (Fides) - Die Zahl der Vertriebenen in Myanmar hat sich in den letzten sechs Monaten verdoppelt und die Gesamtzahl hat sich auf über 3 Millionen erhöht, sagte Stephen Anderson, UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in dem südostasiatischen Land in einer Erklärung, die auf die wachsende humanitäre Krise im Lande hinweist. Die Zahl der Vertriebenen in Myanmar ist insbesondere seit Oktober letzten Jahres dramatisch angestiegen, als der bewaffnete Widerstand der Volksverteidigungskräfte und mehrerer anderer ethnischer Gruppen, die sich gegen den Militärputsch im Februar 2021 erhoben hatten, im Norden und Westen des Landes zunahm. Die Kämpfe sind eskaliert, und die Regierungstruppen haben massive Vergeltungsmaßnahmen eingeleitet, unter denen die Zivilbevölkerung sehr zu leiden hat.

Laut der UN-Erklärung sind seit der Machtübernahme durch die Armee mehr als 2,7 Millionen Menschen aus ihren Häusern geflohen, mehr als ein Drittel davon sind Kinder. Die Vereinigten Nationen beklagen, dass die Hälfte der Vertriebenen in Myanmar aus den nordwestlichen Regionen Chin, Magway und Sagaing stammt und dass der Zugang zu Bildung und angemessener Ernährung für diese Kinder sehr schwierig ist, was ihre Zukunft gefährdet.

"Vertriebene kämpfen in einer weit verbreiteten humanitären Krise ums Überleben, die insgesamt 18,6 Millionen Menschen im Land in Not gebracht hat. Das ist eine Million mehr als im Vorjahr. Unter den Bedürftigen befinden sich 6 Millionen Kinder", heißt es in der Erklärung weiter. „Gegenwärtig ist fast ein Drittel der 54 Millionen Einwohner des Landes auf dringende humanitäre Hilfe angewiesen".

Die birmanische Armee kämpft unterdessen gegen ethnische Karen-Kämpfer, um die Kontrolle über die Stadt Myawaddy nahe der thailändischen Grenze wiederzuerlangen. Die Stadt gilt als strategisch wichtig, da sie das wichtigste Handelszentrum mit Thailand ist.

Nach Schätzungen unabhängiger Organisationen wurden seit Februar 2021 in Myanmar mehr als 6.000 Zivilisten getötet. Mehr als 20.000 Menschen sind aus politischen Gründen inhaftiert, darunter auch die demokratische Politikerin Aung San Suu Kyi, die eine 27-jährige Haftstrafe wegen angeblicher Korruption verbüßt.

 

(PA) (Fides 10/5/2024)

 

AFRIKA/BURKINA FASO - Katholische Gemeinde in Katchari: Glaube, Freude und Mut trotz Gewalt und Hunger

 

Kantchari (Agenzia Fides) – Die beiden Redemptoristen-Missionare, Pater Maxime und Pater Clément leben und arbeiten die in der burkinischen Stadt Kantchari an der Grenze zu Niger arbeiten, die von Terroranschlägen heimgesucht wurde, die zu Verwüstung und Hungersnot geführt haben.

"Wir kamen am 5. Oktober 2023 in Kantchari an und fanden eine fast menschenleere Stadt vor. Die Bevölkerung bestand hauptsächlich aus Binnenvertriebenen und Einheimischen, die die Stadt nicht verlassen konnten. Es gab weder Lebensmittel noch Medikamente", berichtet Pater Clément Kourossangama, der Gemeindepfarrer ist. "Die wenigen Produkte, die auf dem Schwarzmarkt in der Stadt verkauft wurden, waren extrem teuer und für die meisten unerschwinglich. Als ob das alles noch nicht genug wäre, wurden wir von Kanonen umzingelt und diejenigen, die sich aus der Stadt wagten, wurden getötet."

"Die Menschen haben auf uns gewartet, unsere Rückkehr war ein großes Zeichen der Hoffnung", so der Redemptorist weiter. „Trotz der Schießerei nahmen die Gläubigen an der Messe teil, als wir ankamen, und das hat auch uns viel Mut gemacht. Sie zeigten großen Glauben, Freude, Widerstandskraft und Mut. Wir hatten nicht genügend Hostien, und das wenige Geld, das wir sammelten, verwenden wir für die Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten. Dennoch verkündeten wir unter Kanonenbeschuss und inmitten einer hungernden Bevölkerung weiter Christus, so gut wir konnten."

"Trotz der erneuten Angriffe haben wir darauf bestanden, die Messe zu feiern, und die Gläubigen haben daran teilgenommen, bis die Situation außer Kontrolle geriet“, berichtet der Missionar, „Als das Militär eingriff, hatten die Terroristen bereits mehrere Zivilisten getötet, Vieh mitgenommen, Scheunen und alles andere niedergebrannt. In diesen Momenten großer Panik, als der Zelebrant sich beeilte, die Messe zu beenden und die Versammlung so schnell wie möglich zu entlassen, stellten wir fest, dass die Bevölkerung direkt auf die Pfarrei zusteuerte, um Zuflucht zu suchen. Durch das Eingreifen der Armee wurde der Angriff beendet, aber die Herzen der Menschen waren verwüstet und in den Armen einiger Familien lagen Leichen. Was soll man den Gemeindemitgliedern während der Sonntagsmesse sagen?"

"In dieser Zeit hat sich die gesamte Bevölkerung gegenseitig ermutigt", so Pater Clement weiter. „Um Weihnachten herum ließ der Kanonenbeschuss etwas nach und man hoffte auf die Ankunft eines Konvois mit Lebensmitteln. Etwa zehn Kilometer vor dem Ortseingang von Kantchari traf der erhoffte Konvoi schließlich ein, brachte aber durch die erneuten Angriffe enorme Verluste an Menschenleben mit sich“.

"Leider", so der Missionar, "haben die gewalttätigen Angriffe Ende März wieder eingesetzt, wenn auch in geringerem Maße. Trotzdem bleibt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, vor allem, weil an der Sicherheitsfront viel getan wird. In der Gemeinde wird weiterhin gefeiert, gebetet, gesungen und getanzt. Wer Gottesdienste Kantchari erlebt hat, weiß, dass dieses Volk gerne singt und tanzt... bis zum Kyrie", betont Pater Clement. „Aber es ist nicht immer leicht zu predigen, wenn man mit Menschen konfrontiert ist, die oft tagelang gefastet haben. Wie dem auch sei, wir hoffen auf ein besseres Morgen, und das hält uns zusammen mit den Gemeindemitgliedern und der gesamten Bevölkerung aufrecht“, betont er abschließend.

(AP) (Fides 13/5/2024)

 

AFRIKA/MOSAMBIK - Im Norden des Landes: Zwei dschihadistische Anschläge innerhalb von zwei Tagen

 

Maputo (Fides) – Dschihadiste Kämpfer, die dem Islamischen Staat nahestehen, haben innerhalb von zwei Tagen zwei große Anschläge in der Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks verübt. Dem Angriff auf Macomia (Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks) am 10. Mai folgte am Sonntag, 12. Mai, der Angriff auf das Dorf Missufine im Bezirk Ancuabe, der gegen 18 Uhr Ortszeit begann und mindestens vier Stunden dauerte, so dass die Bevölkerung gezwungen war, das Dorf fluchtartig zu verlassen.

Unterdessen ist in der Zwischenzeit die Bevölkerung von Macomia in die Stadt zurückgekehrt, nachdem die Dschihadisten, die sie besetzt hatten, sie wieder verlassen hatten.

Bei ihrem Angriff auf Macomia hatten die Dschihadisten, mindestens 100 an der Zahl, auch den örtlichen Stützpunkt des südafrikanischen Kontingents der Mission der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika in Mosambik (SAMIM) angegriffen, die sich im Begriff befindet, sich zurückzuziehen. Die meisten der südafrikanischen Soldaten hatten sich bereits nach Pemba (der Provinzhauptstadt 130 km südöstlich entlang der Küste) zurückgezogen, um bis Juli das Land zu verlassen. Ein kleines Kontingent südafrikanischer Soldaten blieb auf dem Stützpunkt Macomia. Nach dem Dschihadistenangriff schickte das südafrikanische Militär Verstärkung aus Pemba.

Nach Angaben der Sicherheitskräfte griffen die Dschihadisten Macomia in vier Gruppen aus verschiedenen Richtungen an. Eine Quelle berichtet, dass ein Kontingent der ruandischen Verteidigungskräfte, das in Mocimboa da Praia, der Küstenstadt nordöstlich von Macomia, stationiert ist, ebenfalls versuchte, einzugreifen, aber von einem starken Rebellenkontingent aufgehalten wurde.

Der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi und das Verteidigungsministerium haben den Angriff auf Macomia ebenfalls bestätigt, scheinen aber die Abwehr des Angriffs ausschließlich der mosambikanischen Armee zuzuschreiben.

Ärzte ohne Grenzen weist darauf hin, dass "sechs Jahre nach dem Beginn des Konflikts in Cabo Delgado die Menschen immer noch in Angst leben und die Gewalt nicht nachgelassen hat. Der Konflikt hat Tausende von Menschen in der Provinz vertrieben. Zwischen dem 8. Februar und dem 3. März flohen fast 6.000 Menschen aus Macomia".

Unterdessen prüft der französische Energieriese „TotalEnergies“ die Möglichkeit, die Arbeiten an einem 20 Milliarden Dollar teuren Flüssiggasprojekt in der Provinz Cabo Delgado wieder aufzunehmen. Das Projekt wurde bereits 2021 wegen der von Dschihadisten verursachten Instabilität ausgesetzt.

(L.M.) (Fides 13/5/2024)

 

ASIEN/INDIEN - Spannungen in Manipur beeinträchtigen Wahlbeteiligung: Christen beten für Versöhnung und Frieden

 

Imphal (Fides) - In den christlichen Kirchen in Manipur beten die Gläubigen "für echte Versöhnung und Frieden", während in dem nordostindischen Bundesstaat die Spannungen nach der vor einem Jahr ausgebrochenen Gewalt zwischen den Volksgruppen noch immer zu spüren sind: Dies zeigte sich vor allem während der beiden Wahltage für das Bundesparlament (19. und 26. April), bei denen die Wahllokale fast völlig verwaist waren.

In den vergangenen Tagen hat die katholische Jugendorganisation von Manipur anlässlich des ersten Jahrestages der Gewalt, die am 5. Mai 2023 in dem Bundesstaat ausbrach zu einem Gebets- und Solidaritätstreffen in der St. Josephs-Kathedrale in Imphal aufgerufen. Die Erzdiözese Imphal hat alle Gläubigen der verschiedenen Gemeinschaften sowie alle Menschen guten Willens aus anderen Religionsgemeinschaften zu einer Zeit des Fastens und Betens eingeladen, um "die Bekehrung der Herzen zu erreichen, damit in Manipur wahrer Frieden gedeihen kann", und erinnert an den Beginn der Gewalt vor einem Jahr. Seitdem haben die anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen zwei ethnischen Gemeinschaften (Meitei und Kuki) etwa 200 Tote und Tausende von Verletzten gefordert und die Zerstörung von 200 Dörfern und 7.000 Häusern, 360 christlichen Kirchen oder Kapellen und einigen Synagogen verursacht.

Derzeit lebt die Bevölkerung noch immer in von der Regierung des Bundesstaates und von NROs organisierten Behelfsunterkünften, in denen 60.000 Vertriebene untergebracht sind, während die beiden verfeindeten Gemeinschaften durch eine "Pufferzone" getrennt wurden - um eine erste Befriedung herbeizuführen -, aber die Spannungen schlummern weiter, da die Gründe für die Gewalt von den Politikern nicht gelöst wurden. Der Erzbischof von Imphal, Linus Neli, erinnerte an "diese schrecklichen und erschütternden Tage". "Wir sollten unsere Gebete für Frieden und Gerechtigkeit unter allen Menschen intensivieren", lautet seine Aufforderung.

Die „All Manipur Christian Organisation“ brachte unterdessen Gläubige aller Konfessionen in der „Tangkhul Baptist Church“ zusammen. Das Christliche Forum von Dimapur im Nachbarstaat Nagaland hielt ebenfalls ein Solidaritätsgebet für den Frieden in Manipur ab, um der Gewalt zu gedenken und zu einem tiefen Frieden aufzurufen. Die Gläubigen in anderen indischen Bundesstaaten der Erzdiözese Delhi schlossen sich der Feier im Geiste und im Gebet an.

Während die indische Föderation - je nach Ort an unterschiedlichen Wahltagen - den langen Prozess der Parlamentswahlen durchläuft, waren in Manipur angesichts des anhaltenden Klimas der Angst die Wahllokale fast menschenleer. Sogar die Kandidaten machten keinen Wahlkampf, weil sie von bewaffneten Gruppen bedroht wurden, während die Bevölkerung die Wahlurnen boykottierte, um gegen die Regierung des Bundesstaates und die Bundesregierung zu protestieren, die beschuldigt wurden, nicht genug getan zu haben, um die Gewalt zu beenden und die zugrunde liegenden Probleme anzugehen.

Der Konflikt geht im Wesentlichen auf Landrechtsfragen zurück, nachdem ein staatliches Gericht den Meitei, die 53 % der Bevölkerung ausmachen, dieselben Rechte auf einen "Stammesstatus" zuerkannt hat, die auch den Kuki, einer Gruppe, die weniger als 20 % der Bevölkerung ausmacht, zugestanden werden, und damit die Möglichkeit des Zugangs zu Landbesitz, der bisher ethnischen Minderheiten vorbehalten war. „Die Stimmenthaltung", so lokale Quellen, "ist ein Signal an die Institutionen, die noch keine Lösung für das Problem gefunden haben“. In dem Bundesstaat mit 3,6 Millionen Einwohnern stehen nur zwei Sitze im 543 Sitze zählenden indischen Parlament zur Wahl,

(PA) (Fides 13/5/2024)

 

AMERIKA/ARGENTINIEN - Fünfzig Jahre nach dem Mord an Pfarrer Carlos Múgica: Erzdiözese Buenos Aires veranstaltet Aktionsmonat

 

Von Stefano Lodigiani

 

Buenos Aires (Fides) - "Pfarrer Carlos fordert uns auch heute noch auf, in jedem Viertel eine Gemeinschaft zu stärken, die sich organisiert, um das Leben unseres Volkes zu begleiten, und er fordert uns auf, gegen alle Arten von Ungerechtigkeit zu kämpfen und einen intelligenten Dialog mit dem Staat und der Gesellschaft zu führen. Er lehrt uns, uns weder von der ideologischen Kolonisierung noch von der Kultur der Gleichgültigkeit mitreißen zu lassen. Wir bitten den Herrn, dass die Prinzipien der Soziallehre der Kirche in unseren Gemeinschaften und durch sie im ganzen Land Früchte tragen", heißt es in Brief von Papst Franziskus zum 50. Jahrestag der Ermordung von Pfarrer Carlos Múgica, der während der feierlichen Eucharistiefeier am Sonntag, dem 12. Mai im Stadion Luna Park in Buenos Aires verlesen wurde, bei der der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge García Cuerva, den Vorsitz hatte und u.a. mit dem Vorsitzenden der argentinischen Bischofskonferenz, Oscar Ojea, und Prälat Gustavo Carrara, Generalvikar der Erzdiözese, konzelebrierte.

Der Papst betont in seinem Schreiben, dass jedes kirchliche Fest "viel mehr als ein historisches Gedenken" ist, nämlich eine Gelegenheit, „unsere brüderliche und engagierte Präsenz unter denen, die schwere Kreuze tragen" zu erneuern. Papst Franziskus ermahnt und ermutigt daher dazu, „uns weiterhin mit Leib und Seele an die Seite derer zu stellen, die alle Arten von Armut erleiden", nach Orten der Integration zu suchen, indem wir diejenigen ablehnen, die den anderen disqualifizieren, und die bestehende Kluft "nicht durch Schweigen und Komplizenschaft zu schließen, sondern indem wir einander in die Augen schauen, Fehler erkennen und die Ausgrenzung beseitigen".

In seiner Predigt erinnerte der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge García Cuerva, an Pater Carlos als "den Pfarrer der Kirche, der sein Leben Jesus und dem Evangelium gewidmet hat, in dem gewalttätigen Argentinien der 1960er und 1970er Jahre". Dann griff er auf ein Gebet von Pfarrer Mugica, die "Meditacion en la villa", zurück, um einige Aspekte der Realität hervorzuheben, die auch nach 50 Jahren noch aktuell sind: die Situation der Kinder und Jugendlichen, Drogenhandel, Armut, sozialer Hass, Zusammenstöße, Korruption, Individualismus, Ungerechtigkeit, Hunger... "Hilf mir. So hat Carlos Mugica einfach den Herrn gebeten", betont der Erzbischof.

„Sein Glaube führte ihn zu häufigen und tiefen Gebetserfahrungen; ein Aspekt, der vielen von denen, die seine Aktivität und Freundlichkeit bewunderten, vielleicht nicht bewusst war: die langen Momente, die er vor dem Tabernakel im demütigen und verborgenen Gebet verbrachte“, so der Erzbischof weiter ,“Fünfzig Jahre später kommen wir in dieser Messe, um Gott um Hilfe zu bitten, weil wir, wie Carlos, unsere Zerbrechlichkeit erkennen. Wir sind keine Helden. Wir sind Männer und Frauen des Glaubens, die dem Evangelium treu sein wollen; wir wissen, dass wir es nicht aus eigener Kraft schaffen können, und deshalb sagen wir mit Pfarrer Mugica: ‚Hilf uns, Herr, lass uns nicht aus deinen Händen fallen. Wir brauchen dich so sehr‘".

Der argentinische Priester Carlos Múgica (geboren am 7. Oktober 1930, gestorben am 11. Mai 1974) gehörte dem Klerus von Buenos Aires an. Er stammte aus einer Familie der Oberschicht, studierte Jura und fühlte sich nach einem Besuch in Rom anlässlich des Jubiläums 1950 zum Priester berufen und trat in das Priesterseminar ein. Im Jahr 1959 wurde er zum Priester geweiht. In den ersten Jahren seines seelsorgerischen Dienstes lebte er vor allem in Familien der Arbeiterklasse und in weniger entwickelten Stadtvierteln. Als Universitätsdozent wurde er auch durch seine wöchentlichen Predigten bekannt, die er über den städtischen Radiosender ausstrahlte. Er gründete die „Bewegung der Priester der Dritten Welt“ und die Bewegung "Cura Villeros". Seine Positionen brachten ihm Kritik von den konservativsten argentinischen Zeitungen und auch von Teilen des Klerus ein. In dem sehr unruhigen Klima der damaligen Zeit erhielt er immer wieder Drohungen.

Am Samstag, den 11. Mai 1974, hatte Pater Carlos gerade die Messe zelebriert, als Rodolfo Almirón, ein Vertreter der Argentinischen Antikommunistischen Allianz (AAA), fünf Schüsse auf ihn abfeuerte. Er wurde in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht, wo er kurz darauf an seinen Verletzungen starb. Seine sterblichen Überreste ruhen seit 1999 in der Pfarrei „Cristo Obrero“. Papst Franziskus sagte über ihn: "Er war ein großer Priester, der für die Gerechtigkeit gekämpft hat".

Zum Gedenken an den 50. Jahrestag des tragischen Todes von Pater Carlos wurde eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, die vor einem Monat, am 11. April, in der Pfarrei „Cristo Obrero“ begannen. Während des so genannten "Mugica-Monats" wurde dem argentinischen Priester mit Veranstaltungen, Gottesdiensten, Feiern und Volksreden gedacht. Es wurde auch eine Videozusammenfassung seines Lebens gedreht, die mit dem Motto dieses „Mugica-Monats“ endet: "Pater Mugica lebt im Herzen seines Volkes".

"An diesem Abend vor 50 Jahren hat auch Pater Múgica, nachdem er die Messe gefeiert und das Blut Christi aus dem Kelch getrunken hatte, sein Blut für seine Freunde vergossen", erinnerte Prälat Gustavo Carrara, Generalvikar der Erzdiözese Buenos Aires, während der Messe, die er am Samstag, dem 11. Mai, um 18 Uhr in der Pfarrei „Cristo Obrero“ neben dem Grab des Priesters feierte. Am selben Tag fand in der Pfarrei San „Francisco Solano“ im Stadtteil Villa Luro, in dem der Priester ermordet wurde, eine weitere Feier zum Thema Wahlrecht statt. "Pfarrer Carlos Múgica war nicht nur großzügig gegenüber den Ärmsten, und das war er auch", sagte Prälat Carrara, "sondern er war auch zutiefst dem Evangelium verbunden, denn er war ein Freund der Ärmsten. Der wahrhaft evangelische Schritt besteht nicht nur darin, großzügig zu sein, sondern auch darin, Freundschaft zu schließen und das Leben zu teilen. Deshalb gab Pfarrer Carlos sein Leben für seine Freunde, sein Leben für dieses Viertel, sein Leben für die Sache der Ärmsten und Bescheidensten. Und das ist sein Vermächtnis."

(Fides 13/5/2024)

 

AFRIKA/GUINEA - Erzbischofkoadjutor mit besonderen Aufgaben in der Erzdiözese Conakry ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat am 11. Mai den bisherigen Rektor des Priesterseminars “Benoit XVI.” in Kendoumayah, Pfarrer François Sylla aus dem Klerus von Conakry, zum Erzbischofkoadjutor von Conakry mit besonderen Aufgaben ernannt.

Bischof François Sylla wurde am 9. April 1972 in Siboty in der Erzdiözese von Conakry geboren. Er besuchte das Kleine Seminar „Jean XXIII“ und das Propedeutische Seminar in Kindia und studierte Philosophie und Theologie am Großen Seminar „Saint Augustin de Samaya“ in Bamako (Mali). Am 21. November 2004 wurde er in Conakry zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne und setzte seine Studien fort: Pfarrvikar der Kathedrale von Conakry (2004-2007); Master in vergleichendem Religionsrecht an der Theologischen Fakultät in Lugano (Schweiz) (2007-2010); pastoraler Dienst in der Pfarrei „San Giovanni Battista“ Johannes der Täufer in der Erzdiözese Mailand (2007-2011); Doktorat in Kirchenrecht an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom (2010-2013); Kanzler der Erzdiözese Conakry (seit 2013); Gerichtsvikar und Präsident des Kirchengerichts von Conakry (seit 2015); Studienpräfekt am Priesterseminar „Benoit XVI.“ in Kendoumayah (2017-2020); Präsident der Union des Klerus von Guinea (2018-2022). Seit 2020 ist er Rektor des Priesterseminars „Benoit XVI.“ in Kendoumayah.

(EG) (Fides 13/05/2024)

 

ASIEN/INDIEN - Bischofskoadjutor von Jhansi ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat am 11. Mai den bisherigen Rektor des “St. Joseph’s Regional Seminary” in der Diözese Allahabad, Pfarrer Wilfred Gregory Moras aus dem Klerus der Diözese Lucknow, zum Bischofskoadjutor der Diözese Jhansi (Indien) ernannt.

Bischof Wilfred Gregory Moras wurde am 13. Februar 1969 in Neerude (Diözese Mangalore) geboren und studierte Philosophie und Theologie am „St. Joseph's Regional Seminary“ in der Diözese Allahabad. Am 27. April 1997 wurde er zum Priester geweiht und in die Diözese Lucknow inkardiniert.

Danach hatte er folgende Ämter inne und bildete sich weiter: Ausbilder am „St. Paul's Minor Seminar“ in Lucknow (1997-1999); Sekretär des Bischofs (1999-2002); stellvertretender Schulleiter der „St. Ann's School“ in Palia (2002-2003); Lizentiatsstudium in Missionswissenschaft an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2003-2006); Schulleiter und Direktor der „St. Francis School and Hostel“ in Nigohan (2007-2008); Direktor der „St. Anthony's School“ in Barabanki (2008-2013); Doktorat in Missionswissenschaft an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom (2013-2016); Direktor des „Nav Sadhna Regional Pastoral Centre“ in Varanasi (2017-2021). Seit 2021 ist er Rektor des „St. Joseph's Regional Seminary“ in Allahabad.

(EG) (Fides 13/05/2024)

 

ASIEN/INDIEN - Weihbischof für die Erzdiözese Verapoly ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat am 11. Mai den bisherigen Rektor und Pfarrer der “National Shrine Basilica of Our Lady of Ransom” in Vallarpadom (Kochi), Pfarrer Antony Valumkal zum Weihbsichof für die Erzdiözsese Verapoly (Indien) ernannt und ihm den Titularsitz Magarmel verliehen.

Bischof Antony Valumkal wurde am 26. Juli 1969 in Eroor (Erzdiözese Verapoly) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am Päpstlichen Institut für Theologie und Philosophie „St. Joseph“ in Alwaye, Kerala. Am 11. April 1994 wurde er in der gleichen Erzdiözese zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne und absolvierte weitere Studien: Vizepfarrer der Gemeinde „Little Flower“ in Pottakuzhy (1994-1996); Direktor des Kleinen Seminars der Erzdiözese (1997-2004); Pfarrer der Gemeinde „St. George's“ in Karthedom (2004-2007); Direktor des Kleinen Seminars „St. John Paul Bhavan“ in Kakkanad (2007-2010); Lizenziat und Doktorat in Spiritueller Theologie am Päpstlichen Institut „St. Peter“ in Kakkanad (2007-2010) in Bangalore, Indien; Geistlicher Leiter des „St. Joseph's Pontifical Seminary“ in Carmelgiri (Alwaye) und verantwortlich für zwei Kirchengemeinden in Chowara und Parapuram der Pfarrei Thottakattukara (2013-2021). Seit 2021 ist er Rektor und Pfarrer der „National Shrine Basilica of Our Lady of Ransom“ in Vallarpadom (Kochi).

 

(EG) (Fides 13/05/2024)


Syrien: Christliches Leben kehrt in Hauptstadt-Vorort zurück

Zerstörte Gebäude in Darayya. © Kirche in Not
Zerstörte Gebäude in Darayya. © Kirche in Not

10.05.2024

 

(München/acn) - In Darayya, einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus, können 15 katholische Familien in ihre wiederaufgebauten Häuser zurückkehren. Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt sie dabei. Einem von mehreren Überlieferungssträngen zufolge soll sich die Bekehrung des Apostels Paulus in der Umgebung von Darayya zugetragen haben. Nun ist die christliche Präsenz nach Jahren des Krieges dort wieder gesichert.

 

Strahlend steht das Ehepaar Farida vor ihrem schlichten Häuschen, als eine Delegation von „Kirche in Not“ zu Besuch kommt. Die Spuren von Gewehrsalven und Granatexplosionen sind an den Außenmauern noch deutlich zu erkennen. Die Innenräume sind mit dem Allernötigsten ausgestattet: ein Ofen, ein Sofa, ein kleiner Tisch und ein paar Stühle, eine Garderobe. Stolz führen die Faridas durch die Räumlichkeiten.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 10.05.2024

AFRIKA/MOSAMBIK - Dschihadistischer Angriff in den frühen Morgenstunden im Distrikt Macomia: Bevölkerung flieht in den Wald

 

Maputo (Fides) - Seit den frühen Morgenstunden des heutigen 10. Mai ist ein Angriff von Dschihadisten, die mit dem Islamischen Staat in Verbindung stehen, im Bezirk Macomia in der nördlichen mosambikanischen Provinz Cabo Delgado im Gange.

Lokale Quellen beschreiben die Situation als traumatisch, denn gegen 5 Uhr morgens drangen etwa 500 Dschihadisten in den Bezirk Xinavane in der Provinzhauptstadt Macomia ein und begannen zu schießen. Die in Panik geratene Bevölkerung flüchtete in den Wald.

Unterdessen hat sich hat sich der Islamische Staat den letzten Tagen zu Angriffen auf zwei Dörfer im Bezirk Chiúre in der Provinz Cabo Delgado bekannt. Bei dem Angriff auf das Dorf Siripa am 6. Mai haben die Dschihadisten nach eigenen Angaben zwei Kirchen, eine Schule und mehr als 190 Häuser niedergebrannt.

Örtlichen Quellen zufolge befinden sich in den Reihen der Dschihadisten neben Einheimischen auch Ausländer, insbesondere Bürger aus der Demokratischen Republik Kongo.

Diese Angriffe finden zu einem Zeitpunkt statt, zu dem der schrittweise Rückzug der Truppen der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) aus der Provinz Cabo Delgado im Gange ist.

Die SADC-Mission in Mosambik (SAMIM) ist seit Mitte 2021 in Cabo Delgado präsent, und im August 2023 genehmigte die SADC eine Verlängerung um weitere 12 Monate bis Juli 2024 gemäß einem gestaffelten Abzugsplan.

Das erste Kontingent, das abgezogen wurde, war das von Botswana am 5. April, gefolgt von den Truppen Südafrikas und Lesothos am 7. April.

Der einzige SAMIM-Partner, der noch Truppen vor Ort hat, ist Tansania, das ein separates bilaterales Sicherheitsabkommen mit Mosambik hat, das über das offizielle Ende der SAMIM-Mission am 15. Juli hinaus bestehen bleiben könnte.

Südafrika hat mit der Entsendung von rund 1.500 Soldaten nach Cabo Delgado den größten Beitrag geleistet und ist für die Sicherheitsmaßnahmen im Bezirk Macomia selbst zuständig.

Die mosambikanische Regierung beabsichtigt, das SAMIM-Kontingent durch eine Verstärkung des ruandischen Militärs (das ebenfalls im Rahmen eines separaten Abkommens in Mosambik präsent ist) und durch die Stärkung lokaler Milizen zu ersetzen.

(L.M.) (Fides 10/5/2024)

 

AFRIKA/TSCHAD - Nach Wahlen am 6. Mai: Präsident Deby zum Sieger erklärt

 

N'Djamena (Fides) - "Die Feierlichkeiten dauerten bis spät in die Nacht, wobei das Militär in die Luft schoss", berichten lokale Quellen aus N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad, wo gestern der Übergangspräsident Mahamat Deby Itno zum Sieger der Präsidentschaftswahlen vom 6. Mai erklärt wurde (siehe Fides 7/5/2024), gegenüber Fides.

"Das Feuer von Kalaschnikows und Maschinengewehren dauerte im Zentrum der Hauptstadt bis heute Nacht um ein Uhr an. Wir wissen nicht, ob und wie viele Menschen durch die Kugeln, die bei diesen Schüssen zu Boden fielen, verwundet oder gar getötet wurden", so die Beobachter. "In den südlichen Bezirken der Hauptstadt hat das Militär ebenfalls geschossen, aber in diesem Fall handelte es sich mehr um eine Form der Einschüchterung als um Feiern. Dort befindet sich nämlich die Wahlhochburg der Opposition".

Nach den noch unvollständigen offiziellen Ergebnissen, die am gestrigen 9. Mai von der Wahlkommission bekannt gegeben wurden, gewann Deby mit 61 % der Stimmen, während sein Hauptgegner, Premierminister Succès Masra, nur etwas mehr als 18 % der Stimmen erhielt.

Kurz vor der Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse hatte Masra in einem Video behauptet, die Wahl gewonnen zu haben, und den Tschadern dafür gedankt, „dass sie sich für den Wandel entschieden haben“.

Die Wahl wird von der Opposition auch deshalb angefochten, weil es für die 2 300 Wahlbeobachter, die die Ordnungsmäßigkeit der Wahl bestätigen müssen, schwierig war, in allen Wahllokalen des Landes präsent zu sein.

"Die Abstimmung ist jedoch friedlich verlaufen. Wir werden die Entwicklung in den kommenden Tagen abwarten. Die Zukunft des Tschad scheint auch deshalb ungewiss, weil das Lager des Präsidenten intern gespalten zu sein scheint", so die Beobachter abschließend.

(L.M.) (Fides 10/5/2024)

 

ASIEN/SÜDKOREA - Weltjungendtag 2027 versteht sich als Gelegenheit zur Geschwisterlichkeit mit Buddhisten

 

Seoul (Fides) - Der "synodale" Stil drücke sich nicht nur innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft aus, sondern sei im allgemeinen auch charakteristisch für "sich im Aufbruch befindliche" Christen, die bereit sind, mit allen Menschen guten Willens zusammenzuarbeiten, um eine bessere Welt zu schaffen: Mit dieser Überzeugung versteht sich der Weltjugendtag, der 2027 in Korea gefeiert wird, auch als ein interreligiöses Treffen und eine günstige Gelegenheit, Bande der Freundschaft und Geschwisterlichkeit mit Gläubigen verschiedener Religionen zu knüpfen. Anlässlich des buddhistischen „Vesak“-Festes sandte der Erzbischof von Seoul und Vorsitzender des koreanischen WJT-Veranstaltungskomitees, Peter Soon-taick Chung, eine Glückwunschbotschaft an die buddhistische Gemeinschaft, in der er auch den Wunsch nach Einheit zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften im Hinblick auf den WJT in Seoul 2027 hervorhob.

In der Botschaft an die Mitglieder der dem Zen-Buddhismus zugehörigen Jogye-Schule wurden "herzliche Glückwünsche zum 2568. Geburtstag Buddhas" ausgesprochen und der Wunsch geäußert, dass "wie das strahlende Licht, das von der neunstöckigen Pagode des Hwangnyong-Tempels ausgeht, und die Laternen, die die Umgebung des Gwanghwamun-Platzes schmücken, die tiefgründigen Lehren des Buddha auf die ganze Welt ausstrahlen mögen".

In diesem Jahr kommt dem „Vesak“-Fest eine zusätzliche Bedeutung zu, da es mit dem "Tag der Lehrer" zusammenfällt: eine Gelegenheit für alle Menschen guten Willens, sich ernsthaft zu bemühen, das grenzenlose Mitgefühl des Buddha in der heiklen und wichtigen Arbeit der Erziehung von Kindern und Jugendlichen nachzuahmen. Darüber hinaus verweist der Erzbischof in seiner Botschaft auf das Motto des diesjährigen „Vesak“-Festes, nämlich "Frieden des Geistes, Glück der Welt", und erklärt, dass sich die Religionsgemeinschaften "im Zeichen von Solidarität und Zusammenarbeit zusammenschließen und sich unermüdlich für die Sache des Friedens einsetzen" müssen.

So wie die Initiative "Internationalen Buddhistischen Expo" im vergangenen April in Seoul stattfand, an der zahlreiche junge Menschen über Religionsgrenzen hinweg teilnahmen, so soll auch der bevorstehende Weltjugendtag 2027 in Seoul werden: "Wir hoffen inständig, dass es eine freudige Feier des jugendlichen Geistes sein wird, die junge Menschen aller Religionen einbezieht. Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich uns als treue Begleiter auf dem spirituellen Weg innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft anzuschließen", so Erzbischof Peter Soon-taick Chung (OCD).

Das Glückwunschreiben griff auch eine Botschaft des vatikanischen Dikasteriums für den interreligiösen Dialog auf, die anlässlich des „Vesak“-Festes, mit dem der Geburt, der Erleuchtung und des Ablebens Buddhas gedacht wird, versandt wurde. Darin wird die gemeinsame Verantwortung für die Förderung von Versöhnung und Resilienz betont, Werte, die in der christlichen und buddhistischen religiösen Tradition tief verwurzelt sind und grundlegende Instrumente für den Aufbau einer Welt ohne Konflikte darstellen.

Der Buddhismus ist in Korea weit verbreitet und wird von etwa 23 % der Bevölkerung praktiziert. Er kam zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert nach Christus aus China nach Korea und etablierte sich in den folgenden Jahrhunderten als führender religiöser und kultureller Einfluss. Die überwiegende Mehrheit der buddhistischen Tempel in Korea (etwa 90 %) gehört der Jogye-Schule an.

(PA) (Fides 10/5/2024)

 

AMERICA/HAITI - Pater Massimo Miraglio: “In der Haupstadt herrscht Unsicherheit und es fehlen Lebensmittel und Infrastrukturen, doch die Lage verbessert sich

 

Von Antonella Prenna

 

Port-au-Prince (Fides) - Die Nachrichten, die in den letzten Monaten aus Port-au-Prince kommen, beschreiben eine dramatische Situation, mit ständigen Schießereien und Gewalt zwischen bewaffneten Banden. „Derzeit scheint es eine leichte Verbesserung der Lage zu geben", berichtet Pater Massimo Miraglio, Kamillianer-Missionar und Gemeindepfarrer der Pfarrei Unsere Liebe Frau von der Immerwährenden Hilfe in dem abgelegenen Dorf Purcine, gegenüber Fides. "Gerade in den letzten Tagen habe ich Informationen von lokalen Quellen erhalten, dass sich die Situation in der letzten Woche verbessert hat. Sie sagen mir, dass es definitiv viel ruhiger geworden ist und daher die alltäglichen Aktivitäten wieder aufgenommen wurden. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich die Lage normalisiert hat, denn die Probleme sind nach wie vor groß, die Menschen leben immer noch in einer Stadt, in der Unsicherheit herrscht".

"Das Problem der Vertriebenen ist nach wie vor enorm", erklärt der Missionar. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es mindestens hunderttausend Vertriebene gibt, die ihre Häuser verlassen haben, um in sehr prekären Zeltstädten unterzukommen, und dass viele die Hauptstadt verlassen mussten, um in den Provinzen eine Unterkunft zu finden. Ebenso gravierend ist das Nahrungsmittelproblem. Seit Monaten, genauer gesagt seit dem 4. März, kommen keine Container mehr auf der Insel an, und trotz der Bemühungen des Welternährungsprogramms, Nahrungsmittel zu verteilen, reichen diese nicht aus. Darüber hinaus sind alle Einrichtungen zerstört und verwüstet worden, insbesondere die medizinischen Einrichtungen, die daher geschlossen sind und keine Dienstleistungen anbieten. Zaghaft beginnen einige Botschaften und Büros wieder zu öffnen".

Ein zweiter Aspekt, der zu berücksichtigen sei, betreffe das Vorankommen der UN-Mission“, so Pater Massimo. „In der vergangenen Woche hat sich die Vorbereitung der UN-Mission beschleunigt. Flugzeuge der Air Force aus dem Süden der Vereinigten Staaten brachten zunächst Kriegsmaterial, um die Polizei und die Armee von Port-au-Prince mit neuen Waffen auszustatten. Als nächstes kam Material für den Bau eines Stützpunktes in der Nähe des Flughafens von Port-au-Prince, der die erste Gruppe von Kenianern aufnehmen soll, die für Ende des Monats erwartet wird. In den kommenden Wochen werden Dutzende von Flügen der US-Luftwaffe mit Baumaterial und Fachpersonal für den Bau dieses Stützpunktes und zur Überwachung der Sicherheit dieser ersten UN-Einrichtungen erwartet."

Neben der UN-Mission, also einer internationalen Polizeimission, die die haitianische Polizei und Armee bei der Wiederherstellung des Friedens, der Stabilität in Haiti und der Bekämpfung von Banden unterstützen soll, müsse es einen umfassenden Plan zur konkreten Unterstützung der Bevölkerung geben, betont der Missionar, „Während eine militärische Intervention zur Wiederherstellung von Frieden und Stabilität dringend erforderlich ist, ist die humanitäre Hilfe für eine Bevölkerung, die durch monatelange Gewalt, Kämpfe und Instabilität erschöpft ist, ebenso dringend. Es ist absolut vorrangig, über militärische und internationale Polizeieinsätze zur Herstellung von Stabilität nachzudenken, aber es ist ebenso dringend, mit der massiven Verteilung von Nahrungsmitteln und lebensnotwendigen Gütern zu beginnen", sagt er.

"Es hat den Anschein, dass die USA vor kurzem mit einem weiteren beträchtlichen Beitrag interveniert haben, um diese Mission besser zu unterstützen“, berichtet Pater Massimo. „Sicherlich ist das Eingreifen der UNO wichtig und könnte sich auszahlen, aber ohne den erheblichen politischen und wirtschaftlichen Beitrag der USA wäre es ein weiterer Fehlschlag. Anderthalb Stunden von Miami entfernt passiert nichts, ohne dass die Vereinigten Staaten ein wachsames Auge auf alles haben. Es ist zu hoffen, dass die Vereinigten Staaten den Übergangsrat, der zur Unterstützung der Zivilgesellschaft eingerichtet wurde, wirklich unterstützen und ein Projekt, ein sinnvolles Entwicklungsprogramm, auf den Weg bringen, das den Grundstein für einen positiven Prozess legt, der Haiti nach und nach aus dieser dramatischen Situation herausführt."

"Aus politischer Sicht", fährt Pater Massimo fort, "sind die Nachrichten recht positiv, denn der Übergangsrat, der unter der Schirmherrschaft der Karibischen Gemeinschaft (Caribbean Community, CARICOM) und unter den wachsamen Augen der Vereinigten Staaten und der internationalen Gemeinschaft eingerichtet wurde, scheint zu funktionieren. Kürzlich fand ein Treffen mit der ehemaligen Regierung statt, die derzeit noch im Amt ist, weil noch keine neue Regierung gebildet wurde, bei dem man sich bereit erklärte, Maßnahmen zu ergreifen, was die Bereitschaft der Mitglieder dieses Rates zeigt, zusammenzuarbeiten, um Haiti aus der Krise zu führen und die Karibikinsel so bald wie möglich, wahrscheinlich Ende 2025, zu Wahlen zu führen, um ihr einen verfassungsmäßigen Status, einen Rechtsstatus und eine Legalität zu verleihen. Hoffen wir, dass dies der Beginn einer positiven Entwicklung ist, hoffen wir, dass die internationale Gemeinschaft sich die Situation Haitis zu Herzen nimmt und sich verpflichtet, das Land auf konsequente und transparente Weise zu unterstützen“.

Es ist ein sehr heikler Moment und die Situation ist immer noch sehr schwierig. „Die nächsten Wochen werden uns zeigen, ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind“, so Pater Massimo.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Wiederöffnung des Landes für die Außenwelt wäre die Wiedereröffnung des Flughafens Toussaint in Port au Prince Anfang Juni, der derzeit für zivile und kommerzielle Flüge geschlossen ist. Die Sicherheit innerhalb des Flughafens und des von den Vereinigten Staaten ins Land gebrachten Materials wird von der amerikanischen Armee gewährleistet, während die Sicherheit außerhalb des Flughafens von der kleinen haitianischen Armee und der Polizei gewährleistet wird. Man hofft, dass der Hafen, oder zumindest einer der beiden Häfen, so bald wie möglich für die ankommenden Container geöffnet wird.

Pater Massimo schließt mit der Einladung zum Gebet und unterstreicht die Bedeutung der Appelle des Papstes für Frieden und Versöhnung, der jüngsten Worte des vatikanischen Staatssekretärs Pietro Parolin während der von der „Academia de Líderes Católicos“ organisierten Konferenz über das karibische Land, wo er "die Aufmerksamkeit aller" forderte. „Sicherlich", so der Kamillianer, "sind dies alles Dinge, die den Wunsch der Kirche zeigen, Haiti in diesem sehr heiklen und in seiner Geschichte so wichtigen Moment beizustehen".

 

(Fides 10/5/2024)


Bahá'í-Frauen im Iran intersektional verfolgt

Behörden verschärfen Verhaftungen und Vorladungen

Fotoquelle: https://menschenrechte.bahai.de/
Fotoquelle: https://menschenrechte.bahai.de/

8.05.2024

 

(Berlin/bgd) In den letzten Wochen wurden Dutzende Bahá’í-Frauen im Iran vor Gericht gestellt, wo ihnen unbegründete Anklagen und langjährige Haftstrafen drohen, die sie von ihren Familien trennen und sie der Härte und Brutalität des iranischen Justizsystems aussetzen. 65 der 82 Bahá’í, die seit Anfang März vor Gericht oder ins Gefängnis gebracht wurden – mehr als drei Viertel – waren Frauen.

Die Bahá’í-Gemeinde hat seit dem frauenrechtlichen Aufstand von 2022 einen Anstieg der Angriffe auf Frauen zu verzeichnen. Eine beträchtliche Anzahl von Bahá’í, vor allem Frauen, wurde in den Monaten nach den Protesten verhaftet, wobei einige von ihnen ohne ordnungsgemäßes Verfahren festgehalten werden und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist.

Angesichts der gezielten Verfolgung von Frauen im Iran und der fehlenden Gleichberechtigung der Geschlechter stellt dieser dramatische Anstieg der Verfolgung von Bahá’í-Frauen eine besorgniserregende Eskalation dar, die eine Gruppe von Menschen intersektional betrifft: als Frauen und als Bahá’í, der größten nicht-muslimischen religiösen Minderheit im Iran, die seit der Islamischen Revolution von 1979 systematisch verfolgt wird.

 


FIDES-NACHRICHTEN - 8.05.2024

AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Bischof Fikre: “Unsere sozialen und geistlichen Brüche heilen durch Gebet, Liebe und Gerechtigkeit”

 

Addis Abeba (Fides) - "Indem sie neutral bleiben, frei von ethnischem Sektierertum und politischem Einfluss, können führende Religionsvertreter eine wichtige Rolle als Vermittler und beim Aufbau einer Kultur des Friedens und der Versöhnung spielen", so Teshome Fikre Woldetensae, Bischofskoadjutor der Eparchie Emdeber und Generalsekretär der Bischofskonferenz Äthiopiens, in einem Kommentar zur schweren politische und soziale Krise, die das Land seit einigen Monaten erfasst hat.

"Die gesamte Bevölkerung kann sich eigentlich auf die lokalen sozialen Werte stützen", sagte er kürzlich in einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender. „Früher galten wir als ein Volk des Glaubens und der Bescheidenheit, aber heute wird dies durch die täglichen und anhaltenden Konflikte und Kriege in Frage gestellt, die weiterhin zu einem Zustand allgemeiner Unsicherheit und extremer Armut führen. Überall fließt Blut", heißt es in der Mitteilung, die Fides vorliegt.

„Religiöse Institutionen und die Regierung haben die Verantwortung, die jungen Menschen auf den richtigen Weg der Entwicklung und nicht in den Krieg zu führen", so Bischof Fikre weiter. „Wir sind mit der Aufgabe betraut, ihnen den Weg der Wahrheit, der Liebe und der Gerechtigkeit zu zeigen. Unsere jungen Menschen sind mit Arbeitslosigkeit und Verzweiflung konfrontiert. Wir müssen aufhören, sie in den Kampf zu schicken, und sie vor Menschenhändlern schützen, ihnen helfen, den richtigen Weg einzuschlagen, und sie in ihrem eigenen Land glücklich leben lassen. Unsere sozialen und geistlichen Brüche heilen durch Gebete, guten Willen, gute Taten, Liebe und Gerechtigkeit", betont der Generalsekretär der Äthiopischen Bischofskonferenz. „Vor allem wir Hirten des Landes sind vor Gott, der uns das Leben des Landes anvertraut und uns aufgetragen hat, auf seine Herde aufzupassen, mehr als jeder andere verantwortlich."

(AP) (Fides 8/5/2024)

 

AFRIKA/GHANA - Bischof von Koforidua: “Umweltfragen müssen politische Priorität sein”

 

Accra (Fides) - Illegaler Bergbau, der die Flüsse und das Grundwasser verschmutzt, und Plastikmüll sind die beiden Schwerpunkte des Umweltproblems in Ghana. Ein Problem, auf das auch auf akademischer Ebene mit der Gründung der Universität für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (UESD) in Somanya in der Ostregion des Landes eine Antwort gesucht wird. Die Universität wurde 2015 per Präsidialdekret gegründet und wurde 2020 eröffnet. Ihr Ziel ist es, "Absolventen auszubilden, die mit relevanten Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet sind, um den Wandel im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung voranzutreiben".

Der Universität stattete der Bischof von Koforidua, Joseph Kwaku Afrifah-Agyekum, einen Besuch ab, der bei dieser Gelegenheit an die Wählerinnen und Wähler appellierte, im Vorfeld der allgemeinen Wahlen (Präsidentschafts- und Parlamentswahlen) am 7. Dezember von den politischen Parteien eine solide Umweltschutzpolitik zu fordern.

"Der Wahlkampf hat begonnen. Wenn ich die Gelegenheit habe, werde ich die Kandidaten nach ihrer nachhaltigen Umweltpolitik fragen", betonte Bischof Afrifah-Agyekum seinerseits.

Legale und vor allem illegale Bergbauaktivitäten und Goldminen haben starke Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen in Ghana. Flüsse und Wasserquellen sind mit Quecksilber und Arsen, die bei der Trennung von Gold aus Gesteinssedimenten verwendet werden, sowie mit anderen Schwermetallen wie Kadmium und Mangan verseucht. Nicht umsonst sagte Bischof Afrifah-Agyekum: "Als Akyem sagten wir früher: 'Akyemkwa onum birem nsuo', was bedeutet, dass wir früher aus dem Birim-Fluss getrunken haben. Können wir das heute noch sagen?".

Darüber hinaus hat der Bergbau die landwirtschaftliche Nutzfläche verringert. Laut einer 2017 veröffentlichten Studie der ghanaischen Universität Tarkwa "verringerte sich die landwirtschaftliche Bodennutzung zwischen 1986 und 2006 um insgesamt 661,54 Hektar, was einem Rückgang von 15,45 % entspricht. Dies ist auf die Umwandlung von 325,83 Hektar für Bergbauaktivitäten (Minenschächte und Abraumhalden) und 335,71 Hektar für andere Landnutzungen, einschließlich Siedlungen und Straßen zur Erleichterung der Bergbauaktivitäten, zurückzuführen."

Ein weiteres ernsthaftes Umweltproblem, mit dem Ghana konfrontiert ist, ist das Abladen von Plastikmüll in die Umwelt. Laut einer UN-Studie werden in Ghana "nur 5 % der jährlich anfallenden 1,1 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle recycelt. Die Verschmutzung (auch durch Einwegplastik) ist weit verbreitet. Einwegplastik wird sich erst über Tausende von Jahren zersetzen und ist schädlich für die Ökosysteme, wird aber in Ghana häufig wegen seiner geringen Kosten verwendet".

(L.M.) (Fides 8/5/2024)

 

ASIEN/PAKISTAN - Neue Pfarrkirche in der Erzdiözese Lahore eröffnet und dem heiligen Joseph geweiht

 

Gujranwala (Fides) - Es wird ein dem heiligen Josef geweihtes Gotteshaus sein, ein Ort, an dem die Marienverehrung gepflegt wird: Die katholische Glaubensgemeinschaft der Erzdiözese Lahore hat zahlreich an der Einweihung und Segnung der neuen Kirche des heiligen Josef in Gujranwala teilgenommen, in der Ebene des pakistanischen Punjab, westlich von Lahore, an einem der Orte, an das Evangelium erstmals vor vor 70 Jahren von Franziskaner-Missionaren verkündet wurde. Der Gemeindepfarrer Francis Gulzar und die Gläubigen begrüßten den Erzbischof von Lahore, Sebastian Francis Shaw (OFM), der zu Beginn des Marienmonats der Eucharistiefeier zur Weihe vorstand, während die Gläubigen, Jugendliche, Kinder und ganze Familien ihre Freude mit Tänzen und einem herzlichen Empfang zum Ausdruck brachten.

"Heute ist ein freudiger Tag, ein Tag des großen Segens und der Gnade, der uns an Gottes Plan für unser Leben erinnert", sagte der Erzbischof in seiner Predigt. "Wir stehen heute mit der gleichen Demut und dem gleichen Glauben wie König Salomon vor Gott, bitten um Segen und suchen nach einem Weg, unsere Probleme zu lösen", betonte er. "Durch die Weihe dieser neuen Kirche werden wir daran erinnert, dass Gott uns auffordert, unseren Nächsten aufzunehmen, zu vergeben und für unsere Feinde zu beten. Lernen wir aus dem Leben des heiligen Josef, der sich Gott und der Jungfrau Maria widmete und in seinem Leben nie schlecht über jemanden sprach. Bemühen wir uns, seinem Beispiel zu folgen, den persönlichen Groll loszulassen und uns der Liebe und der Vergebung zuzuwenden", fügte er hinzu. "Möge diese Kirche für alle, die sie betreten, ein Ort des Trostes und des geistigen Wachstums sein. Mögen unsere Gebete erhört werden und wir von Gottes Segen und Frieden erfüllt sein", schloss er.

In seiner Dankesrede erinnerte Pfarrer Francis Gulzar an all diejenigen, die beim Bau der Kirche geholfen haben (Arbeiter, Architekten, Spender), und an alle Priester, Ordensleute und Gläubigen, die den Bau und die Einweihung unterstützt haben.

Die katholische Kirche St. Joseph, heute eine der 30 Pfarreien der Erzdiözese Lahore, ist eine der ältesten Missionsstationen in der Region: Sie wurde 1953 von belgischen Kapuzinermissionaren gegründet. Sie befindet sich etwa 80 km westlich von Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab. Der Grundstein für die neue Kirche wurde am 15. August 2021, dem Fest Mariä Himmelfahrt, auf dem Höhepunkt der Pandemie gelegt und war ein großes Zeichen der Hoffnung für die katholische Gemeinde vor Ort. Trotz aller Schwierigkeiten konnte die neue Kirche dank des unermüdlichen Einsatzes von Pfarrer Francis Gulzar und der großzügigen Spenden der örtlichen Gemeinde nun eröffnet werden.

"Der Bau der Kirche", so der Pfarrer, "ist ein Zeichen der Liebe Gottes und ein Zeugnis für den Glauben und die Hingabe der Pfarrgemeinde, die weiterhin für Frieden, Vergebung und Harmonie beten wird", und das in einer Region, in der einige christliche Gemeinden Opfer von Gewalttaten geworden sind.

Im Mai wird in der neuen St.-Josephs-Kirche die Krönung der Marienstatue mit Blumen stattfinden, was zahlreiche Gläubige zum Gebet und zur Verehrung der Gottesmutter anziehen wird. Angesichts von Hass und Gewalt drängt uns der Glaube, Trost zu suchen unter dem Schutz unserer Mutter Maria, der Königin des Friedens, unserer Beschützerin, damit wir an ihrer Seite unserem Land Frieden und Versöhnung bringen können", sagte der Gemeindepfarrer und erinnerte daran, dass die Heilige Jungfrau Maria auch von der islamischen Gemeinschaft verehrt wird, da sie im Koran erwähnt wird und die lokalen muslimischen Gläubigen sie als "Hazrat Maryam" kennen und anrufen.

 

(PA) (Fides (8/5/2024)


Honduras: Zwischen Drogenmafia und Sekten

Projektleiterin Veronica Katz (Mitte) im Gespräch mit Ordensfrauen in Honduras. © Kirche in Not
Projektleiterin Veronica Katz (Mitte) im Gespräch mit Ordensfrauen in Honduras. © Kirche in Not

7.05.2024

 

(München/acn) - Honduras ist nach Haiti das zweitärmste Land Mittelamerikas. „75 Prozent der Bevölkerung sind von extremer Armut betroffen. Eine schwere Energiekrise mit ständigen Stromausfällen belastet das Land zusätzlich. Dazu kommen extreme Klimabedingungen mit Dürre- und sintflutartigen Regenperioden“, berichtet die für Mittelamerika zuständige Projektleiterin in der internationalen Zentrale von „Kirche in Not“ (ACN) in Königstein im Taunus, Veronica Katz. Sie hat Honduras kürzlich besucht.

Schlimmer als Armut, Versorgungs- und Klimakrise seien die Gewalt der „Maras“: „Das sind Banden, die eng mit dem Drogenhandel verbunden sind. Honduras dient als Transitland für den Drogenhandel in die USA und andere Länder. Die Maras kontrollieren in Honduras praktisch alles“, so Katz. Familien würde oft eine „Kriegssteuer“, also Schutzgelder, abgepresst.

 

Priestermangel ist auch in Honduras ein Problem

Auch die Arbeit der Kirchen sei oft durch die Sicherheitslage eingeschränkt, etwa wenn zwei Banden darum kämpften, wer ein bestimmtes Gebiet kontrolliert. Außerdem stünden in Honduras immer weniger Priester zur Verfügung, Geistliche aus dem Ausland hätten mit großen bürokratischen Schwierigkeiten zu kämpfen.

 

Diese schwierigen Grundvoraussetzungen führten dazu, dass evangelikale Gemeinden und Sekten in Honduras einen enormen Aufschwung nähmen, erklärte die Projektleiterin: „Viele Sekten werden von den USA aus finanziert. Sie vervielfachen ihre Präsenz, wo die katholische Kirche weniger präsent ist. Katholiken, die nur aus Tradition und nicht aus Überzeugung katholisch sind, schließen sich schnell diesen Glaubensgemeinschaften an.“ Insgesamt herrsche in Honduras „eine große Offenheit gegenüber dem Göttlichen“, was sich aber in der großen Zahl von okkulten Praktiken ausdrücke.


FIDES-NACHRICHTEN - 7.05.2024

AFRIKA/UGANDA - Spannungen im Nahen Osten: Messwein wird knapp

 

Kampala (Fides) - Die geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg haben auch unerwartete Folgen, wie die Rationierung von Messwein, der für katholische Kirchen in Uganda bestimmt ist.

Laut ugandischen Medienberichten hat das Unternehmen, das für den Import des Weins aus Spanien verantwortlich ist, angekündigt, dass "aufgrund der Kriege im Nahen Osten die übliche Schiffspassage (mit den Weinlieferungen) durch das Mittelmeer und das Rote Meer ausgesetzt wurde. Die Schiffe wurden umgeleitet, um längere und sicherere Routen durch den Atlantik und den Indischen Ozean zu nehmen, was zu einer ernsten Krise und Verzögerungen bei der Ankunft im Hafen von Mombasa geführt hat".

Pfarrer Asiku Alfred Tulu, Leiter von „J.W. Interservices Limited (Interservice)“, dem unter der Schirmherrschaft der ugandischen Bischofskonferenz gegründeten Unternehmen, das für die Einfuhr des Messweins zuständig ist, fügte hinzu, dass "all dies die Ankunft des Messweins beeinträchtigt hat, den wir für Anfang April 2024 erwartet hatten. Die Informationen unserer Spediteure deuten darauf hin, dass der Wein Mitte Mai eintreffen wird, und wir hoffen, ihn bis Ende Mai durch den Zoll zu bringen".

Pfarrer Tulu entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und bittet die Priester, "den Weinkonsum so weit wie möglich zu regeln. In der Zwischenzeit haben wir einen begrenzten Vorrat an weißem Messwein, der von der ugandischen Bischofskonferenz ordnungsgemäß genehmigt wurde".

Nach dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober haben die jemenitischen Huthi-Einheiten die Schifffahrt in der Straße von Bab El Mandeb und im Roten Meer bedroht, um die palästinensische Seite zu unterstützen. Daraufhin beschlossen mehrere Schifffahrtsunternehmen, die Route über den Suezkanal zu meiden und Afrika zu umfahren, wodurch sich die Transportzeit verlängerte und die Kosten für die beförderten Güter stiegen.

(L.M.) (Fides 7/5/2024)

 

AFRIKA/TSCHAD - Erste Runde der Präsidentschaftswahlen abgeschlossen

 

N'Djamena (Fides) – Die erste Runde Präsidentschaftswahlen im Tschad endeten am gestrigen. Mai. Diese Wahl sollte das Ende des provisorischen Übergangs-Regimes sein, das nach dem Tod von Präsident Idriss Déby Itno, der am 20. April 2021 von Rebellen an der Front getötet wurde, eingesetzt wurde. Dessen Sohn, Mahamat Idriss Déby Itno, übernahm die Macht und wurde Interimspräsident,

Der scheidende Präsident war auch einer der Kandidaten bei den gestrigen Wahlen, deren Ergebnis am 21. Mai bekannt gegeben werden soll. Sollte keiner der Kandidaten das Quorum für einen Sieg in der ersten Runde erreichen, wird es am 22. Juni zu einer Stichwahl kommen. Der wichtigste Herausforderer des scheidenden Präsidenten ist der Premierminister Succès Masra, ein ehemaliger Oppositioneller, der sich dem Regime angeschlossen hat.

Trotz des Aufrufs der Opposition, die Wahl zu boykottieren, rief der Erzbischof von N'Djamena, Goetbé Edmond Djitangar, die Tschader auf, zur Wahl zu gehen und "ihre Bürgerpflicht mit Gewissen und Verantwortung" zu erfüllen. "Es ist ein staatsbürgerlicher Akt von großer Bedeutung. Wir sollten daher nicht auf die Ausübung unseres Rechts auf freie Meinungsäußerung an der Wahlurne verzichten unter dem Vorwand, dass alles schon im Voraus entschieden ist", betonte er. "Ich wiederhole unsere Hoffnung, dass die Bürger ihre Meinung durch eine freie Wahl und eine transparente Verkündung der Ergebnisse zum Ausdruck bringen", so der Erzbischof in einer Pressemitteilung.

"Ich bitte alle katholischen Gläubigen, die in irgendeiner Weise an diesen Wahlen beteiligt sind, sich vorbildlich zu verhalten und angesichts des moralischen Drucks, der Drohungen und der Korruption als freie Bürger zu handeln", so Erzbischof Djitangar, der die Gläubigen auch aufforderte, am Sonntag, den 5. Mai, für die Kandidaten der Präsidentschaftswahlen zu beten. "Möge der Herr ihnen die Kraft und den Mut geben, einen Patriotismus zu zeigen, der ihren Ambitionen entspricht. Gott, der Allmächtige, segne den Tschad und alle Menschen, die sich für das Wohl des Landes einsetzen. Er möge unsere Führer zu Worten und Taten des Friedens inspirieren und aus den Herzen der Tschader jeden Wunsch nach Gewalt vertreiben".

Unterdessen war am 28. Februar Yaya Dillo, Oppositionspolitiker und Vorsitzender der Sozialistischen Partei ohne Grenzen (PSF), bei einem Angriff auf den Sitz seiner Partei getötet worden (vgl. Fides 29/2/2024). Auf den Tod des Hauptgegners folgten eine Reihe von Verhaftungen und Einschüchterungen (vgl. Fides 5/3/2024).

(L.M.) (Fides 7/5/2024)

 

ASIEN/KUWAIT - Die koptisch-katholische Gemeinde im Vikariat Nordarabien: „Einfache, fleißige Leute, die hart arbeiten“

 

Von Antonella Prenna

 

Kuwait City (Fides) - Die koptisch-katholische Gemeinde in Kuwait, die zum Apostolischen Vikariat Nordarabien gehört, zählt über 5.000 Mitglieder.

"Unsere Gemeinde zählt mehr als hundert Familien mit 150 Kindern. Doch aus wirtschaftlichen Gründen sind die meisten koptischen Katholiken Arbeiter, die ohne ihre Familien nach Kuwait gekommen sind, weil enorme Kosten verursachen würde, die nicht tragbar sind", so Pfarrer Yassa Ghobrial, derdie koptisch-katholischen Gemeinde in Kuwait leitet, bei einem Treffen in der Co-Kathedrale der Heiligen Familie (vgl. Fides 12/4/2024).

Die Teilnahme an den langen Riten der koptisch-katholischen Liturgie führt einen zurück zu den Ursprüngen, ins erste Jahrhundert nach Christus. In der Kathedrale von Kuwait City hat die koptisch-katholische Gemeinde von Pfarrer Yassa gerade das Osterfest nach dem julianischen Kalender gefeiert (das dieses Jahr auf den 5. Mai fiel). Die stundenlangen Gesänge, die von den jüngsten Kindern bis zu den Erwachsenen gesungen wurden, und die Besprengung mit Weihrauch und Weihwasser ließen die Intensität jedes einzelnen Augenblicks der Feier erahnen.

"Ich bin Bischof Aldo Berardi (OSST), unserem Apostolischen Vikar für Nordarabien, sehr dankbar für all die Unterstützung, die er der gesamten Gemeinschaft zuteil werden lässt", sagt Pater Yassa. "Die meisten koptischen Katholiken hier sind sehr einfache Menschen, die hart arbeiten und ein aufopferungsvolles Leben führen, um ihre weit entfernten Familien unterstützen zu können. Sie leben oft mit acht oder zehn Personen in einem Raum und kämpfen jeden Tag um Nahrung, Wasser und Unterkunft. Die Kirche der Heiligen Familie ist der einzige Ort, an dem sie etwas Zeit in einem Geist der Gemeinschaft verbringen können. Alle ein oder zwei Jahre kehren sie zu ihren Familien zurück, um ein oder zwei Monate bei ihnen zu bleiben."

Die koptisch-katholische Kirche ist eine katholische Kirche „sui iuris“ des alexandrinischen Ritus, die den Titel eines Patriarchen trägt und in Gemeinschaft mit der Kirche von Rom steht.

Die christliche Gemeinschaft in Kuwait besteht größtenteils aus Asiaten aus Ländern wie Malaysia, Brunei, Singapur, Indonesien, den Philippinen, Sri Lanka, Bangladesch, Indien und Pakistan sowie aus arabischen Christen aus dem Libanon (maronitischer und melkitischer Ritus), Ägypten (koptischer Ritus), Jordanien, Palästina und Syrien (syrischer, melkitischer oder lateinischer Ritus). Maronitische Christen, meist Libanesen, feiern ihre Gottesdienste auch in der katholischen Kirche in Kuwait-Stadt. Eine kleine Gruppe von Katholiken kommt aus Europa und Amerika.

„In Ägypten sind von den 115 Millionen Einwohnern mehr als hundert Millionen Muslime, etwa 13 Millionen orthodoxe Kopten, 300.000 protestantische Kopten und 300.000 katholische Kopten", erklärt der Priester über die Herkunftskirche.

In Ägypten gibt es neun koptisch-katholische Diözesen. Unter den Katholiken in Ägypten sind nach den koptischen Katholiken die Katholiken des lateinischen Ritus am zahlreichsten, zu denen auch Gruppen sudanesischer Flüchtlinge gehören. In Maadi gibt es ein koptisch-katholisches Priesterseminar mit 23 Seminaristen und viele katholische Schulen. Dagegen gibt es nur wenige katholische Krankenhäuser.

Der der koptischen-katholische Patriarch von Alexandrien, Ibrahim Isaac Sidrak, hat Pfarrer Yassa am 15. August 2022 in das Vikariat Nordarabien entsandt, um der koptisch-katholischen Gemeinde in der Co-Kathedrale der Heiligen Familie zu betreuen.

Nach seiner Priesterweihe am 10. Juni 2000 wurde Pfarrer Ghobrial der Pfarrei der Kathedrale der Göttlichen Barmherzigkeit in Oberägypten zugeteilt, wo er 8 Jahre lang als Pfarrer tätig war. Danach war er in der Kirche der Jungfrau Maria ebenfalls in Oberägypten zehn Jahre lang als Pfarrer tätig. Nach einem Dienst in Europa, zunächst in Irland und dann in London, kehrte er nach Ägypten zurück und war ein Jahr lang als Pfarrer an der St. George's Church und 5 Jahre lang als Pfarrer an der St. Theresa's Church tätig.

(Fides 7/5/2024)

 

ASIEN/SÜDKOREA - Sinkenden Geburtenraten: Katholische Kirche bringt konkrete Initiativen und Unterstützung für Familien auf den Weg

 

Seoul (Fides) – Der Rückgang der Geburtenzahlen ist ein Thema von nationaler Bedeutung ist und Gegenstand der öffentlichen Debatte und das Thema genießt auch in der koreanischen katholischen Gemeinschaft besondere Aufmerksamkeit, weil die Gläubigen sich zutiefst der Aufgabe verpflichtet fühlen, das menschliche Leben von seiner Empfängnis an zu schützen. Daraus ergibt sich eine konkrete Verpflichtung zur Unterstützung von Frauen, die sich ein Kind wünschen, und der Familien, die sich um die Kinder kümmern, sowohl auf familiärer als auch auf schulischer Ebene. Die katholische Kirche in Südkorea will eine Kultur der Achtung vor dem Leben verbreiten, und zwar von innen heraus, indem sie Familien mit neugeborenen Kindern das Gefühl gibt, willkommen zu sein und ihnen durch geistige und materielle Unterstützung zu helfen wie z. B. durch die Initiative des "Kindergottesdienstes“ in Uijeongbu, einer heiligen Messe, bei der die Babys und Kleinkinder abweichend von der traditionellen liturgischen Strenge für einen Moment in einem Bereich der Kirche herumlaufen dürfen und ihr mögliches Weinen nicht als Störung angesehen wird.

Über die Möglichkeit hinaus, jungen Paaren den Besuch der Sonntagsmesse zu ermöglichen, werden Maßnahmen zur Unterstützung der Kinderbetreuung und -erziehung als Mittel zur Überwindung der niedrigen Geburtenrate angesehen: in katholischen Gemeinden reicht dies bis hin zu Kinderbetreuungsdiensten, Hilfe beim Schulgeld, Kindergeld und Vergünstigungen für Familien mit Kindern.

So gewährt die Diözese Cheongju seit 2018 einen Zuschuss für die Geburt eines jeden Kindes, während für die Gemeindemitglieder monatlich eine Messe zum Schutz des Lebens gefeiert wird, bei der schwangere Frauen besonders berücksichtigt werden. Die Erzdiözese Gwangju bietet den Gläubigen Mutterschaftsbeihilfe und eine monatliches Kindergeld für jedes Kind unter 20 Jahren. Darüber hinaus werden 50 Prozent der gesamten Schul- und Studiengebühren, die jede katholische Familie für Schule und Universität zahlt, als Bildungsbeihilfe finanziert. Die Diözese Suwon gewährt Familien mit studierenden Kindern ebenfalls einen Zuschuss, und auch die Diözesen Incheon und Andong gewähren Zuschüsse zu den Schulgebühren, während in Daejeon und Jeonju Familien mit Kindern unter 18 Jahren eine Kindergeld erhalten.

Pfarrer Park Eun-ho, Dekan der „Graduate School of Life“ an der Katholischen Universität von Korea, betont: "Da die niedrige Geburtenrate auch eng mit der sinkenden Zahl der Eheschließungen zusammenhängt, sind Anstrengungen erforderlich, um das Bewusstsein zu schärfen und jungen Menschen die Bedeutung von Ehe und Familie zu vermitteln. Dies ist die grundlegende Richtung, in der die Kirche arbeiten sollte".

Der Weihbischof von Suwon und Vorsitzende der Bioethik-Kommission der südkoreanischen Bischofskonferenz, John Moon Hee-jong, sprach in einer Botschaft zum "Sonntag des Lebens" am 5. Mai von der "gemeinsamen Verantwortung der Gemeinschaft für die Geburt eines Kindes, für die Erziehung eines Kindes und für die Pflege alter Menschen". Bischof Moon sagte: "Das Gebären, das Aufziehen von Kindern und die Pflege alter Menschen sind keine schmerzhaften und sinnlosen Handlungen. Die Pflege dieser Menschen gehört zur Familie, zur Wirtschaft, zur Gesellschaft, zur gesamten Gemeinschaft. Der Staat und die Kirche müssen diese ‚Freude‘ teilen und sie als gemeinsame Verantwortung betrachten", sagte er. Zum Phänomen des Geburtenrückgangs sagte er zudem: "Es gibt keine Hoffnung für eine Gesellschaft, die den kostbaren Wert der Kinder nicht anerkennt". Er verwies auf schwierige Situationen wie die "Polarisierung des Wohlstands", überhöhte Unterhaltskosten für Kinder, private Bildungskosten, steigende Immobilienpreise und die Inflation. In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass "die Familie, die aus der Liebe und der Einheit zwischen einem Mann und einer Frau entsteht, die Wiege des Lebens ist", und zitierte das Sprichwort: "Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen", und forderte alle auf, sich zu engagieren und am Prozess der Geburt und des Wachstums teilzunehmen.

Schließlich rief der Bischof dazu auf, Paaren mit Unfruchtbarkeitsproblemen wirklich zu helfen, und forderte den Gesetzgeber auf, Gesetze zu erlassen, die das werdende Leben stets schützen und fördern.

 

(PA) (Fides 7/5/2024)


Burundi: Bischöfe prangern Verschleppungen und Morde an

Flagge Burundis. © Seeds Scholars
Flagge Burundis. © Seeds Scholars

3.05.2024

 

(München/acn) - Die Bischöfe von Burundi zeigen sich alarmiert angesichts der Menschenrechtssituation in dem ostafrikanischen Land. In einer gemeinsamen Erklärung, die dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) vorliegt, schreiben sie: „Die Tatsache, dass es in unserem Land Menschen gibt, die aus politischen Gründen oder anderen makabren Interessen grausam ermordet oder entführt werden, lässt einen erschaudern.“

Die Bischöfe kritisieren, dass die Täter häufig straffrei ausgingen: „Wenn sich die Straflosigkeit etabliert, verlieren die Menschen das Vertrauen in das Justizsystem und laufen so Gefahr, entmutigt zu werden, Selbstjustiz zu üben und Verbrechen zu begehen.“ Ihr Appell richte sich an diejenigen, „die das Gefühl hegen, das Blut friedlicher Bürger vergießen zu müssen, um ihrer Ideologie Gehör zu verschaffen oder politische Macht zu erringen“. 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 6.05.2024

AFRIKA/NIGERIA - “Künstliche Intelligenz sollte den Menschen dienen”

 

Abuja (Fides) - "KI-Systeme sind an sich sehr gut. Sie können uns bei vielem helfen, aber wenn wir ihnen nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken, werden sie die Kontrolle über die Menschheit übernehmen", so Bischof Paulinus Chukwuemeka Ezeokafor von Awka, in seiner Botschaft zum 58. Welttag der Sozialen Medien am kommenden Sonntag, den 12. Mai. Aus diesem Anlass organisierte die Diözese Awka vom 5. bis 12. Mai eine Aktionswoche zur Botschaft von Papst Franziskus: "Künstliche Intelligenz und Weisheit des Herzens: für eine wahrhaft menschliche Kommunikation".

"Künstliche Intelligenz sollte geschaffen werden, um der Menschheit zu dienen und nicht, um die Menschheit zu kontrollieren oder zu ersetzen oder den Menschen überflüssig zu machen, denn wenn sie die Kontrolle übernimmt, sind wir am Ende", warnt Bischof Ezeokafor.

Der Bischof von Awka betonte, dass die Menschen moderne und fortschrittliche Technologien so nutzen sollten, dass sie nicht zu Objekten dessen werden, was sie geschaffen haben.

"Es ist traurig, dass viele unserer Jugendlichen die Technologie nutzen, um Böses in der Gesellschaft zu begehen, indem sie in 'Yahoo-Yahoo' (Bezeichnung für Computerbetrug in Nigeria, Anm. d. Red.) oder Internetbetrug verwickelt sind", beklagt Bischof Ezeokafor. Die Internet-Betrügerbanden in Nigeria konzentrierten sich bis vor kurzem auf die Region Lagos. Nun scheint sich das Phänomen jedoch auf alle größeren Städte und Universitäten im Süden Nigerias ausgebreitet zu haben. Und es ist nicht ungewöhnlich, junge Männer und Frauen zu sehen, die dank des Internetbetrugs ein luxuriöses Leben führen, so dass sie offensichtlich gut davon leben können.

"Deshalb müssen Eltern der Erziehung und geistlichen Entwicklung ihrer Kinder Vorrang einräumen, damit sie sich mit Gott verbinden und ihre Impulse kontrollieren können", so der Bischof abschließend.

(L.M.) (Fides 6/5/2024)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Internationale Gemeinschaft schweigt: Weitere Gräueltaten in Nord-Kivu

 

Kinshasa (Fides) – Mindestens 16 Tote und 30 Verletzte forderte ein Bombenanschlag am 3. Mai auf zwei Vertriebenencamps in Lac Vert und Mugunga in der Nähe von Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Laut einer Erklärung der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), die eine eigene Militärmission in dem Gebiet unterhält, sind die meisten Opfer Frauen und Kinder.

Die Regierung in Kinshasa macht die M23-Bewegung und die Streitkräfte des benachbarten Ruandas für die Bombardierung der beiden Flüchtlingslager verantwortlich.

Die Lage in Nord-Kivu bleibt dramatisch. Nach Angaben der Koordinationsstelle der Zivilgesellschaft in Bukavu gibt es in der Nachbarprovinz Süd-Kivu rund 7 Millionen Vertriebene. "Frauen und Mädchen erleiden in den Vertriebenenlagern sexuelle Gewalt, die Unterernährung von Kindern, schwangeren Frauen und stillenden Müttern nimmt zu“, heißt es. "Was die Menschen hier erstaunt, ist das schuldhafte Schweigen der internationalen Gemeinschaft, die sich mehr um die Geschehnisse in der Ukraine und im Gazastreifen kümmert, als ob das Leben eines Kongolesen nicht zählen würde", heißt es in der Erklärung, die Fides vorliegt weiter.

"Trotz ihrer strategischen Lage und ihrer Einbindung in verschiedene regionale Strukturen scheint die Regierung der Demokratischen Republik Kongo von den Ereignissen völlig überrollt zu werden", so die Koordinierungsstelle der Zivilgesellschaft.

Die zivilgesellschaftliche Organisation weist auch darauf hin, dass es vor dem Massaker vom 3. Mai bereits andere schwere Verstöße gegen das humanitäre Recht gegeben hat. Am 29. April wurde der zentrale Markt in Minova bombardiert, während das Rote Kreuz Lebensmittel und Medikamente an Vertriebene verteilte; am selben Tag fiel eine weitere Bombe in Bushishi, drei Kilometer von Minova entfernt, in der Nähe einer Wasserquelle; am 30. April fiel eine Bombe auf das Haus des Direktors des Krankenhauses in Minova. Allein in diesem Ort befinden sich 69 Unterkünfte für Vertriebene", erinnert die Zivilgesellschaft von Bukavu, "die vor den Gräueltaten der M23 im Masisi-Gebiet geflohen sind und nun doppelt betroffen sind, obwohl sie bereits vertrieben wurden“.

Nach Angaben der Koordinierungsstelle der Zivilgesellschaft ist es das Ziel der M23, "die Städte von Goma zu ersticken, indem sie alle Nahrungsmittellieferungen aus Süd-Kivu abschneiden. Aus diesem Grund werden auch Boote auf dem Kivu-See bombardiert".

Die zivilgesellschaftliche Koordinierung von Bukavu fordert deshalb den UN-Sicherheitsrat auf, den Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs mit der Untersuchung der Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in der Region zu beauftragen und ein Embargo für den Verkauf von Waffen an Ruanda und Uganda zu verhängen, die beschuldigt werden, die M23 zu unterstützen.

(L.M.) (Fides 6/5/2024)

 

ASIEN/CHINA - Marienmonat in der Hafenstadt Changshu: Besondere Initiative für junge Menschen

 

Changshu (Fides) - "Junge Menschen Christi, kommt und dient der Kirche!". Unter diesem Motto erlebte die Pfarrei Changshugang der Diözese Suzhou am Sonntag, den 5. Mai, den Tag des Marienmonats, der den jungen Menschen gewidmet ist. Zahlreiche Jungen und Mädchen aus der Hafenstadt Changshu (Provinz Jangsu) hatten sich der Initiative angeschlossen und erlebten einen Tag des Austauschs, der mit einem Grillfest endete. Gemeinsam mit Priestern und Ordensschwestern tauschten die jungen Menschen im Rahmen der Initiative über persönliche Erfahrungen mit ihrem Glauben und ihr Leben aus. Pfarrer Pater Dai Xuefeng ermutigte die jungen Laien, "die Gelegenheit zu nutzen, dem Herrn näher zu kommen, Gottes Liebe anzunehmen und sich dem Dienst der Kirche zu widmen".

Der junge Pfarrer Wang Zhihong sprach mit seinen Altersgenossen über die Rolle der jungen Menschen in der heutigen Gesellschaft und über den Ruf zur Mission, der junge Christen herausfordert. Die Priester betonten in ihren Betrachtungen, dass der einfachste und direkteste Weg, um auch im chinesischen Kontext Zeugnis von Jesus zu geben, darin besteht, die eigenen Erfahrungen mit den Mitmenschen zu teilen und auf diese Weise auch die Integration der kirchlichen Gemeinschaft in die Gesellschaft im Dienste aller zu fördern.

Seit Anfang Mai hat die katholische Glaubensgemeinschaft von Changshu ein umfangreiches Programm von Initiativen und Impulsen auf den Weg gebracht, um allen getauften Katholiken zu helfen, Gesten und Gelegenheiten zur gemeinsamen Verehrung der Jungfrau Maria in dem ihr gewidmeten Monat zu erleben, indem sie aus der selbstbezogenen Verschlossenheit heraustreten und unter anderem an Wallfahrten zu Marienkirchen und -heiligtümern teilnehmen.

(NZ) (Fides 6/5/2024)

 

ASIEN/INDONESIEN - Zu Gast in katholischen Familien: Zeugnis ablegen von der Schönheit des geweihten Lebens

 

Semarang (Fides) – Sie wollen das Evangelium verkünden und Zeugnis ablegen von der Schönheit eines Lebens, das ganz dem Herrn geweiht ist: In diesem Geist leben in einigen Gegenden Indonesiens Mitglieder des örtlichen Klerus und der Ordensmänner und -frauen eine Zeit des "live in", d.h. sie bleiben einige Tage als Gäste zuhause in katholischen Familien und teilen dort eine Zeit, in der sie vor allem jungen Menschen das Glück ihrer Berufswahl der Weihe zeigen. Priester, Ordensleute und Seminaristen erlebten so einen intensiveren und tieferen Dialog mit den Laien, träfen sich mit Katholiken vor Ort und schlössen Freundschaften, sagt Francis Xavier Juli Pramana, Katechet und Berufsschullehrer in Solo, in der Provinz Zentraljava. Mit der Initiative möchte man dem Rückgang der Berufungen zum Priestertum und zum Ordensleben entgegenwirken, die in Indonesien zwar traditionell florieren, aber auch dort in den letzten Jahren aber nachgelassen haben.

Schwester Rustika von den Schwestern des heiligen Franziskus sagt dazu: "Unsere Präsenz unter den Katholiken vor Ort dient dazu, jungen Menschen das geweihte Leben näher zu bringen und ihnen zu zeigen, wie geweihte Menschen ihr tägliches Leben leben. Die Ordensberufung ist eine besondere Gnade, die Gott gewährt, und diese Gnade muss mit den Kindern und Jugendlichen geteilt und ihnen nahegebracht werden". In Solo besuchten die Familien mit den Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen im Rahmen der Initiative auch die Wohnheime der Ordensleute vor Ort und würdigten damit auch deren Erziehungsarbeit in Schulen und Waisenhäusern.

In Erwartung des Besuchs von Papst Franziskus im kommenden September befasst sich die Kirche in Indonesien auch mit der Entwicklung im Bereich der Berufungen zum Priester- und Ordensleben. Im Kleinen Seminar „St. Petrus Canisius Mertoyudan“ in Magelang (Zentraljava) gibt es derzeit ingesamt 194 Seminaristen, berichtet Dekan P. Mark Yumartana (SJ). Im Großen Priesterseminar St. Paul in Kentungan (Yogyakarta) beträgt die Gesamtzahl der Priesterkandidaten 68, erklärt Dekan Pater Dwi Aryanto. Beide Priesterseminare gehören zur Erzdiözese Semarang in Zentraljava und waren schon immer ein Bezugspunkt im Land, wenn es um das Verständnis und die Bewertung von Tendenzen im Bereich der Priester- und Ordensberufungen ging. Hunderte von indonesischen Priestern und Dutzende von indonesischen Bischöfen sind Absolventen dieser Seminare. Viele erinnern sich daran, dass sogar Papst Franziskus bei mehreren Gelegenheiten anerkannt hat, dass der indonesische Archipel eine weltweite Quelle für religiöse Berufungen ist.

In den letzten zehn Jahren haben die indonesischen Orden und Kongregationen einen Rückgang der Berufungen zu verzeichnen: Im Vergleich zu den 1980er Jahren gibt es in den Noviziaten der Frauen- und Männerordenshäuser weitaus weniger Postulantinnen und Novizinnen. Der Rückgang ist beunruhigend: "Wir haben vier Novizinnen, zwei Postulantinnen und zwei Aspirantinnen", bemerkt Schwester Theresianne, Oberin der Töchter Jesu und Mariens, die fast 12 Jahre als Missionarin in den Niederlanden tätig war, während bei den Ursulinenschwestern die meisten Novizinnen (derzeit 17), Postulantinnen und Aspirantinnen nicht mehr aus Java, sondern von anderen Inseln stammen, berichtet Schwester Lita Hasanah, Oberin des indonesischen Ursulinenordens.

Eine Ausnahme ist die Provinz West-Kalimantan im indonesischen Teil der Insel Borneo: Im Jahr 2021 traten mindestens 12 junge Frauen in die Kongregation ein, sagt Schwester Kresentia Yati von der Kongregation der Franziskaner-Missionsschwestern vom Heiligen Antonius, während 10 Mädchen Novizinnen bei der koreanischen Franziskanerinnen-Schwesternschaft (KFS) in Pontianak, West-Kalimantan, sind und 24 sich dem Orden der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes (Sfic) in derselben Provinz angeschlossen haben.

(PA-MH) (Fides 6/5/2024)

 

AFRIKA/KENIA - Bischofskoadjutor von Isiolo ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat am 4. Mai 2024 den bisherigen Provinzial der Consolata-Missionare in Kenia und Uganda, P. Peter Munguti Makau, (IMC), zum Bischofskoadjutor von Isiolo (Kenia) ernannt.

Bischof Peter Munguti Makau (IMC) wurde am 6. Mai 1975 in Nairobi, in der gleichnamigen Erzdiözese, geboren. Er begann seine Ordensausbildung als Consolata-Missionar in Nairobi, im Seminar der Consolata-Missionare, wo er sein Postulat verbrachte und seine philosophischen Studien abschloss. Er absolvierte das Noviziat in Sagana (Kenia) und legte am 6. August 1999 seine zeitlichen Gelübde ab. Danach studierte er Theologie in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) am Institut Saint-Eugène de Mazenod und legte am 5. Dezember 2003 die ewigen Gelübde ab. Am 20. November 2004 wurde er in der Diözese Machakos zum Priester geweiht. Nach der Priesterweihe erwarb er ein Diplom in Kirchenrecht an der Universidad Monteávila in Caracas (Venezuela) und hatte folgende Ämter inne: Pfarrer in Carapita, Erzdiözese Caracas (2006-2014); Delegierter Oberer für Venezuela für zwei Amtszeiten (2014-2019). Seit 2019 ist er Provinzial der Consolata-Missionare in Kenia und Uganda.

 

(EG) (Fides 06/05/2024)


FIDES-NACHRICHTEN - 5.05.2024

EUROPA/FRANKREICH - Eine “kleine Theologie der Mission” von Kardinal Aveline

 

Von Marie-Lucile Kubacki*

 

Wir veröffentlichen den Beitrag der Journalistin Marie-Lucile Kubacki anlässlich der Präsentation des Buches "Il dialogo della salvezza. Piccola teologia della missione“ (Dialog des Heils. Kleine Theologie der Mission) von Kardinal Jean-Marc Aveline, Erzbischof von Marseille. Der nun von der „Libreria Editrice Vaticana“ herausgegebene Band ist die italienische Fassung des französischen Originals "Dieu a tant aimé le monde - Petite théologie de la mission" (Editions du Cerf) und wurde am Donnerstag, den 2. Mai, in Rom im Konferenzsaal der Gemeinschaft von Sant'Egidio in Rom vorgestellt wurde.

Rom (Fides) - Als ich vor etwa fünfzehn Jahren meine journalistische Laufbahn in Frankreich begann, war das Wort "Mission" noch etwas tabuisiert und schwer zu gebrauchen, weil es im Verdacht stand, mit einer Art Rechtfertigung für Proselytismus verbunden zu sein, manchmal mit Schatten, die mit Verbindungen zur Kolonisation einhergingen waren, mit dem Verdacht eines mehr oder weniger verdeckten Kulturimperialismus und sogar mit einer Art stiller Kritik am Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Positionen zum Dialog mit anderen Religionen. In der Tat wurde ich oft von Lesern nach dem Zweck und dem Sinn der Mission gefragt. Warum in andere Länder, zu anderen Völkern, in andere Kulturen gehen? Als ich nach und nach mit Missionaren zusammentraf, stellte ich fest, dass es keinen gab, der nicht die Frage nach dem „Warum“ stellte, insbesondere in den entferntesten Ländern. Und dieses „Warum“ war untrennbar mit einem „Wie“ verbunden. Nun wird dieses „Warum“ auch in Europa immer häufiger gestellt, und das Buch von Kardinal Jean-Marc Aveline hat mich besonders interessiert, weil es diese Frage aufgreift.

Ich möchte mit dem Nachwort beginnen, denn dort findet sich der Schlüssel, der das ganze Thema erhellt. Um die Dynamik zu beleuchten, die den Missionar von zu Hause wegtreibt, zitiert der Kardinal das Lied des belgischen Sängers Jacques Brel "Quand on a que l'amour" - Wenn man nur Liebe hat - und verwebt es mit der Geschichte seiner Schwester Marie Jeanne, die auf ihrem Krankenhausbett diese wenigen Worte hinterließ, die ihr ganzes Leben zusammenfassten: "Man muss nur lieben". Der Grund für die Mission ist also für den Christen und für die Kirche die Antwort auf den Aufruf zur Nachahmung Christi, im Sinne der Nachahmung seiner Liebe zur Welt, die sich in seinem Heilsplan für die Menschheit verkörpert, wie der heilige Johannes, von dem das Buch im französischen Original seinen Titel hat, schreibt: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh. 3,16-17).

Doch sobald dies erkannt ist, stellt sich sofort die Frage nach dem "Wie". Kardinal Aveline schlägt drei Horizonte vor, um über die Modalitäten der Mission nachzudenken: "als Dialog des Heils", "im Horizont der Verheißung" und "in der Dynamik der Katholizität".

Bevor ich ins Detail gehe, ist mir aufgefallen, wie sehr seine Theologie der Mission in der Erfahrung verwurzelt ist, in der Erfahrung seines gesamten Lebens. Zunächst die grundlegende Erfahrung, die Wunde des Exils, der Entwurzelung der „Pieds-noirs“ aus dem Land Algerien. "Sie kennen aus eigener Erfahrung die Leiden jeder Migration und spüren am eigenen Leib, dass die Liebe zur Heimat niemals aus dem Herzen eines Menschen gerissen werden kann. Sie haben den Schmerz erlebt, nicht akzeptiert zu werden, die Verachtung ihrer Herkunft, das Unverständnis, das aus Vorurteilen resultiert, die Ausgrenzung aufgrund zu vieler Missverständnisse. Aber ich kann auch zeigen, dass Geschwisterlichkeit zwischen Juden, Christen und Muslimen möglich ist, wie damals, als wir in Konstantin, Oran oder Algier unter der Sonne zusammenlebten und nach und nach die Fäden dieser kulturellen Mischung, die uns geprägt hat, miteinander verwoben wurden, indem wir Kémias und Mounas teilten, bevor ein perverser Wind von anderswo in die Straßen unserer Städte eindrang, Misstrauen einflößte, Freundschaften zerbrach und Hass destillierte. Ein giftiger Wind, der heute leider wieder an vielen Ufern des Mittelmeers weht".

Auf diese Entwurzelung folgt die harte Erfahrung der Migration, die durch die Wärme von Familie und Freunden und die Liebe zu einem neuen Land ermöglicht wird. Es folgten auch seelsorgerische und intellektuelle Erfahrungen, die ihn bald dazu brachten, sich auf den interreligiösen Dialog zu konzentrieren, und zwar durch die Gründung und zehnjährige Leitung des „Institut de Science et de Théologie des Religions“ in Marseille, einer echten Schnittstelle des theologischen und kulturellen Ferments des Mittelmeerraums. Drei grundlegende Tiegel, die uns daran erinnern, dass der Missionar, auch wenn er berufen ist, sich geografisch, kulturell und geistlich zu bewegen, immer mit seiner Geschichte ankommt und dass diese Geschichte, wenn sie wie in diesem Fall neu gelesen wird, eine Quelle lebendigen Wassers ist, aus der man eine dynamische Vision des missionarischen Engagements schöpfen kann.

Das Buch beginnt mit einer Reflexion über die Mission als Dialog des Heils. Wenn ich diese Definition mit meiner eigenen Erfahrung als Journalistin vergleiche, bin ich beim Verfassen von Artikeln zu diesem Thema oft auf eine gewisse Spannung gestoßen, zwischen denen, die sich vor dem Wort Dialog fürchteten, weil sie darin eine relativistische Auffassung sahen, und denen, die stattdessen den Dialog als eine verführerische Methode ansahen, deren Ziel es wäre, die Menschen von Werten zu "überzeugen" oder zu mobilisieren.

In der Erklärung „Nostra Aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils heißt es: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigen Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchen von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet". Wie aber ist dieser Text zu verstehen? Der Kardinal geht vom Zeugnis der Überlebenden von Tibhérine, Amédée und Jean-Pierre, aus, einem Zeugnis der Verbundenheit und Freundschaft mit ihren muslimischen Nachbarn. Engagement: Das Wort ist wichtig, denn Offenbarung bedeutet im Hebräischen "Wort, das Aktion ist". Gott will sich für den Menschen einsetzen, indem er durch das Gespräch, das nicht nur ein Mittel, sondern eine Modalität dieses Bundes ist, einen Bund schließt. Der Missionar ist in der Tat ein Mensch, der in ständigem Dialog steht; der Dialog als eine Form der Liebe zu den Menschen, eine Erfahrung der liebenden Neugierde gegenüber dem Anderen und auch der Unentgeltlichkeit.

Einige junge christliche Konvertiten, Katechumenen oder Sinnsucher, diese so genannten spirituellen Nichtreligiösen, in Europa oder anderswo, haben mir manchmal anvertraut, dass eines der Hindernisse auf ihrem Weg zur Kirche die Angst war, zurecht gewiesen zu werden. In einigen Ländern, in denen das Christentum noch wenig bekannt ist, wird diese Angst durch eine doppelte ideologische und politische Absicht der Kirche verstärkt, die doppelt zu diesem Gebot der Unentgeltlichkeit aufgerufen ist, weil es zu ihrem Zeugnis gehört und sie kein Gegenzeugnis geben darf. Der Autor warnt: "Die Tatsache, dass die Freiheit sowohl am Anfang als auch am Ende des menschlichen Abenteuers steht, bewahrt uns davor, der Versuchung zu erliegen, das missionarische Handeln auf einen mechanischen Prozess zu reduzieren, was einer Instrumentalisierung der Begegnung gleichkäme: Der Dialog ist viel mehr als eine Bedingung der Möglichkeit für die Verkündigung, die ihr Ziel wäre. In der Tat ist das Angebot des Dialogs bereits eine implizite Verkündigung der Frohen Botschaft eines dreieinigen Gottes, eines Gottes, der in sich selbst eine Beziehung ist, eine Beziehung der Liebe, und der sich offenbart, indem er jedem Menschen eine respektvolle Nähe anbietet, die den Dialog des Heils eröffnet".

Doch so unentgeltlich dieser Dialog auch sein mag, er ist nicht nur irgendein Gespräch. Es geht darum, das Evangelium anzuvertrauen, das das lebendige Wort ist. Man kann sich also fragen, was es bedeutet, das Evangelium anzuvertrauen. Hier zitiert der Kardinal den Franziskaner Eloi Leclerc: "Einem Menschen das Evangelium zu verkünden bedeutet, ihm zu sagen: "Auch du bist von Gott in Christus geliebt". Es genügt nicht, ihm zu sagen: Du musst überzeugt sein. Es reicht auch nicht aus, davon überzeugt zu sein: Wir müssen uns diesem Menschen gegenüber so verhalten, dass er etwas in sich spürt und entdeckt, das gerettet ist". Dieser Satz erinnerte mich an ein Gespräch über die Mission mit Schwester Lucia Bortolomasi, der Generaloberin der Consolata-Missionsschwestern, die Worte zitiert hatte, die sie inspiriert hatten: "Wenn du Gott im Herzen auch nur eines Menschen zum Schwingen bringst, wirst du nicht umsonst gelebt haben".

Dabei bietet die Kirche nicht nur an oder schlägt vor, sondern ist selbst von der Begegnung herausgefordert. Herausgefordert nicht in einem relativistischen Sinne, sondern im Gegenteil, aus der Reibung mit dem Anderen entspringt der Funke, der zur eigenen Umkehr aufruft. Jeder Missionar, der mit Nichtchristen in Berührung kommt, macht die Erfahrung, dass er auf seine eigenen Fragen zurückgeworfen wird und dazu getrieben wird, tiefer nach Wissen und Glauben zu suchen. Der Jesuit Michel de Certeau, den der Kardinal zitierte, drückte es treffend aus: "Wir entdecken Gott in der Begegnung, die er hervorruft". Mit "wir" sind die verschiedenen Dialogpartner gemeint, denn die Bekehrung des anderen geht mit der des Missionars selbst einher. Die Begegnung, die der Missionar herbeiführt, d.h. die Begegnung zwischen den Menschen und Gott selbst, ist eine geheimnisvolle Gleichung mit mehreren Unbekannten.

Kardinal Aveline zitiert ausführlich die Überlegungen von Joseph Ratzinger aus dem Jahr 1971, die in dem Buch "Das neue Volk Gottes" dargelegt wurden. Der künftige Papst schrieb damals: "Der Weg Gottes zu den Völkern, der sich in der Mission erfüllt, beseitigt nicht die Verheißung des Weges der Völker zum Heil Gottes, der das große Licht ist, das uns vom Alten Testament her vor Augen leuchtet; er bestätigt sie nur. Denn das Heil der Welt liegt in der Hand Gottes; es kommt aus der Verheißung, nicht aus dem Gesetz. Aber es bleibt unsere Pflicht, uns demütig in den Dienst der Verheißung zu stellen, ohne mehr sein zu wollen als unnütze Diener, die nicht mehr tun als das, was sie tun müssen".

Diese "unnützen Diener", die Missionare sind - und damit meine ich Christen im Allgemeinen, nicht nur Ordensleute -, stellen sich wie Paulus am Anfang der Kirche die von Kardinal Aveline zusammengefasste Frage: "Warum das Evangelium in einem fremden Land verkünden, um eine Botschaft zu verkünden, die selbst diejenigen, die uns nahe stehen, nicht annehmen wollen?" Paulus, der nach dem Martyrium des Stephanus und den darauf folgenden Verfolgungen von dieser Frage geplagt wurde, berichtet, dass er in Jerusalem betete und die Worte des Geistes empfing: "Brich auf, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!". So können auch die heutigen Missionare, die sich die Frage nach dem Warum stellen, die Antwort in der Heiligen Schrift, in der Nachfolge Christi und in der Liebe zu den anderen finden, die, wie Dante schrieb, die Sonne und die anderen Sterne bewegt. Und in dieses Motto fügt sich ein wahrhaft göttliches Geheimnis ein, nämlich das des Wirkens des Geistes und des Plans Gottes für jeden Menschen.

Und hier berühren wir einen sehr interessanten Punkt für unsere Kirchen, die besorgt sind über die gegenwärtige Entchristlichung der Gesellschaften, über die Tatsache, dass die Kirche in einigen europäischen Ländern zu einem sterbenden Überbleibsel angesichts einer zunehmend säkularisierten Politik und inmitten anderer Religionen zu werden scheint: das Verständnis von Katholizität in einer Minderheitensituation. Mir gefällt die vom Kardinal vorgeschlagene Definition des "eucharistischen Sauerteigs der Einheit", die offensichtlich an die Bilder vom Sauerteig im Teig erinnert. Katholizität nicht als eine Art Tentakel mit expansiven Zielen, sondern als die Verheißung eines Gottes, "der seine zerstreuten Kinder und sogar den Kosmos in einer großen Messe über der Welt wieder vereinen will, wie Teilhard de Chardin singt". Katholisch bedeutet 'dem Ganzen entsprechend'. (...) Auch wenn die Jünger nur zwei oder drei sind, die sich in seinem Namen versammeln, ist der ganze Gott in ihrer Mitte, nicht damit sie sich zufrieden geben, sondern damit sie sich nicht scheuen, den Menschen aller Kulturen, Sprachen und Religionen zu offenbaren, dass ihre tiefste Sehnsucht aus der Liebe Gottes zu ihnen kommt, noch bevor sie ihn kennen. Das ist es, was die Kirche "Katholizität" nennt".

Eine anregende Definition in dem Sinne, dass sie ein starkes Gegenmittel gegen die beiden Gefahren ist, die die Kirche im Allgemeinen und jeden Christen im Besonderen bedrohen: das Streben nach Effizienz und das, was Bernanos meinte, als er schrieb: "Der Dämon meines Herzens heißt 'à quoi bon'", was so viel bedeutet wie ‚wozu‘ oder ‚was soll’s‘.

(Fides 4/5/2024)

 

*Journalistin, Korrespondentin aus Rom der Wochenzeitschrift “La Vie”

 

ASIEN - Franziskanisches Netzwerk für Frieden und ganzheitliche Ökologie: ein synodaler Weg auf den Spuren von “Laudato si'“

 

Manila (Fides) – Das besondere Augenmerk für den Frieden und die integrale Ökologie in den verschiedenen Kontexten des asiatischen Kontinents soll in den Mittelpunkt des pastoralen und sozialen Handelns gestellt werden und zwar gemäß dem Blick und der spirituellen Perspektive des heiligen Franz von Assisi: mit diesem Ziel wurde das "Franziskanische Netzwerk für Frieden und integrale Ökologie in Asien" auf Initiative der Konferenzen der Franziskaner Minderbrüder in Asien ins Leben gerufen. Vor einigen Tagen trafen sich in Manila die Provinziale, die Kustoden und die Präsidenten der Stiftungen zusammen mit den Beauftragten für Bildung, Missionen und Evangelisierung und den Mitarbeitern der Kommissionen "Gerechtigkeit und Frieden" mit dem Generalminister, Fr. Massimo Fusarelli, und stellten die Initiative eines franziskanischen Netzwerkes für den Frieden in Asien vor: In den Begegnungen der letzten Jahre, so sagten sie, sei das Bewusstsein für die Probleme in Asien und Ozeanien gewachsen, und man habe erkannt, dass das franziskanische Engagement wertvoll sein und Möglichkeiten zur Evangelisierung in den verschiedenen Gesellschaften bieten könne. Die anwesenden Ordensleute haben das Projekt des franziskanischen Netzwerks für den Frieden in Asien begrüßt und konkret gefördert, indem sie es bereicherten und Wege aufzeigten, wie es in die Tat umgesetzt werden kann: Mit der offiziellen Genehmigung beginnt nun der Prozess der Artikulation dieses Netzwerks.

Es bestehe eine dynamische Beziehung zwischen der missionarischen Tätigkeit und den Bemühungen um Friedenskonsolidierung in Asien und Ozeanien, so Pater Gregorio Lino Redoblado (OFM) Provinzial auf den Philippinen: "Als Franziskaner haben wir hier in Asien, wo es aufgrund wirtschaftlicher Ungleichheit und ökologischer Ausbeutung offensichtliche kulturelle und religiöse Unterschiede, Spaltungen, Konflikte und Gewalt gibt, die Aufgabe, Frieden zu schaffen und Versöhnung zu fördern".

Die Inspiration zur Gründung des neuen Netzwerks - das dazu beitragen wird, die Arbeit der franziskanischen Gemeinschaften in Asien in diesem Bereich zu koordinieren - kommt von den Impulsen, die Papst Franziskus auch an die franziskanische Ordensfamilie gerichtet hat: die drei Dokumente „Evangelii gaudium“ (2013), „Laudato si'“ (2015) und „Fratelli tutti“ (2020) sind ein Bezugspunkt, um "eine wirklich brüderliche Präsenz unter den verschiedenen Völkern Asiens" zu sein. Der Horizont ist der, der im ersten Absatz von Laudato si' geschrieben steht: "Unser gemeinsames Haus ist auch wie eine Schwester, mit der wir das Leben teilen".

In diesem Sinne ist das Netzwerk auch eine synodale Initiative, da es die Dringlichkeit "eines Weges der Geschwisterlichkeit, der Liebe und des Vertrauens" betont, sagen die Ordensleute, der sich ausweiten und jeden Mann und jede Frau guten Willens einbeziehen kann, gemäß einer Dynamik der Synodalität, die aus "Zuhören und Unterscheidung" besteht.

Das Netzwerk wird in der Lage sein, Interessenvertretung und konkrete Interventionen in allen Situationen zu leisten, in denen der Frieden gefährdet ist, die Menschenrechte verweigert werden, das "Gemeinsame Haus" verletzt wird, die Armen ausgebeutet oder an den Rand gedrängt werden, und es wird dabei von der Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der Nichtregierungsorganisation "Franciscan International" profitieren können.

Bei seiner Gründung hat sich das asiatische Netzwerk auf die Erfahrungen bereits bestehender Einrichtungen gestützt, wie das "Franziskanische Netzwerk des Mittelmeers", das für sein Projekt "Oikos" ("Haus") bekannt ist, das vor fünf Jahren in Taranto (Italien), einer ökologisch und sozial verwundeten Stadt, ins Leben gerufen wurde, mit dem spezifischen Ziel, einen Weg der integralen Ökologie für den gesamten Mittelmeerraum auf den Weg zu bringen. Das „Oikos“-Projekt bezieht Universitäten, Unternehmen, Klöster, junge Menschen und Kulturzentren ein, um das Mittelmeer wirklich zu einem "gemeinsamen Haus" zu machen. In demselben Geist unternimmt nun das neue Netzwerk seine ersten Schritte auf dem riesigen asiatischen Kontinent.

 

(PA) (Fides 4/5/2024)


FIDES-NACHRICHTEN - 3.05.2024

EUROPA/UKRAINE - “Safeguarding”: Osteuropäische Kirchen und der Schutz von Minderjährigen

 

Lviv (Fides) - "Wir haben an diesem Kurs gearbeitet, um zu zeigen, dass die Sicherheit von Kindern eine gemeinsame Verantwortung auf transnationaler Ebene ist und dass wir den gemeinsamen Kontext Osteuropas verstehen müssen", so sprach Marta Titaniec, Präsidentin der St. Joseph-Stiftung der polnischen Bischofskonferenz, bei der Präsentation des internationalen Projekts "SAFEGUARDING. Child Safety in the Church Environment“ über die Sicherheit von Kindern im kirchlichen Umfeld an der Ukrainischen Katholischen Universität Lviv (UCU).

Das vom UCU-Zentrum für die Würde des Kindes durchgeführte Projekt, das in der zweiten Aprilhälfte vorgestellt wurde, zielt darauf ab, den Schutz von Minderjährigen im kirchlichen Umfeld zu fördern. Im Rahmen des Projekts wird die Ausstellung "Erkennen. Reagieren" im Dzyga Art Center gezeigt und ein Kurs online gestellt, der sich an Ordensleute und Laien richtet, die an der Erziehung von Minderjährigen mitwirken.

Der Kurs, der kostenlos ist und nach Anmeldung auf dem Portal zur Verfügung steht, wurde von einem Expertenteam erstellt, das mehrere osteuropäische Kirchen repräsentiert und dessen Mitglieder aus Kroatien, der Tschechischen Republik, Polen, der Slowakei, Ungarn und der Ukraine stammen. Unter ihnen ist Ulyana Krekhovets, Künstlerin und Ikonographin, verantwortlich für die künstlerische Leitung der UCU-Entwicklungsabteilung und Autorin der visuellen Komponente des Projekts, in dem zwei Farben hervorstechen, wie sie selbst sagte: Grün, die Farbe des Lebens, und Orange, die Farbe der Sicherheit.

Der Kurs, der aus sechs Videos von je zehn Minuten Dauer und Arbeitsmaterialien im PFD-Format besteht, bietet einen umfassenden Überblick über die Aspekte des Jugendschutzes: von den Eigenschaften, die einen Erwachsenen zu einem guten Erzieher machen, über die Arten von Gewalt, die auftreten können (physisch, psychisch, sexuell usw.), bis hin zum Profil des Täters und den Maßnahmen, die im Falle eines Gewaltvorfalls zu ergreifen sind.

Bei der Vorstellung des Projekts sagte Khrystyna Shabat, Leiterin des Zentrums für die Würde des Kindes an der UCU, dass das Ziel des Projekts vor allem darin bestehe, über den Kinderschutz zu sprechen, "ohne zu predigen", sondern "auf eine Art und Weise, die die Menschen zum Nachdenken über das Problem anregt und ihre Aufmerksamkeit weckt". Und zu der Ausstellung zu diesem Thema fügte sie hinzu: "Wir wollten, dass das Projekt eine universelle Reichweite hat und von allen verstanden wird, deshalb haben wir die Sprache der Kunst gewählt, eine Sprache, die keine Grenzen kennt". Ivanka Rudakevych, Leiterin der Abteilung Projekte und Programme des Zentrums für die Würde des Kindes und Mitautorin des Kurses, sprach ebenfalls von der "therapeutischen Wirkung" der Kunst: "Der Wert des Projekts", fügte sie hinzu, "liegt in der Zusammenarbeit zwischen Experten aus Osteuropa und der Tatsache, dass wir eine gemeinsame Stimme und einen ähnlichen Ausgangskontext im Umgang mit dem Problem des Kindesmissbrauchs haben“. Für die nahe Zukunft planen die Organisatoren, das Projekt in jedem der teilnehmenden Länder vorzustellen und umzusetzen.

Der Ursprung des Zentrums für die Würde des Kindes an der UCU geht auf die Bischofssynode 2019 der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche zurück, bei der das Thema Kinderschutz auf der Tagesordnung stand. So wurde das Zentrum im Januar 2021 gegründet und dient seither der Schulung von Erwachsenen im Erlernen der Mechanismen zur Verhinderung von Kindesmissbrauch und der Sensibilisierung von (kirchlichen und nichtkirchlichen) Organisationen und Institutionen für dieses Thema.

 

AFRIKA/SÜDAFRIKA - Beerdigung des ermordeten Stigmatiner-Missionars am 11. Mai: Mitbruder liefert Details zum Tathergang

 

Johannesburg (Fides) - "Die Beerdigung von Pater Paul Tatu Mothobi wird am 11. Mai in unserer Mission in Pretoria stattfinden", bestätigt Pater Gianni Piccolboni gegenüber der Fides zum Tod des aus Lesotho stammenden Missionars der Kongregation der heiligen Stigmata unseres Herrn Jesus Christus (Stigmatiner) der am 27. April in Südafrika ermordet wurde.

P. Piccolboni liefert auch weitere Informationen über die Umstände, unter denen es zur Ermordung seines Mitbruders gekommen war. "Pater Paul hatte die Schwester eines Diözesanpriesters in Pretoria besucht, auf dessen Wunsch hin. Die Frau war krank, und der Priester, ein Freund von Pater Paul, hatte ihn gefragt, ob er sie besuchen könne, um sich von ihrem Gesundheitszustand zu überzeugen", berichtet er, "Als er im Haus der Frau ankam, die Pater Paul kannte, weil sie beide für die katholische Bischofskonferenz des südlichen Afrikas (SACBC) gearbeitet hatten, wissen wir nicht, was dann geschah". "Sicher ist, dass die Mörder Pater Paul nach der Ermordung der Frau in sein Auto gezwungen haben müssen und mehrere Kilometer vom Tatort weggefahren sind, um ihn dann am Straßenrand anhalten zu lassen und ihm in den Hinterkopf zu schießen. Es wird vermutet, dass es mindestens zwei Mörder waren, denn derjenige, der ihn getötet hat, muss notwendigerweise in ein anderes Fahrzeug gestiegen sein, das von einem Komplizen gesteuert wurde, um vom Tatort des zweiten Mordes wegzufahren", so P. Piccolboni.

Nach Ansicht von Pater Piccolboni, der 30 Jahre lang in Südafrika gelebt hat und dort selbst Opfer eines Straßenraubes wurde, "ist es schwer vorstellbar, dass das Motiv für die Ermordung von Pater Paul ein Raubüberfall war. Unserem Mitbruder wurde nichts entwendet, auch nicht das Auto, in dem seine Leiche gefunden wurde".

Der Missionar fügt hinzu, dass "die beiden Morde zunächst nicht in Verbindung gebracht wurden, auch weil niemand Pater Paul als vermisst gemeldet hatte. Tatsächlich gab es in unserer Mission außer ihm noch zwei weitere Mitbrüder, die zu der Zeit im Ausland waren. Es war die Polizei, die seine Leiche entlang der Straße von Kapstadt über Bloemfontein, Johannesburg, Pretoria und Polokwane nach Beit Bridge, einer Grenzstadt zu Simbabwe, entdeckte“. "Es gibt noch einen weiteren Grund, warum die beiden Morde zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht wurden: Sie ereigneten sich in zwei verschiedenen Gerichtsbarkeiten. Zwei verschiedene Polizeieinheiten ermittelten in dem einen und dem anderen Fall. Erst nach einigen Tagen wurden die Fakten miteinander in Verbindung gebracht, auch dank der Aussage des Bruders des ersten Opfers", schließt er ab.

Ein Verbrechen also, das ebenso so rätselhaft ist wie das von Pater William Banda von der St. Patrick's Society for Foreign Missions (Kiltegan Fathers), der am Morgen des 13. März erschossen wurde, als er sich auf die Feier der Heiligen Messe in der Kathedrale von Tzaneen vorbereitete. Wie Pater Paul Tatu gehörte auch Pater Banda einer Ordensgemeinschaft an und stammte ursprünglich aus einem anderen Land (in seinem Fall Sambia).

(L.M.) (Fides 3/5/2024)

 

AFRIKA/NIGER - Entweder sie zahlen, bekehren sich oder fliehen: Das Dilemma der christlichen Gemeinden

 

Von Mauro Armanino

 

Niamey (Fides) - Es geschieht etwa hundert Kilometer von der Hauptstadt Niamey entfernt. Sie kommen mit einigen Motorrädern, bewaffnet, und bieten an, zwischen folgenden Optionen zu wählen: Entweder man zahlt eine Steuer von 50.000 CFA (76 E) pro männlicher Person ab 15 Jahren oder konvertieren zum Islam. Wenn beides abgelehnt wird, bleibt nur noch, das Dorf und alles, was man besitzt, in ihre Hände zu geben. Sie werden von den Einheimischen als "Banditen" und von Beobachtern als bewaffnete terroristische Gruppen aus dem nebulösen "Dschihadisten"-Universum bezeichnet, die vor allem im Gebiet des "Dreiländerderecks" operieren.

Dabei handelt es sich um Mali, Burkina Faso und eben Niger. Alle drei Länder werden derzeit von Militärregimen regiert und haben beschlossen, sich zu einer neuen Einheit namens "Allianz der Sahelstaaten" (AES) zusammenzuschließen. Seit der Entführung von Pater Pierluigi Maccalli im Jahr 2018 hat sich das Leben der Bauern in der Grenzregion zu Burkina Faso weiter verschlechtert. Drohungen, Entführungen, gezielte Tötungen, verlassene und geschlossene Schulen, Einschüchterungen und ein Klima der Angst prägen den Alltag der Bewohner. Die Präsenz des nigrischen Militärs trägt nicht dazu bei, diese Praktiken, die sich in dem Gebiet etabliert haben, zu unterbinden. Beschwerden und Hilferufe scheinen auf taube Ohren zu stoßen, zumindest aber auf die Rhetorik der viel gepriesenen Abschaffung der ausländischen Militärpräsenz auf nigrischen Boden (abgesehen von den Russen). All dies schreckt die "Banditen" oder bewaffneten Gruppen nicht ab, die in der Zwischenzeit das Land besetzen und dank einer Politik der verbrannten Erde junge Menschen rekrutieren, die mit dem Versprechen auf ein leichtes Einkommen und eine neue soziale Identität in die Armut getrieben werden.

Seit März letzten Jahres sind die Forderungen im Dorf Tiboandi bis zu den Dörfern Kiloubiga, Torsé und Koutougou die gleichen. Manchmal sind die Christen bereit zu zahlen, und nicht selten werden sie gezwungen, in geschütztere Orte wie Makalondi und Torodi zu fliehen. Die "Banditen" geben ihnen eine Woche Zeit, um eine Antwort zu geben. Es scheint klar zu sein, dass bei einer Verweigerung der "Konversion" nur die Möglichkeit der Flucht bleibt, da die Zahlung der geforderten Summe in diesem Jahr bedeutet, dass sie im nächsten Jahr verdoppelt wird. Der Bürgermeister der Hauptstadt ist informiert worden, und die Behörden sind sich des Dramas bewusst, das sich unweit der Hauptstadt abspielt.

Die Ohnmacht er Behörden, die Unfähigkeit, die Schwierigkeit, die Verantwortung für die Sicherheit der Menschen zu übernehmen, und die gelegentlichen Razzien haben nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt.

Nicht nur Christen sind von den Machenschaften der bewaffneten Gruppen betroffen, sondern alle Bewohner des Dreiländerecks. Sie alle haben dabei ein gemeinsames Merkmal. Sie sind arme Bauern, die sich in die lange Liste der "Unsichtbaren" einreihen, die weder wirtschaftlich noch geopolitisch von Bedeutung sind. Dieser letzte Faktor trägt vielleicht dazu bei, die Gründe für die anhaltende Gewalt gegen Zivilisten in diesem Teil der Sahelzone besser zu erklären.

(Fides 3/5/2024)

 

ASIEN/CHINA - Diözese Xiamen beendet Jahr des Katechismus mit Blick auf das Heilige Jahr 2025

 

Xiamen (Fides) - Mehr als zweitausend Priester, Ordensleute und katholische Laiengläubige haben an der feierlichen Schlussgottesdienst des in der Diözese Xiamen ausgerufenen Jahres des Katechismus teilgenommen. Am Mittwoch, dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, an dem die Kirche den heiligen Josef den Handwerker, den Schutzpatron der Arbeiter, feiert, lud Bischof Joseph Cai Bingrui alle Teilnehmer des Gottesdienstes ein, "den Geist des Jahres des Katechismus zu pflegen, den Auftrag der Verkündigung des Evangeliums zu unterstützen und auf Einladung der Weltkirche die Gebete zu intensivieren und sich auf den gemeinsamen Weg zum Heiligen Jahr 2025 vorzubereiten".

Vor der Messe, rund um den eigens auf dem Platz vor der Kirche aufgestellten Altar, nahmen viele Katholiken an einer Art Quiz mit Fragen und Antworten zum Katechismus teil, das als abschließende "Prüfung" eines Jahres der katechetischen Bildung verstanden wurde.

In der Diözese Xiamen, in der chinesischen Provinz Fujian, war am 1. Mai 2023 von Bischof Joseph Cai Bingrui das Besondere Jahr des Katechismus eröffnet worden. Wie Fides berichtete (vgl. Fides 5/5/2023), wurde an diesem Tag allen Teilnehmern des Eröffnungsgottesdienstes in der Kathedrale eine chinesische Ausgabe des Katechismus der Katholischen Kirche geschenkt, der offiziellen Darstellung der gesamten katholischen Katechese und Lehre, die unter der Aufsicht des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger erarbeitet und von Johannes Paul II. in den 1990er Jahren genehmigt wurde. Während des ganzen Jahres nahmen alle Pfarreien, Priester, Schwestern und Laien intensiv an den Aktivitäten des von der diözesanen Kommission für Seelsorge und Evangelisierung vorbereiteten Programms teil.

(NZ) (Fides 3/5/2024)

 

ASIEN/SINGAPUR - Katholiken bereiten sich auf den Besuch von Papst Franziskus vor

 

Singapur (Fides) - Die Anwesenheit von Papst Franziskus in Singapur - laut dem angekündigten Programm des Papstbesuchs vom 11. bis 13. September - werde vor allem eine Erfahrung des Glaubens sein. Es werde ein Moment sein, der "in der Hoffnung gelebt wird, den Glauben in den Katholiken von Singapur zu bestätigen und neu zu beleben", erklärt der Erzbischof von Singapur, Kardinal William Goh. In einer Botschaft an die katholische Gemeinde forderte der Kardinal die Gläubigen auf, gemeinsam unablässig für den Besuch des Papstes zu beten. „Lasst uns als Gemeinschaft für die Gesundheit und die Sicherheit des Heiligen Vaters beten; lasst uns den Herrn bitten, uns einen wirklich bedeutungsvollen und gnadenreichen Besuch zu gewähren", schrieb er und hoffte, dass die Anwesenheit des Papstes in Asien "eine Erneuerung und Stärkung des Glaubens, eine Bekehrung des Herzens und einen missionarischen Geist in den katholischen Gemeinden Singapurs" bewirken würde.

Der Kardinal betont rückblickend: "Es ist 38 Jahre her, dass der Stellvertreter Christi Singapur besucht hat, als Papst Johannes Paul II. uns am 20. November 1986 mit einem Besuch beehrte. Ich hoffe, dass dieser Besuch des Heiligen Vaters, Papst Franziskus, allen Katholiken in Singapur neuen Elan bringen und sie im Glauben und in der Mission vereinen wird, besonders in diesen schwierigen Zeiten."

Um die Gläubigen die Möglichkeit zu geben, sich geistlich auf die Begegnung mit Jesus durch den Besuch von Papst Franziskus vorzubereiten, hat die Erzdiözese Singapur kürzlich die Website www.popefrancis2024.sg eingerichtet, die dem Papstbesuch gewidmet ist. Die Plattform bietet Gebete, aktuelle Informationen über das Besuchsprogramm und Hintergrundinformationen. Der Höhepunkt des Besuchs von Papst Franziskus wird voraussichtlich eine Eucharistiefeier am 12. September 2024 sein.

Die Website stellt auch das von der Erzdiözese gewählte Thema vor: "Einheit, Hoffnung und Kreuz", illustriert durch ein Logo, das diese Schlüsselelemente des Glaubens mit den Farben Gelb (der Farbe der Vatikanflagge) und Rot, der Farbe der Flagge Singapurs, zusammenbringt. "Wir beten, dass der Besuch von Papst Franziskus in Singapur unsere Herzen vereint und unseren Glauben an Jesus Christus, die Frohe Botschaft für die Welt, neu entfacht", heißt es dazu.

Der Besuch findet zehn Jahre nach der Verabschiedung des Pastoralplans statt, den die katholische Kirche in Singapur 2014 erstellt hat: Damals betonte Erzbischof Goh in einer Versammlung von rund 750 Vertretern von Pfarreien und kirchlichen Einrichtungen, dass die Kirche mit Herausforderungen wie dem Rückgang der religiösen Praxis, der Gleichgültigkeit gegenüber dem Sakralen, der Macht der neuen Technologien und der Säkularisierung der Gesellschaft konfrontiert sei und diese bewältigen müsse.

Heute gehe rund "die Hälfte aller Katholiken regelmäßig zur Sonntagsmesse in die Kirche", und dank der Migranten seien die Kirchen immer noch voll. Die katholische Bevölkerung Singapurs, die derzeit etwa 395.000 Menschen umfasst, setzt sich aus Menschen mit unterschiedlichem ethnischen und kulturellen Hintergrund zusammen. In Singapur werden die liturgischen Feiern hauptsächlich auf Englisch abgehalten, aber es werden auch Liturgien in Mandarin, Tamil und anderen südostasiatischen Sprachen angeboten. In allen Kirchen Singapurs erklingt in den Eucharistiefeiern das besondere Gebetsanliegen, das die Reise des Papstes bis September begleiten wird: "Für unseren Heiligen Vater, Papst Franziskus, und für die Weltkirche, dass der Besuch in Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur uns inspirieren möge, allen Völkern die Freude des Evangeliums zu bringen, unseren Glauben zu erneuern und zu stärken, die Herzen zu bekehren, die Einheit zu fördern und der Menschheit Hoffnung zu bringen“.

(PA) (Fides 3/5/2024)

 

AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Ahiara ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Titularbischof von Rusgunie und Weihbischof des Apostolischen Administrators sede vacante von Ahiara, Simeon Okezuo Nwobi (CMF) zum Bischof von Ahiara (Nigeria) ernannt.

Bischof Simeon Okezuo Nwobi (CMF) wurde am 25. März 1960 in Eziama Oparanadim Ekwereazu, in der Diözese Ahiara, geboren. Nach seinem Eintritt in die Kongregation der Missionare Söhne des Herzen Mariens (Claretiner) studierte er Philosophie am „Claretian Institute of Philosophy“ Maryland (Nedeke) und später Theologie am „Bigard Memorial Seminary“ in Enugu. Am 11. September 1988 legte er die ewigen Gelübde ab und wurde am 21. Juli 1990 zum Priester geweiht.

Er hat ein Postgraduierten-Diplom in öffentlicher Verwaltung von der „Enugu State University of Science and Technology“ in Enugu, ein kanonisches Lizenziat im Fach Missionswissenschaft von der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und einen Master-Abschluss in öffentlicher Verwaltung von der “National Open University of Nigeria“.

Danach hatte folgende Ämter inne: Pfarrer der Pfarrei „St. Anthony's“ in Igbo-Ora (1990-1992); Verwalter des „Claretian Theology“ in Enugu (1992-1997); Direktor der Abteilung für Spiritualität am „Claretian Institute of Philosophy Maryland“ in Nedeke (1999-2000); Professor am „Bigard Memorial Seminary“ in Enugu (2000-2009); Präfekt des Apostolats an der Claretianischen Provinzkurie in New Owerri (2005-2010); Pfarrer der Gemeinde „St. Paul“ in Nekede (2006-2010); Provinzial der Östlichen Provinz der Claretiner in Nigeria (2010-2022).

Am 14. Oktober 2023 wurde er zum Titularbischof von Rusgunie und zum Weihbischof des Apostolischen Administrators sede vacante von Ahiara (Nigeria) ernannt und empfing am darauffolgenden 19. Dezember die Bischofsweihe.

(EG) (Fides 03/05/2024)

 

AMERIKA/DOMINICA - Bischof von Roseau ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat am 2. Mai den bisherigen Generalvikar, Gerichtsvikar und Pfarrer der Gemeinde „St. Paul“ in Nassau, Pfarrer Kendrick John Forbes aus dem Klerus der Erzdiözese Nassau (Bahamas), zum Bischof von Roseau (Dominica) ernannt.

Bischof Kendrick John Forbes wurde am 20. August 1975 in Nassau (Bahamas) geboren und am 11. Juni 2002 zum Priester geweiht. Er studierte am „St. Meinrad College Seminary and School of Theology“ (Indiana, USA) und erwarb einen Master of Divinity und einen Master of Theology. Er erwarb ein kanonisches Lizenziat in Kirchenrecht an der Catholic University of America.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Assistenzpfarrer der Kathedrale (2002-2004); Pfarrer der Heiligen Familie, Nassau (2004-2006); seit 2004 Gerichtsvikar; seit 2006 Pfarrer der Gemeinde St. Paul, Nassau; seit 2012; Vorsitzender des Archdiocesan Review Board; seit 2017 Generalvikar von Nassau.

 

(EG) (Fides 03/05/2024)


Nigeria: Zahlreiche Übergriffe auf Christen in der Osterzeit

Ein Flüchtlingscamp im Bundesstaat Benue/Nigeria. © Kirche in Not
Ein Flüchtlingscamp im Bundesstaat Benue/Nigeria. © Kirche in Not

25.04.2024

 

(München/acn) - In den vergangenen Wochen sind in Nigeria zahlreiche Christen Mordanschlägen zum Opfer gefallen. Das berichten lokale Kirchenvertreter dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Schwerpunkt war der sogenannte „Middle Belt“, die Zentralregion Nigerias.

 

Mindestens 39 getötete Christen waren demnach bei einer Reihe von Angriffen auf Dörfer in der Nähe der Stadt Bokkos im Bundesstaat Plateau zu beklagen. Sie setzen am Ostermontag ein und dauerten fast zwei Wochen an. Wie der Kommunikationsdirektor der Diözese Pankshin, Andrew Dewan, mitteilte, seien allein am zweiten Ostertag zehn Menschen ermordet worden, darunter auch eine schwangere Frau.

 

 


Libanon: Mehr humanitäre statt militärische Hilfe

EU-Flüchtlingsabkommen mit Libanon geplant

 

 2.05.2024

 

 

(Berlin/bfw) - Vor der Libanon-Reise von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis hat dieser erklärt, dass ein Abkommen zwischen der EU und Libanon in Planung ist. Es soll insbesondere die Zahl syrischer Flüchtlinge, die in die EU kommen, verringern. Aus Sicht von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe lässt sich dies nur durch eine Aufstockung der humanitären Hilfe und einen menschenrechtsbasierten Umgang mit Flüchtlingen im Libanon erreichen.

 

Der Libanon steckt seit Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, rund drei Viertel der Einwohner leben mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze. „Neben den vielen Flüchtlingen im Land ist auch die einheimische Bevölkerung in immer größerer Not. Doch die Mittel für humanitäre Hilfe gehen seit Jahren zurück. Das schürt Spannungen zwischen Einheimischen und den Geflüchteten“, sagt Ahmad Safi, Programmverantwortlicher der Diakonie Katastrophenhilfe in der Region. Partner des humanitären Hilfswerks setzen sich im Libanon für eine bessere Gesundheitsversorgung ein. Neben palästinensischen Flüchtlingen beherbergt der Libanon hunderttausende Syrerinnen und Syrer, die vor dem Krieg in der Heimat geflohen sind. „Die Menschen brauchen mehr humanitäre Hilfe. Das wäre auch ein Signal der Hoffnung für die junge Generation, die nach 13 Jahren nichts anderes als Krieg und Elend kennt.“

 

In Syrien selbst bleibt die Lage vielerorts verheerend. „Der Bedarf an Unterstützung ist nach 13 Jahren Krieg enorm hoch – die Menschen haben zu wenig Nahrungsmittel und menschenwürdige Unterkünfte. Der Frust sitzt tief, weil sich am Status Quo nichts ändert“, sagt Safi. Eine Rückkehr syrischer Flüchtlinge ist zudem mit hohen Gefahren verbunden, da der Konflikt nicht beigelegt ist. Trotzdem sollen laut dem libanesischen Menschenrechtszentrum ACHR seit Anfang 2023 mehr als 1.000 syrische Flüchtlinge im Libanon unrechtmäßig festgenommen worden sein. 763 wurden demnach gegen ihren Willen nach Syrien abgeschoben. Viele syrische Flüchtlinge sehen keinen anderen Ausweg als eine Flucht nach Europa. Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in Zypern ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen, weshalb die EU zusammen mit Zypern ein Abkommen mit dem Libanon plant, das auch finanzielle Hilfen für die libanesischen Sicherheitskräfte vorsehen soll.

 

Andreas Grünewald, Migrationsexperte bei Brot für die Welt: „Wir befürworten jede zusätzliche Unterstützung für im Libanon lebende Geflüchtete und die aufnehmenden Gemeinden. Das ist ein Gebot der Stunde, um die Not der Menschen zu lindern und soziale Spannungen abzubauen.“ Die Stoßrichtung der neuen Initiative von Zypern und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gehe aber in die falsche Richtung, wenn sie auf eine militarisierte Migrationspolitik setze. „Wenn das primäre Ziel die Abwehr von Geflüchteten ist, wird das Abkommen die explosive Lage im Libanon weiter verschärfen. Es erhöht zudem die Gefahr, dass Geflüchtete völkerrechtswidrig nach Syrien abgeschoben werden“, kritisiert Grünewald. „Die EU sollte vor allem die humanitäre Hilfe ausbauen und sichere Wege für Geflüchtete Richtung Europa – etwa durch entsprechende Aufnahme-Programme – ermöglichen.“

 

 

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Flüchtlingshilfe Syrien

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ 

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 2.05.2024

AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Erzbischof von Addis Abeba: “Frieden ist der einzige Ausweg aus den Problemen des äthiopischen Volkes“

 

Addis Abeba (Fides) - "Seht, der König der Welt ist auferstanden, heißen wir ihn willkommen, ehren und preisen wir ihn als Werkzeug des Friedens für unser Land und unser Volk im Licht seiner Auferstehung". Mit diesen Worten wendet sich Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, Metropolitan-Erzbischof von Addis Abeba, anlässlich des Osterfestes, das in Äthiopien am kommenden Sonntag, dem 5. Mai, gefeiert wird, in einer Botschaft an die Bevölkerung. Das Land folgt dem von den orthodoxen Christen verwendeten Julianischen Kalender.

Kardinal Souraphiel, der auch Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von Äthiopien ist, betont in diesem Zusammenhang auch, dass Frieden der einzige Ausweg aus den Problemen des äthiopischen Volkes sei, das seit Jahren in ethnische Konflikte verwickelt ist (vgl. Fides 3/12/2020).

Unter Bezugnahme auf die Worte des Apostels Matthäus "Friede sei mit euch" (Mt 20,19) forderte der Kardinal alle Gläubigen auf, das Kreuz als Quelle des Friedens zu betrachten. "Der Frieden des Kreuzes umfasst alle Werte, die Würde des Lebens, die Liebe, die Großzügigkeit, den Frieden, die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit", so der Kardinal.

Kardinal Berhaneyesus, der ab dem 21. Januar 2019 für mehr als zwei Jahre an der Spitze der äthiopischen Kommission für Frieden und Versöhnung stand, ruft die Menschen dazu auf, für den Frieden im Land zu beten.

(AP) (Fides 2/5/2024)

 

AFRIKA/KENIA - Flutkatastrophe: Katholische Kirche sammelt Spenden für Betroffene

 

Nairobi (Fides) – Mindestens 188 Menschen sind bei den Überschwemmungen, die seit März verschiedene Gebiete Kenias heimgesucht haben, ums Leben gekommen, so die offizielle Zahl, die von der Regierung in Nairobi vorgelegt wurde. Weitere 125 Menschen wurden verletzt, 90 werden vermisst, und mehr als 165.000 Menschen wurden obdachlos. Die Zahl der Opfer hat sich am 29. April nach dem Zusammenbruch des alten Kijabe-Damms in Mai Mahiu, bei dem 45 Menschen ums Leben kamen, weiter erhöht. Die Überschwemmungen haben bisher mindestens 27.000 Hektar Ackerland überflutet und 4.800 Nutztiere kamen in den Fluten ums Leben. Das Kenianische Rote Kreuz hat 59 Lager zur Unterbringung der Flutopfer eingerichtet. Die Katastrophe hat auch das Bildungssystem hart getroffen: Über 100 Schulen wurden schwer beschädigt oder ganz zerstört.

Der stellvertretende Vorsitzender der kenianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Nyeri, Anthony Muheria, brachte die Verbundenheit der Kirche in Kenia mit den von den Überschwemmungen betroffenen Menschen zum Ausdruck, die unter dem "Schmerz des Verlustes" ihrer Angehörigen und ihrer Lebensgrundlagen leiden.

"Traurigerweise haben viele Menschen ihr Leben verloren und wurden in Mitleidenschaft gezogen. Ihre Häuser, ihr Eigentum und ihre Ernten wurden weggefegt; sogar Kühe und Ziegen kamen ums Leben", so Erzbischof Muheria in einer am 28. April veröffentlichten Botschaft in Suaheli. Der Erzbischof rief zur Solidarität und zur Hilfe für die Opfer dieser ungeheuren Tragödie auf: "Wir rufen alle dazu auf, zu helfen, wo immer sie können. Matratzen, Decken, Töpfe, Lebensmittel, Kleidung, alles, was den von den Überschwemmungen betroffenen Kindern und Familien helfen kann". "Ein bisschen Geld, ein bisschen Mehl, sogar Kleidung. ... Der barmherzige Samariter, der den Bedrängten am Straßenrand begegnet, sind wir", so der Erzbischof von Nyeri.

Der Aufruf von Erzbischof Muheria wurde von der katholischen Kirche Kenias aufgegriffen. "Am kommenden Sonntag wird in allen Kirchen des Landes eine Kollekte für die von den Überschwemmungen Betroffenen durchgeführt", so Prälat Charles Ndung'u, Generalvikar der Erzdiözese Nyeri, gegenüber Fides. Eine Hilfe, die umso notwendiger ist, als "die Regenfälle anhalten und die von den Überschwemmungen betroffene Bevölkerung in Angst und Schrecken lebt", fügt der Generalvikar hinzu.

Bei seiner gestrigen Generalaudienz am 1. Mai erinnerte Papst Franziskus an das Leid des von den Überschwemmungen betroffenen kenianischen Volkes: "Auch ich möchte dem kenianischen Volk meine geistliche Nähe in dieser Zeit, in der eine schwere Überschwemmung auf tragische Weise vielen unserer Brüder und Schwestern das Leben genommen, andere verletzt und weitreichende Zerstörung verursacht hat. Ich lade Sie ein, für all diejenigen zu beten, die unter den Folgen dieser Naturkatastrophe leiden. Selbst inmitten der Not sollten wir uns an die Freude des auferstandenen Christus erinnern. Ich rufe für Sie und Ihre Familien die barmherzige Liebe Gottes, unseres Vaters, herbei. Möge der Herr Sie segnen!"

(L.M.) (Fides 2/5/2024)

 

ASIEN/COREA DEL SUD - Statistiken der katholischen Kirche: Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung beträgt 11,3%

 

Seoul (Fides) - Die Zahl der Katholiken in Korea beträgt nach den Daten vom 31. Dezember 2023 insgesamt 5.970.675 Getaufte, das sind 0,3% mehr als 2022. Die Wachstumsrate der Gläubigen hatte sich jedoch im Laufe der Zeit der Pandemie verlangsamt (sie war auf 0,1 % gesunken), weshalb die Kirche damit nun eine Erholung erlebt. Der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung bleibt im dritten Jahr in Folge bei 11,3 %. Dies geht aus dem Bericht "Statistics of the Korean Catholic Church 2023" hervor, der von der südkoreanischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde. Die Statistiken, die jährlich nach einer Umfrage unter den 16 Diözesen, Orden und kirchlichen Organisationen im ganzen Land veröffentlicht werden, geben Aufschluss über die Entwicklung des Glaubenslebens auf der Halbinsel.

Die Gesamtanalyse zeigt einen Aufschwung in der Glaubenspraxis der katholischen Gemeinschaft in Korea, obwohl die Situation immer noch unter den langfristigen Folgen der Pandemie leidet. Im Jahr 2023 belief sich die Zahl der neuen Taufen in den koreanischen Kirchen auf insgesamt 51.307, das sind 24 % mehr als im Vorjahr. Die Taufen verteilen sich auf drei Arten: Kleinkinder (25 %), Erwachsene (67,3 %) und Sterbende (7,7 %).

Die Teilnahme an der Sonntagsgottesdiensten erholt sich langsam, so der Bericht. Die Teilnahme der Gläubigen an der Sonntagsmesse - ein als wichtig erachteter Indikator - lag im Jahresdurchschnitt bei 13,5 Prozent, was einem Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Im Jahr 2019, vor Beginn der Pandemie, lag sie bei 18,3 %, hat also trotz der Erholung noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht.

Besorgniserregend ist auch der Rückgang der Zahl der Priester, Seminaristen und Ordensleute: Insgesamt gibt es in Korea 5.721 Geistliche, darunter zwei Kardinäle, 40 Bischöfe und 5.679 Priester. Die Zahl der Neupriester, die im Jahr 2023 das Weihesakrament empfingen, lag bei 75, das sind 21 weniger als im Jahr 2022, wobei es in den Diözesen Andong und Jeonju keine Neupriester gab. Außerdem gibt es in der koreanischen Kirche 175 religiöse Orden mit 11.473 Mitgliedern, darunter geweihte Männer und Frauen. Die Zahl der männlichen Ordensleute ging im Vergleich zum Vorjahr um 34 zurück, die Zahl der Ordensschwestern um 69.

Die Indikatoren bestätigen, dass die niedrige Geburtenrate und das Phänomen der Überalterung - Probleme, die auch in der koreanischen Gesellschaft präsent sind - auch die Kirche betreffen. Der Anteil der Gläubigen unter 19 Jahren beträgt 6,7 %, während der Anteil der Gläubigen über 65 Jahren 26,1 % ausmacht.

Hinzu kommt das Phänomen der Überbevölkerung in den Ballungsgebieten, das sich auch auf die Zusammensetzung der katholischen Gemeinden auswirkt: Die Zahl der Gläubigen in den Diözesen des Ballungsgebiets (Seoul, Suwon, Incheon, Uijeongbu) beträgt 55,9 % der Gesamtzahl der koreanischen Gläubigen.

Das koreanische katholische Institut für Pastoralforschung kommentierte die Daten wie folgt: "Insgesamt ist klar, dass sich die sakramentalen Aktivitäten der Kirche in einer Erholungsphase befinden, aber für die Gläubigen ist es nach dem durch die Pandemie verursachten Schock immer noch schwierig, zur Kirche zurückzukehren. Dieses Problem wird sich mit der Zeit lösen, aber es bedarf aktiver Bemühungen seitens der örtlichen Gemeinden".

(PA) (Fides 2/5/2024)

 

AFRIKA/MADAGASKAR - Bischof von Maintirano ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Pfarrer des Distrikts Antsalova und delgierter Vikar des Apostolischen Administrators von Maintirano, Pfarrer Clément Herizo Rakotoasimbola, M.S., zum Bischof von Maintirano (Madagaskar).

Bischof Clément Herizo Rakotoasimbola (MS) wurde am 27. November 1974 in Ambohipihaonana - Ambohimanga (Rova) geboren. Nach dem Studium der Philosophie am St. Pauls Seminar in Tsaramasoandro studierte er Theologie am Großen Seminar in Faliarivo.

Er legte 2010 seine zeitlichen Gelübde bei den Missionaren Unserer Lieben Frau von La Salette ab und absolvierte später einen Master in Bibleltheologie an der „Unversité Catholique de Madagascar“ in Ambatoroka.

Nach zwei Jahren pastoraler Erfahrung in Ankavandra und Mandoto und seinem Juniorat im Zentrum für Spiritualität in Antsahasoa legte er 2015 die ewigen Gelübde ab. Am 30. Juli 2016 wurde er zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Pfarrvikar in Ankazomiriotra und Leiter des Gymnasiums Saint Michel in Ankazomiriotra (2016-2019); ab 2019 Pfarrer in Antsalova; Generalvikar in Maintirano (2021-2023); ab 2023 Delegierter Vikar des Apostolischen Administrators.

(EG) (Fides 02/05/2024)

 

OZEANIEN/KIRIBATI - Bischof von Tarawa and Nauru ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Rektor des “Pacific Regional Seminary” in Suva P. Simon Mani (MSC) zum Bischof von Tarawa and Nauru (Kiribati) ernannt.

Bischof Simone Mani (MSC) wurde am 27. März 1969 in Labasa, Vanua Levu Island (Fidschi) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am „Pacific Regional Seminary“ als Kandidat der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare.

Er legte 1991 seine Ordensgelübde ab und wurde am 30. November 1996 zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter inne: Vizepfarrer der Gemeinde „St. Agnes“ in Suva (1997); Lehrer am „Chevalier Training Centre“ der Herz-Jesu-Missionare (1998); Pfarrer der Gemeinde „St. Agnes“ (1999-2004); Ökonom der Ordensprovinz Pacific der Herz-Jesu-Missionare (2003-2005); Provinzal (2005-2015); Direktor des „Chevalier Training Centre“ (2015-2018); seit 2018; Rektor des Pacific Regional Seminary in Suva.

 

(EG) (Fides 02/05/2024)


FIDES-NACHRICHTEN - 29.04.2024

ASIEN/PHILIPPINEN - Islamisch-christliche "Silsilah"-Bewegung feiert 40jähriges Jubiläum: Ein Weg im Dienste von Frieden und Geschwisterlichkeit

 

Zamboanga (Fides) - 40 Jahre sind seit dem Beginn einer Reise vergangen, die nicht immer einfach war, aber auch von Momenten Freuden geprägt wurde: Die Bewegung für den islamisch-christlichen Dialog "Silsilah" (was "Kette" bedeutet), die 1984 im Süden der Philippinen auf den Weg gebracht wurde, ist 40 Jahre alt und kann heute sagen, dass sie dazu beigetragen hat, den Geist der Versöhnung auf den Philippinen und in der Welt zu verbreiten.

"In 40 Jahren hat Silsilah Tausende von muslimischen und christlichen Freunden getroffen, vor allem in Mindanao, aber auch in anderen Teilen der Philippinen und in anderen Teilen der Welt. Es ist eine Erfahrung, die Früchte getragen hat und im Laufe der Zeit wegen ihres universellen Wertes geschätzt wurde", erklärt der italienische Missionar Pater Sebastiano D'Ambra vom Päpstlichen Institut für Auslandsmissionen (PIME), Mitbegründer der Einrichtung, die von Anfang an das gemeinsame Leben von Christen und Muslimen fördern wollte, gegenüber Fides.

Dieses Miteinanderteilen hat vor allem im "Harmony Village" stattgefunden, einem Ort am Rande von Zamboanga City, wo Christen und Muslime zusammenleben, Momente des Gebets, der Spiritualität und der Ausbildung zusammen erleben und vor allem eine Lebensvision teilen, die auf Dialog und Frieden ausgerichtet ist.

"In 40 Jahren erinnern wir uns an freudige und schmerzliche Ereignisse, vor allem aber können wir das Martyrium von Pater Salvatore Carzedda (PIME) nicht vergessen, der am 20. Mai 1992 in Zamboanga City getötet wurde. Das war die Stunde, in der Silsilah mit großer Entschlossenheit sagte: Padayon! (Wir machen weiter!) trotz der Drohungen einiger radikaler Gruppen", erinnert sich Pater D'Ambra und verweist auf eine der schmerzlichsten Momente, die Ermordung eines seiner Mitbrüder.

Zur Feier des 40jährigen Gründungsjubiläums der Bewegung, die von der Kirche auf den Philippinen als "Leuchtturm" für die islamisch-christlichen Beziehungen begrüßt und betrachtet wurde, wird am 18. Mai 2024 im „Harmony Village“ in Zamboanga City eine Gedenkveranstaltung stattfinden, an der Mitglieder der Bewegung, Studierende, Ehemalige, Freunde und alle, die den Geist der Bewegung teilen, sowie maßgebliche christliche und muslimische Führer und Vertreter der Behörden teilnehmen werden. Bei dieser Gelegenheit (und bei zwei weiteren Treffen im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung am 11. und 25. Mai) wird man die Vergangenheit und die Gegenwart von „Silsilah“, über die Mission des Dialogs und des Friedens erörtern, während "wir es nicht versäumen werden, über die Zukunft zu sprechen: Wir werden die Teilnehmer bitten, mit uns gemeinsam zu träumen und unser Engagement für eine Welt der guten Beziehungen unter dem Banner des Friedens, der Versöhnung und der Brüderlichkeit zu erneuern", erklärt der italienische Missionar.

Die von "Silsilah" geförderte Spiritualität - die im Laufe der Jahre christliche und muslimische Gläubige und Tausende von Menschen angezogen hat, die an den angebotenen Studienseminaren teilgenommen haben - ist die "Spiritualität des Lebens im Dialog", die zur Liebe führt, wie es heißt. Diese Spiritualität begleitet den Menschen auf einem Weg des tiefen Dialogs, der in vier Dimensionen gelebt wird: Dialog mit Gott; Dialog mit sich selbst; Dialog mit dem Nächsten; Dialog mit der Schöpfung. Daher auch die "Werke der Barmherzigkeit", die im Laufe der Jahre in der Bewegung entstanden sind und ebenfalls Christen und Muslime vereinen.

(PA) (Fides 29/4/2024)

 

ASIEN/VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE - Interreligiöse Bildung: Investition in eine Zukunft der Hoffnung

 

Von Bischof Paolo Martinelli (ofmCap)*

 

Wir veröffentlichen die Rede von Bischof Paolo Martinelli anlässlich der Tagung "Convening of Champions. Ethics Education to Contribute to Global Citizenship and Build Inclusive and Peaceful Societies" im Wortlaut. Das Treffen, das von der UNESCO, dem Rat der Ältesten der Muslime, dem Komitee für menschliche Geschwisterlichkeit und anderen Organisationen veranstaltet wurde, fand vom 23. bis 25. April in Abu Dhabi statt.

Abu Dhabi (Fides) - Kürzlich sagte der Staatssekretär des Heiligen Stuhls, Kardinal Pietro Parolin, dass der Akt der Bildung immer ein Akt der Hoffnung ist. In die Bildung der neuen Generationen zu investieren bedeutet, in die Zukunft zu investieren. Alle Eltern möchten ihren Kindern nicht nur Nahrung und ein Dach über dem Kopf geben, sondern vor allem den letzten Sinn des Lebens, die ethischen und spirituellen Werte, die ihre Zukunft leiten und sie zu wahren Bürgern machen können, die fähig sind, der Zukunft mit Mut und Gelassenheit zu begegnen.

In dieser Perspektive ist die religiöse Dimension ein absolut wesentlicher Bestandteil der Bildungserfahrung. Die Religion dringt in der Tat in das Herz der anthropologischen Erfahrung ein, da sie die Beziehung jedes Menschen zu Gott betrifft, um mit allen Menschen guten Willens für eine menschlichere und geschwisterlichere Gesellschaft zusammenzuarbeiten.

Mit dem Begriff der interreligiösen Bildung wird ein neues Konzept eingeführt, das im Bewusstsein der Völker und Religionen wächst. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, auf das Dokument über die menschliche Brüderlichkeit hinzuweisen, das hier in Abu Dhabi von Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar, seiner Eminenz Dr. Ahmad Al-Tayyeb, unterzeichnet wurde. Dieses Dokument stellt zweifellos ein neues Kapitel in der Geschichte der interreligiösen Beziehungen dar und ist ein wertvolles Instrument für die interreligiöse Bildung.

In tiefstem Respekt vor der Vielfalt sind die Religionen zu einem gemeinsamen Weg aufgerufen, auf dem Gläubige verschiedener Glaubensrichtungen einander kennen und respektieren lernen und gemeinsam ethische und spirituelle Werte zum Wohle der Menschheit fördern.

Interreligiöse Bildung impliziert zunächst die Anerkennung, dass jeder Mensch ein religiöses Wesen ist, das geschaffen wurde, um mit Gott und den anderen auf der Suche nach dem Gemeinwohl in Beziehung zu stehen. Eine authentische erzieherische Erfahrung muss das religiöse Gefühl ausbilden, d.h. den konstitutiven Bezug auf den transzendenten, allmächtigen, barmherzigen und schöpferischen Gott, der will, dass alle Gläubigen einander als Brüder und Schwestern behandeln.

Die öffentlichen Schulen, die das Apostolische Vikariat in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterhält, sollen ein bescheidener Beitrag zu dieser interreligiösen Bildung sein, die die neuen Generationen zur Zusammenarbeit und Solidarität unter allen Menschen erzieht.

Die Religionen haben die gemeinsame Aufgabe, die Menschheit an die Notwendigkeit zu erinnern, sich um die religiöse und ethische Dimension des Lebens zu kümmern. Ohne Gott wird der Mensch unmenschlich. So bekräftigt das Dokument von Abu Dhabi: "Die feste Überzeugung, dass die wahren Lehren der Religionen dazu einladen, in den Werten des Friedens verankert zu bleiben, die Werte des gegenseitigen Kennens, der Brüderlichkeit aller Menschen und des allgemeinen Miteinanders zu vertreten; dass sie darauf hinwirken, dass die Weisheit, die Gerechtigkeit und die Nächstenliebe wiederhergestellt werden und der Sinn für die Religiosität unter den jungen Menschen wiedererweckt wird, um die neuen Generationen vor der Vorherrschaft des materialistischen Gedankenguts, vor der Gefahr der politischen Handlungsweisen der Gier nach maßlosem Gewinn und vor der Gleichgültigkeit zu schützen, die alle auf dem Gesetz der Kraft und nicht auf der Gesetzeskraft begründet sind“.

 

Wenn also jede authentische Bildungserfahrung ein Akt der Hoffnung und ein Weg in die Zukunft ist, dann vermittelt die interreligiöse Bildung eine noch größere Hoffnung für die gesamte Menschheit: die Möglichkeit, eine geschwisterlichere und menschlichere Gesellschaft zu schaffen, in der Toleranz, Zusammenleben, Solidarität und soziale Freundschaft herrschen. Die neuen Generationen fordern die Erwachsenen auf, Zeugen dafür zu sein, dass eine Welt des Friedens möglich ist. Wir erneuern unsere Verpflichtung, die Hoffnung der neuen Generationen zu unterstützen. Möge der allmächtige Gott unsere Bemühungen um eine interreligiöse Bildung für eine geschwisterlichere Welt segnen.

 

(Fides 29/4/2024)

 

 

* Apostolischer Vikar des Apostolischen Vikariats Südliches Arabien


FIDES-NACHRICHTEN - 28.04.2024

AFRIKA/D.R. KONGO - Die “Patrioten” der Wazalendo-Milizen werden zu einer Gefahr für die Bevölkerung

 

Kinshasa (Fides) – Unter den mehr als 100 verschiedenen bewaffneten Gruppen, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv sind (darunter auch Söldner aus Osteuropa), haben die „Wazalendo“ aufgrund ihrer Mischung aus bewaffneter Bewegung und sektiererischer/religiöser Gruppe eine besondere Bedeutung erlangt.

Der Begriff Wazalendo bedeutet auf Suaheli "Patrioten", wird aber auch im Namen der messianischen Sekte „Agano La Uwezo Wa Neno“/Wazalendo verwendet, deren Anführer Éphraïm Bisimwa im vergangenen Oktober wegen der schweren Zwischenfälle in Goma am 30. August 2023, die während der Proteste gegen die Anwesenheit der Blauhelme der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) ausgebrochen waren und bei denen mehr als 50 Menschen ums Leben kamen, zum Tode verurteilt wurde.

Der Begriff ist daher nicht ganz eindeutig, aber letztlich ist er eine allgemeine Bezeichnung für eine der vielen bewaffneten Bürgerwehren, die entstanden sind, seit Präsident Félix Tshisekedi im November 2022 die Zivilbevölkerung im Osten der Demokratischen Republik Kongo dazu aufgerufen hat, zu den Waffen zu greifen und gegen die, wie er es nannte, "expansionistischen Ambitionen" der M23 zu kämpfen.

Seitdem sind nach Angaben von Kinshasa 40.000 neue Rekruten in die Reihen der Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (FARDC) eingetreten.

Bereits vor dem Rückruf durch Präsident Tshisekedi war das Bündnis zwischen dem Militär und den bewaffneten Gruppen, die sich oft seit Jahren bekämpfen und deren Anführer wegen Kriegsverbrechen angeklagt sind, im Mai 2022 bei einem Treffen in Pinga, einem abgelegenen Dorf zwischen Walikalé und Masisi, im Geheimen geschlossen worden. Jetzt ist sie offiziell und hat eine Rechtsgrundlage. Das Versprechen, die Mitglieder dieser bewaffneten Gruppen zu integrieren, wurde zwar nicht eingelöst, ermöglichte es Präsident Tshisekedi jedoch, ihre Unterstützung bei den Präsidentschaftswahlen zu erhalten, die zu seiner Wiederwahl führten.

Die Milizionäre, die von Kommandanten ohne formale militärische Ausbildung angeführt werden, wenden oft Gewalt gegen die Menschen an, die sie zu verteidigen vorgeben. Es kam auch zu blutigen Zusammenstößen zwischen verschiedenen Fraktionen der Wazalendo.

Der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, wies im Interview mit Fides darauf hin, dass "bewaffnete Gruppen schließlich zu einer Gefahr für die Bevölkerung werden, indem sie die Bürger ausplündern, Raubüberfälle und Morde begehen und in den illegalen Handel mit Mineralien einsteigen".

(L.M.) (Fides 27/4/2024)

 

ASIEN/CHINA - Marienmonat im Heiligtum von Sheshan: Anmeldungen für Wallfahrten online möglich

 

Schanghai (Fides) - Im Hinblick auf den Beginn des Marienmonats Mai sind Online-Buchungen für die Organisation von Wallfahrten zum Marienheiligtum Unserer Lieben Frau von Sheshan in der Diözese Shanghai möglich.

In Sheshan wird am Dienstag, den 30. April, nachmittags eine feierliche Messe zur Eröffnung des Marienmonats und der Wallfahrten gefeiert. Am 24. Mai, dem Fest Maria, Hilfe der Christen, und dem Weltgebetstag für die Kirche in China, wird das Heiligtum Gastgeber der Wallfahrt der Diözese Shanghai sein, und Bischof Joseph Shen Bin wird der feierlichen Messe in der Basilika vorstehen.

Sowohl Einzel- als auch Gemeinschaftsreservierungen können online auf der Website der Diözese Shanghai (天主教上海教区 catholicsh.org) vorgenommen werden. Jede Pilgergruppe erhält einen Ausweis und Pilger werden mit einem Personalausweis eingelassen. Die "Hinweise zur Wallfahrt nach Sheshan", das "Buchungsverfahren" und das "Programm" wurden auf der Website der Diözese veröffentlicht.

 

Bei einer Koordinierungssitzung haben Vertreter der Diözese Shanghai und der Behörden ein detailliertes Programm für den Empfang der Pilger aus allen Teilen des chinesischen Festlandes ausgearbeitet. Das Sheshan-Pilgerbüro empfiehlt allen Pilgern, auf die Umwelt rund um das Heiligtum zu achten und den während der Pilgerfahrt anfallenden Müll zu entsorgen.


FIDES-NACHRICHTEN - 26.04.2024

AFRIKA/BURKINA FASO - Katechist im Osten des Landes ermordet

 

Ouagadougou (Fides) - Der Katechist Edouard Zoetyenga Yougbare wurde in der Nähe von Saatenga, in der Diözese Fada N'Gourma, im Osten Burkina Fasos, entführt und getötet.

Nach Angaben eines Priesters der Diözese, den die Nachrichtenagentur „Aci Africa“ zitiert, war der Katechet am 18. April auf der Suche nach seinem Esel, als die Gegend, in der er sich aufhielt, etwa drei Kilometer von Kamona, einem Vorort am Rande des Zentrums von Saatenga, von einer bewaffneten Gruppe, möglicherweise Hirten aus dem Stamm der Peuls, überfallen wurde. Mehrere Personen, die sich in der Gegend aufhielten, wurden von der bewaffneten Gruppe gefangen genommen, darunter auch ein weiterer Katechet, Jean Marie Yougbare, „der kurzzeitig festgenommen, später aber wieder freigelassen wurde, nachdem die Angreifer ihn als Wohltäter erkannt hatten, weil er sie während eines Gewitters in seinem Haus untergebracht hatte".

Die Familienangehörigen von Edouard Zoetyenga Yougbare sahen ihn nicht zurückkehren und erfuhren von dem Überfall, woraufhin sie sich auf die Suche nach ihm machten, aber nur sein Fahrrad fanden. Die Suche nach dem Katechisten wurde am nächsten Tag fortgesetzt und seine Leiche wurde in den frühen Morgenstunden des 19. April in Pouargogê, etwa sieben Kilometer von Saatenga entfernt, gefunden. Der Mann wurde mit aufgeschnittener Kehle, auf dem Rücken gefesselten Händen und mit Folterspuren aufgefunden.

Dem Priester zufolge könnte das Motiv für den Mord in Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Katechisten und einer Gruppe von Peuls über den Besitz von Land liegen.

Der ermordete Katechet wurde 1964 in Kouriogê geboren und war mit Eulalie Delma verheiratet. Er ist Vater von acht Kindern, sechs Jungen und zwei Mädchen, von denen drei, zwei Jungen und ein Mädchen, gestorben sind.

Sein Engagement für die Kirche "war von einer bemerkenswerten Hingabe geprägt", so die Diözese.

(L.M.) (Fides 26/4/2024)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Seligsprechungsprozess für Niña Ruiz Abad auf den Weg gebracht: Das Motto des Mädchens lautete „Gott zuerst“

 

Laoag (Fides) - Die Diözese Laoag, in der Provinz Ilocos Norte, im nördlichen Archipel der Philippinen, hat offiziell die diözesane Phase des Seligsprechungsprozesse der 13jährigen Niña Ruiz Abad auf den Weg gebracht. Das Mädchen hatte seine Zeit in dieser Welt unter dem Banner des Gebets, der Hingabe und der Heiligkeit des Lebens verbracht. Ihre Figur wird nun im Vorfeld des internationalen Weltkindertags präsentiert, den Papst Franziskus für den 25. und 26. Mai in Rom ausgerufen hat.

Bei einem feierlichen Gottesdienst in der St.-Wilhelm-Kathedrale in Laoag - der Stadt, in der das Mädchen begraben ist - verkündete Bischof Renato Mayugba vor einer begeisterten Menge von Gläubigen: "Wir beginnen mit der Untersuchung des Lebens von Niña, um zu sehen, ob wir wirklich sagen können, dass Gott sie mit Heiligkeit gesegnet hat". In dieser Phase, in der ein spezielles Diözesantribunal eingerichtet wird, werden die Schriften und Zeugnisse der Gläubigen, die die "Dienerin Gottes" Niña kannten, gesammelt werden. "Wir werden unseren Teil tun, aber alles liegt in Gottes Hand", betonte Erzbischof von Nueva Segovia, Marlo Peralta, in seiner Predigt bei der Eröffnung der Aktion. "Aber", so sagte er, "eines ist sicher: Niña wird uns und den Gläubigen in aller Welt, vor allem den Kindern und Jugendlichen, als Vorbild für ein christliches Leben gegeben. In ihrem Leben hat sie den Weg der Heiligkeit gewählt, sie wollte dem Herzen Gottes nahe sein, sie hat den Willen Gottes auf ihrem Weg angenommen und war ihm treu", sagte Erzbischof Peralta. "Wir bitten weiterhin um ihre Fürsprache und setzen uns im Gebet und in der Hoffnung dafür ein, dass sie eines Tages, so Gott will, von der Kirche als heilige Niña Ruiz-Abad dargestellt wird", fügte er hinzu.

Abad, die am 31. Oktober 1979 in Quezon City (Manila) geboren wurde, aber in Sarrat in der Provinz Ilocos Norte lebte, erkrankte im Alter von 10 Jahren an einer unheilbaren Herzkrankheit, die den Blutfluss des Herzens einschränkt. Die Jahre ihrer Krankheit verbrachte sie mit Frieden und Freude im Herzen in der Gesellschaft Jesu Christi. Sie trug stets den Rosenkranz um den Hals, verehrte die Heilige Dreifaltigkeit und hatte eine tiefe Liebe zur Eucharistie, die sie jeden Tag zu sich nahm, und besuchte die Kapelle Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel in Laoag vor und nach dem Schulbesuch. Sie war auch dafür bekannt, dass sie jedem ihr Motto mitteilte: "Gott zuerst". Mit diesen Worten", so berichten ihre ehemaligen Mitschüler, habe sie alle ihre Mitschüler „angesteckt“, und so wurde dies bald zu einem gemeinsamen Motto. Sie galt auch als ein Vorbild an Nächstenliebe, denn sie teilte gerne, was sie hatte, half ihren Mitschülern, hörte zu und kümmerte sich um alle. Sie starb am 16. August 1993 an einem Herzinfarkt in der Schule, dem Ort, an dem sie sich gerne aufhielt und an dem sie die Liebe Gottes mit ihren Mitschülern und Freunden teilen konnte.

(PA) (Fides 26/4/2024)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Lara und all die anderen: Junge Menschen, die im Krieg in Gaza sterben

 

Von Pater Ibrahim Faltas ofm*

 

Jerusalem (Fides) - Es ist eine Pflicht, sich mit Trauer und Respekt an jedes Menschenleben zu erinnern, das durch die Gewalt des Krieges verloren wurde. Es sind Verluste, die hätten vermieden werden können. Aber die Menschheit sucht nach der Möglichkeit des Krieges und nicht nach dem möglichen Frieden.

Unter den vielen unschuldigen Opfern ist der vermeidbare Tod von Lara al-Sayegh, einem 18-jährigen Flüchtlingsmädchen, das seit dem 7. Oktober mit 650 anderen Christen in den Gemeinden des Gazastreifens lebt, besonders traurig. Nach dem Verlust ihres Vaters, der am 21. Dezember aufgrund mangelnder lebenswichtiger Versorgung starb, hatte Lara sieben Monate lang mit ihrer Mutter und anderen Menschen Zuflucht in den Kirchen- und Gemeinderäumen gesucht. Zusammen mit ihrer Mutter hatte sie sich schließlich auf den Weg nach Ägypten begeben und war an einem Hitzschlag gestorben. So wurde es gesagt. Die Mutter liegt aus dem gleichen Grund und wegen des unermesslichen Schmerzes im Koma.

Lara hatte, wie so viele Unschuldige, bereits Schmerzen und Entbehrungen erlitten, ein würdiges Leben angestrebt und Täuschung durch diejenigen erlitten, die ihr skrupellos die Hoffnung auf Freiheit versicherten. Sie wurde an dem Ort begraben, an dem sie ihren Tod fand. Ich stehe in ständigem Kontakt mit dem stellvertretenden Pfarrer der katholischen Kirche in Gaza, Pater Youssef, und ich spüre jeden Tag sein Leid als Seelsorger einer von Trauer geplagten Gemeinde.

In Gaza leiden die Menschen seit sieben Monaten unter dem Krieg, der Tod, Zerstörung und Angst verursacht. Die Menschen sterben durch Bomben, unter eingestürzten Gebäuden, vor Hunger, Durst, Kälte und Hitze.

In Gaza fehlt es an allem und vor allem an jeglicher Art von Hilfe. Ich spüre die Bereitschaft derer, die gerne helfen würden und daran gehindert werden. So viele Männer und Frauen guten Willens würden gerne bei der Gesundheitsversorgung helfen, aber Kinder, die eine sofortige und notwendige Versorgung benötigen, erhalten keine Erlaubnis.

Ich habe erfahren, dass in Modena drei Kinder untergebracht werden können, die an einer seltenen Krankheit, der Epidermolysis bullosa, dem so genannten "Schmetterlingskindersyndrom", leiden. Die Krankheit macht ihre Haut so empfindlich, dass sie sich bei der geringsten Reibung entzündet und sich mit Wunden füllt, die nur durch das ständige Anlegen von cremigen Verbänden gelindert werden können. Mit der Hitze und dem Fehlen einer spezifischen Behandlung wird ihr Leiden immer schlimmer. Diese Kinder sind bereits in Rafah, aber es ist nicht einfach, sie aus dem Gazastreifen nach Italien zu bringen. Ich stehe vor vielen Schwierigkeiten, aber ich bete und vertraue auf Gottes Hilfe und auf die Hilfe so vieler Männer und Frauen, die Frieden stiften.

Die Menschheit hat in der Vergangenheit und in jüngster Zeit mit Pandemien, Krankheiten und Umweltkatastrophen zu kämpfen gehabt und dabei Solidarität geschaffen und sich ausgetauscht.

Kriege, die von einigen wenigen gewollt sind, zerstören und verbreiten Gewalt und Hass mit der Komplizenschaft einer stummen Menschheit, die taub und blind ist für die wesentlichen und lebenswichtigen Bedürfnisse ihrer Mitmenschen.

Papst Franziskus fordert einen gerechten Frieden für die verwundete Menschheit. Er fordert ihn für alle, ohne Unterschied.

Er ruft dazu auf, dem Krieg für immer eine Absage zu erteilen, er ruft zur Abschaffung aller Gewalt der Unterdrückung auf. Er ruft zu echten, konstruktiven, soliden und entschlossenen Verhandlungen für einen endgültigen Frieden auf. Er ruft zur Würde für zwei Völker auf, die gelitten haben und noch leiden. Er ruft dazu auf, das menschliche Leben wertzuschätzen und zu respektieren, es zu schützen und für soziale Gerechtigkeit zu sorgen, indem die grundlegendsten Rechte garantiert werden, insbesondere für die Schwachen und Wehrlosen.

Der Tod von Lara und anderen jungen Menschen macht traurig und ist schwer zu begreifen. Für alle gewaltsamen und vermeidbaren Todesfälle gibt es keine Gründe oder Rechtfertigungen. Wir bitten den allmächtigen Gott um Vergebung, in der Hoffnung, dass die Menschheit das Übel des Krieges vergisst.

(Fides 26/4/2024)

 

*Vikar der Kustodie im Heiligen Land


Unterstützung für junge Terror-Opfer in Israel / SOS-Kinderdörfer starten neues Programm

 

26.04.2024

 

(München/sos)Die SOS-Kinderdörfer unterstützen junge Opfer der Terror-Angriffe vom 7.Oktober 2023. Wie die Hilfsorganisation bekannt gibt, wurde ein neues Programm entwickelt, das Betroffene bei der Aufarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse unterstützen soll und ihnen zugleich eine pädagogische Ausbildung zuteilwerden lässt.

Nelly Geva, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Israel, sagt: "Wir haben ausführliche Gespräche geführt - mit Sozialarbeitern und den jungen Menschen selbst. Viele von ihnen haben ihr Zuhause, ihren Lebensunterhalt und oft auch ihre Angehörigen verloren, nicht wenige haben ihre Träume und Pläne aufgegeben. Sie empfinden ein tiefes Gefühl der Isolation und haben Zukunftsangst." Um dem entgegenzuwirken, hat die Hilfsorganisation ein Modell entwickelt, das die jungen Menschen unter anderem im Umgang mit Krisen schult, ihnen psychologische und Erste-Hilfe-Kenntnisse vermittelt sowie Informationen zum Thema Trauma und Heilpädagogik. Die Ausbildung soll bis spätestens Anfang Juni starten, ein halbes Jahr dauern und die Teilnehmenden zur Mitarbeit im pädagogischen Bereich befähigen. Nach Beendigung bietet die Hilfsorganisation den Absolventen Beschäftigungsmöglichkeit in ihren Programmen. Zunächst sollen 15 Betroffene zwischen 20 und 30 Jahren teilnehmen. Erfahrene Fachleute leiten die Schulung. Nelly Geva sagt: "Wir haben bereits ein ähnliches Projekt mit Frauen, die häusliche Gewalt erlebt haben, durchgeführt - mit gutem Erfolg. Jetzt haben wir es für die aktuelle Situation angepasst."

Laut Geva herrscht unter den jungen Menschen in Israel immer noch große Verunsicherung. "Fast jeder Israeli kennt jemanden, der vertrieben, entführt oder ermordet wurde. Die Menschen haben Angst um die Geiseln, die nach wie vor gefangen gehalten werden und sie fürchten sich vor einer Eskalation des Krieges. Wir wünschen uns nichts mehr, als zu Frieden und Sicherheit zurückzukehren."

 

Die SOS-Kinderdörfer in Israel und Palästina

Die SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen Kinder, Jugendliche und Familien auf allen Seiten von Konflikten. Sie setzen sich weltweit, so auch in Israel und in Gaza, für jedes Kind ein - unabhängig von Staatsangehörigkeit, Hautfarbe, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit. Gerade in krisengeprägten Regionen sind Kinder, vor allem ohne elterliche Fürsorge, akut gefährdet. Aufgrund der langjährigen Erfahrung in Israel und in palästinensischen Gebieten werden die SOS-Kinderdörfer auch in derderzeitigen Situation ihre Arbeit fortführen und sich weiterhin für Kinder und Familien einsetzen.

 

 


Burkina Faso: Katechet und weitere Christen ermordet

Frauen in einem kirchlichen Flüchtlingscamp in Dedougou/Burkina Faso. © Kirche in Not
Frauen in einem kirchlichen Flüchtlingscamp in Dedougou/Burkina Faso. © Kirche in Not

Hinweis: Aus Saatenga liegen keine Bilder vor. Die hier veröffentlichten Fotos dienen als Illustration zur Lage der Christen in Burkina Faso.

24.04.2024

 

(München/acn) - In Burkina Faso sind der Katechet Edouard Yougbare und eine nicht genannte Zahl weiterer Christen entführt und getötet worden. Dies berichten Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN). Die Taten ereigneten sich am Donnerstag und Freitag vergangener Woche im Dorf Saatenga nahe der Provinzhauptstadt Fada N’Gourma im Osten Burkina Fasos. Laut den lokalen Berichten wurden die Christen von bislang unbekannten Tätern entführt und Tags darauf tot aufgefunden. 


FIDES-NACHRICHTEN - 25.04.2024

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Landrechtskonflikte: Ein oft übersehener Faktor in den Kriegen im Osten der Demokratischen Republik Kongo

 

Kinshasa (Fides) - Der Krieg in Nord-Kivu, in den die M23 verwickelt ist, wird von den Kongolesen als ein Angriffskrieg wahrgenommen, der vom Nachbarland Ruanda mit Hilfe dieser bewaffneten Gruppe geführt wird.

Die M23 hatte bekanntlich nach ihrer Niederlage im Jahr 2013 Gespräche mit der kongolesischen Regierung aufgenommen, die von Uganda vermittelt wurden und zu den Vereinbarungen von Nairobi vom 12. November 2013 führten. Unter dem Vorwand der Nichteinhaltung der Vereinbarungen nahm die M23 dann 2021 die Feindseligkeiten wieder auf.

Während die verschiedenen Konfliktparteien im Osten der Demokratischen Republik Kongo um die Kontrolle über die dortigen Bodenschätze wetteifern, sind auch ethnische und landrechtliche Faktoren die Ursache für die Instabilität in der Region. Bei letzteren handelt es sich nicht nur um Konflikte zwischen verschiedenen Gemeinschaften um die Kontrolle von Weideland oder landwirtschaftlichen Flächen.

Es gibt Landstreitigkeiten zwischen Landwirten und Großgrundbesitzern, zwischen ländlichen Gemeinden und Bergbauunternehmen, zwischen Viehzüchtern und Landwirten sowie zwischen Nationalparks (z. B. Virunga-Nationalpark) und der lokalen Bevölkerung.

Der Zugang zu Land, insbesondere zu Ackerland, ist daher eine Ursache von Konflikten zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, insbesondere im Masisi-Gebiet, wo Hutus und Tutsis als Zuwanderer gelten und ihr Zugang zu Land von Gemeinschaften angefochten wird, die sich selbst als einheimisch betrachten.

Der Zugang zur Macht ist also eine wesentliche Voraussetzung für den Erwerb und den Erhalt von Land. Die Nutzung von Land wird sowohl durch geschriebenes Recht als auch durch Gewohnheitsrecht geregelt. Im geschriebenen Recht gibt es bestimmte politisch-administrative Behörden, die befugt sind, Land zu vergeben, und andere, die im Namen des Staates für die Vergabe von Landtiteln zuständig sind. Was das Gewohnheitsrecht betrifft, so gilt der Gemeindevorsteher als Hüter des Landes, der seinen Verwaltern gegen Zahlung unterschiedlicher Gebühren, die sich nach den verschiedenen Bräuchen richten, die Nutzung des Landes gewähren kann. Dieses doppelte Register - staatlich und gewohnheitsrechtlich - führt zu weiterer Verwirrung und kann im letzteren Fall zu Diskriminierungen aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit führen. Der Gemeindevorsteher neigt im Allgemeinen eher dazu, die Angehörigen seiner Gemeinschaft auf Kosten derer zu begünstigen, die nicht zu ihr gehören.

Die Ankunft von M23-Milizionären in einem bestimmten Gebiet unterbricht dieses System der Landregistrierung. Die Rebellen vertreiben sowohl die Staatsbeamten als auch die lokalen Führer, die aufgrund der erzwungenen Vertreibung der Bevölkerung oft ohne Menschen dastehen, über die sie Autorität ausüben können. In bestimmten anderen Situationen sind die traditionellen Führer gezwungen, mit der M23 zu koexistieren. Eine weitere Strategie der Guerilla besteht darin, die Herrschaft eines traditionellen Führers zu destabilisieren, indem sie in den besetzten Gebieten traditionelle Konflikte auslöst und anheizt.

Seit April 2022 hat die M23 begonnen, schrittweise eine Parallelverwaltung aufzubauen. Die Bewegung ernennt die Leiter der von ihr kontrollierten Einrichtungen nach ethnischen Gesichtspunkten oder aufgrund von Verbindungen zur M23 oder ihr nahestehenden Gruppen.

(L.M.) (Fides 24/4/2024)

 

ASIEN/JAPAN - Katholiken in Nagasaki sind Zeugen der Auferstehung

 

Vatikanstadt (Fides) - "Die Gläubigen von Nagasaki haben in ihrer Geschichte die Kraft gehabt, viele schwere Schwierigkeiten zu überwinden. Sie hielten zuerst in der Zeit der Verfolgung durch und dann, im 20. Jahrhundert, als sie von der Atombombe getroffen wurden, geschah das Gleiche: auch angesichts eines tragischen Ereignisses hat ihr Glaube sie gerettet und sie begannen wieder zu leben und zu hoffen. Wenn wir auf unsere Geschichte zurückblicken, finden wir in unseren Wurzeln die Hoffnung, die uns begleitet", betont Erzbischof Peter Michiaki Nakamura von Nagasaki, eine Erzdiözese, in der es 58 000 Katholiken in einem Gebiet mit 1,2 Millionen Einwohnern gibt.

Nagasaki ist die Symbolstadt des japanischen Katholizismus. Sie war das wichtigste Zentrum der katholischen Gemeinde in Japan. In ihrer Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, bewahrte die Gemeinde während einer Zeit schwerer Verfolgung über zwei Jahrhunderte lang den Glauben im Stillen, und Eltern tauften ihre Kinder heimlich, obwohl sie aufgrund des Priestermangels keinen Zugang zur Eucharistie hatten. In Nagasaki wurden 1597 insgesamt 26 Katholiken zum Märtyrer, und in dieser Stadt starben 1622 weitere 52 Gläubige den Märtyrertod. In der jüngsten Geschichte ist die Explosion der Atombombe vom 9. August 1945 ebenso eine Wunde, die tiefe und unauslöschliche Spuren hinterlassen hat.

Der Erzbischof stellt fest: "Das ist die Gemeinschaft von heute: eine Glaubensgemeinschaft, die, nachdem sie so tragische Momente erlebt hat, Zeugnis von der Hoffnung auf den auferstandenen Christus ablegt: Gerade weil wir den Tod, die Verfolgung, den Tod durch die Atombombe erlebt haben und aus diesen erschütternden Ereignissen auferstanden sind, gibt es Hoffnung in unseren Herzen, ja, Genesung, Wiedergeburt, dank des Wirkens Gottes".

"Von den Märtyrern von Nagasaki haben wir die Gabe des Glaubens geerbt“, fährt eer fort, „Heute ist das Werk der Verkündigung des Evangeliums in unserer Gegend ein wenig schwach, denn wenn man aus der Kirche hinausgeht, ist das Zeugnis des Glaubens auch heute in der Gesellschaft gegenüber den Menschen, denen man begegnet, aus verschiedenen Gründen ein wenig schwach und mühsam". Der Bischof führt diese Haltung auf "die große Zeit der Verfolgungen" zurück, als die Gläubigen "sich schützen und bewahren mussten, denn wer seinen Glauben zeigte, wurde verhaftet und sogar getötet". Vielleicht, so merkt er an, "sind Keime dieser Haltung auch heute noch vorhanden; es gibt eine gewisse Schwierigkeit, den eigenen Glauben öffentlich zu zeigen und zu begründen. Es gibt in der DNA der Menschen ein Gefühl des Schutzes, einen Ansatz, im Privaten zu bleiben, im Verborgenen. Aber jetzt müssen wir uns ändern, aus unserem Schneckenhaus herauskommen", hofft er.

"Das Thema, über das wir nachdenken, wenn wir in die Zukunft blicken, ist genau das, eine 'aufgeschlossene Kirche' zu sein“, betont er. Man dürfe als Kirche nicht in der Sakristei bleiben, sondern man müsse sich „sich der Außenwelt zu öffnen“. „Wir fühlen uns durch die Worte und Appelle von Papst Franziskus besonders herausgefordert: Wir spüren, dass diese Worte von ihm genau für uns, genau für Nagasaki gelten. Unser Wunsch ist: Lasst uns uns nach außen öffnen, lasst uns den Glauben, das Geschenk Jesu Christi, nicht nur als Schatz in unseren Kirchen aufbewahren, sondern ihn als kostbares Geschenk für die Gesellschaft und die Welt sehen. Das stellt uns vor viele Fragen und treibt uns an", sagt er.

Im japanischen Kontext hat die Gemeinde von Nagasaki nicht - wie in anderen Gegenden Japans - einen starken Anteil an katholischen Einwanderern (obwohl es in der Gegend philippinische und vietnamesische Katholiken gibt), die auch Unterstützung für das Glaubensleben bieten können. Obwohl Nagasaki im japanischen Archipel eine "periphere Stadt" ist, die weit von der Hauptstadt entfernt liegt, ist es die Stadt, die am meisten mit der Geschichte der katholischen Missionen verbunden ist und von dieser Geschichte geprägt wurde. In diesen Spuren, in diesen Wurzeln, in diesem Werk des Herrn", so Erzbischof Nakamura abschließend, "liegt unser Leben und unsere Hoffnung: Heute gehen wir gemeinsam als Gemeinschaft, damit sie wieder aufblühen kann".

(PA) (Fides 24/4/2024)

 

ASIEN/KOREA - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G.Tagle, Propräfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung hat am 18. April 2024 Pfarrer Joseph Cheong Yong-jin aus dem Klerus der Diözese Cheonju für fünf Jahre zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Korea ernannt.

Der neue Nationaldirektor wurde 1968 geboren und besuchte das Priesterseminar in Rom, wo er an der Päpstlichen Universität Gregoriana einen Master-Abschluss in Missionswissenschaft erwarb. Er wurde 1997 zum Priester geweiht und war nach seiner Priesterweihe als Pfarrvikar in zwei Pfarreien tätig.

Von 2000 bis 2007 studierte er Biblische Theologie an der Universität Gregoriana.

Nach seiner Rückkehr in die Diözese arbeitete er als Pfarrer in drei Pfarreien, war Präsident des Diözesanen Bildungsinstituts und Leiter des Diözesanen Instituts für Evangelisierung und Bibelapostolat. Seit 2023 ist er Assistent für Verwaltung und Sekretär der Kommission für Mission und Seelsorge der koreanischen Bischofskonferenz. Neben Koreanisch spricht er auch Englisch und Italienisch.

 

(EG) (Fides 24/04/2024) 

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Die Rebellenbewegung M23 greift zu den Waffen: Kongolesen befürchten “Balkanisierung”

 

Kinshasa (Fides) - "Balkanisierung". Mit diesem Begriff bezeichnen die Kongolesen den Versuch der Nachbarländer, die Demokratische Republik Kongo zu spalten, indem sie sie in zahlreiche Gebiete aufteilen, die von unterschiedlichen bewaffneten Gruppen kontrolliert werden, die jeweils von ihnen unterstützt werden. Dieser Versuch wird im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor allem durch die M23, eine bewaffnete Bewegung mit Verbindungen zu Ruanda, unternommen.

Aber mehr oder weniger alle ostafrikanischen Staaten sind daran interessiert, im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu intervenieren, sowohl um ihre eigene Sicherheit zu schützen, indem sie Rebellen und unkontrollierte Flüchtlingsbewegungen daran hindern, in ihr Staatsgebiet einzudringen, als auch um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen zu fördern.

Die ostafrikanischen Länder versuchen, sich die natürlichen Ressourcen der Demokratischen Republik Kongo zunutze zu machen: Der Wettbewerb dreht sich um höhere Einnahmen in den Exportketten - in Form von Steuern und Wertschöpfung. Jedes Land versucht, den Umfang der natürlichen Ressourcen der Demokratischen Republik Kongo, die durch das eigene Gebiet fließen, zu erhöhen, indem es günstige Ausfuhrsteuern gewährt und in Goldraffineriekapazitäten, aber auch in Verkehrsinfrastrukturprojekte investiert.

In mehreren UN-Sachverständigenberichten wird aufgezeigt, wie Burundi, Ruanda und Uganda vom Handel mit Rohstoffen aus der Demokratischen Republik Kongo (Gold, Zinn, Tantal und Wolfram) profitieren, die illegal über die Grenze der Demokratischen Republik Kongo in die jeweiligen Länder gelangen, von wo aus sie dann exportiert werden.

Neben dem Bergbau ist der Osten der Demokratischen Republik Kongo aber auch ein wichtiger Markt für seine Nachbarn, insbesondere für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Konsumgüter und Dienstleistungen.

Der geopolitische Wettbewerb zwischen den Nachbarstaaten um die Exportketten von Mineralien sowie andere wirtschaftliche Möglichkeiten wie der Handel mit Konsumgütern im Osten der Demokratischen Republik Kongo lässt bei den Kongolesen den Eindruck entstehen, dass ihr Land von Nachbarländern ausgebeutet wird, die sich hinter ihrem Rücken bereichern.

Die Wiederaufnahme der Bewaffnung der M23, die die Waffen 2013 nach einer Reihe von Absprachen mit der Regierung in Kinshasa niedergelegt hatte, erfolgte 2021, nachdem Uganda und die Demokratische Republik Kongo ein gemeinsames Projekt für Sicherheit und die Instandsetzung von Straßen in der Demokratischen Republik Kongo angekündigt hatten, das den grenzüberschreitenden Handel zwischen den beiden Ländern erheblich steigern sollte. Dies soll jedoch die ruandische Regierung beunruhigt haben, da eine dieser Straßen den Einflussbereich Ruandas in Nord-Kivu bedroht hätte. Die neue Straße hätte die Ansiedlung neuer Bauern ermöglicht, die das lokale ethnische Gleichgewicht zum Nachteil der ruandischen Bevölkerung, die sich in der Region niedergelassen hat, hätten verändern können.

Die Kongolesen vermuten seit langem, dass Ruanda einen Teil der Demokratischen Republik Kongo annektieren will. Die Befürchtungen wurden durch die Wiederaufnahme der M23-Aktionen mit Unterstützung Ruandas, dessen Präsident auch erklärt hat, dass die Grenzen des Gebiets überprüft werden sollten, weil sie während der Kolonialzeit gezogen wurden, erneut geschürt.

(L.M.) (Fides 25/4/2027)

 

ASIEN/CHINA - Weltgebetstag für geistliche Berufungen in katholischen Gemeinden: Zwischen Hoffnung und Krise

 

Peking (Fides) - Die Pflege und Begleitung von Priester- und Ordensberufungen sind Zeichen, die den täglichen Horizont eines jeden Getauften prägen. In diesem Sinne haben katholische Gemeinden in China den 61. Weltgebetstag für geistliche Berufungen begangen und dabei die Worte von Papst Franziskus beherzigt, der in seiner jährlichen Botschaft zum Gebet aufrief, damit alle Priester in die Fußstapfen Christi, des Guten Hirten, treten und die Familien das Aufblühen neuer Berufungen in ihren Häusern fördern.

In der Diözese Zhoucun (Provinz Shandong) hat Bischof Joseph Yang Yongqiang anlässlich des vierten lokalen Tages zur Förderung geistlicher Berufungen realistisch und ehrlich auf die kritischen Zeichen in der Diözese hingewiesen, was die Zahl der jungen Männer betrifft, die den Weg der Priesterausbildung einschlagen. Aus diesem Grund ermutigte Bischof Yang die Gläubigen, "mehr für Berufungen zu beten", und forderte alle auf, "dem Klerus Respekt zu erweisen und sich in jeder Hinsicht um die Seminaristen zu kümmern". Gleichzeitig, so fügte er hinzu, sollten die Seminaristen lernen,“ gute Seelsorger zu werden, und dabei immer daran denken, dass die ursprüngliche Berufung eines jeden Priesters darin besteht, Jesus Christus zu folgen und ihm gleich zu werden“.

In der Pfarrgemeinde Tangshan (Provinz Hebei) kehrten Priester und Seminaristen aus dieser Gemeinde in ihre Heimatpfarrei zurück, um alle zu bitten, dass "jede Familie mit Freude und Mut auf den Ruf der Liebe Gottes antwortet".

In der Pfarrei Jiujiang (Provinz Jiangxi) wurden die Laien aufgefordert, für die Berufungen von Bischöfen und Priestern zu beten und sie auch mit materiellen Mitteln großzügig zu unterstützen.

In der Diözese Nanjing wurden am 21. April, dem Gebetstag für geistliche Berufungen, zwei neue Priester geweiht (siehe Foto). „Die beiden Neupriester", so hieß es im Rahmen der Weiheliturgie, in der die Botschaft von Papst Franziskus zum 61. Weltgebetstag für geistliche Berufe zitiert wurde, "haben den Ruf zum geweihten Priesteramt angenommen und widmen sich der Verkündigung des Evangeliums und brechen ihr Leben zusammen mit dem eucharistischen Brot für ihre Brüder und Schwestern, um Hoffnung zu säen und allen die Schönheit des Reiches Gottes zu zeigen“.

 

(NZ) (Fides 25/4/2024)


Über 20 Kinder mit angeborenem Herzfehler operiert

Bonner-Team unterstützt gemeinnützige Organisation Kinderherzen in El Salvador

Eine gute Nachversorgung nach der Herz-OP gewährleisten die ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzte und das Kinder-Intensiv Personal. Copyright: Kinderherzen e.V.
Eine gute Nachversorgung nach der Herz-OP gewährleisten die ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzte und das Kinder-Intensiv Personal. Copyright: Kinderherzen e.V.

17.04.2024

 

(Bonn/kh) – Ein Team aus ehrenamtlichen Fachkräften des Universitätsklinikums Bonn (UKB) hat den ersten Einsatz der mobilen Kinderherzklinik (MOHKI) der Bonner gemeinnützigen Organisation Kinderherzen e.V. unterstützt. Die temporäre Zeltklinik, in der Herz-OPs an Kindern durchgeführt werden können, war für drei Wochen in El Salvador aufgebaut. Insgesamt konnten dort erfolgreich 24 Kinder mit angeborenem Herzfehler operiert werden.
 
Weltweit werden jedes Jahr etwa 1,35 Millionen Kinder mit einem Herzfehler geboren. In Krisengebieten, Entwicklungs- und Schwellenländern, wie beispielsweise El Salvador, haben sie oft nur eine geringe oder keine Überlebenschance, denn wegen schlechter medizinischer Bedingungen und wenigen Fachkräften vor Ort, sind die notwendigen Herzoperationen nahezu unmöglich. Um die komplexen herzchirurgischen Eingriffe dennoch möglich machen zu können, hat die gemeinnützige Organisation Kinderherzen e.V. die weltweit erste mobile Kinderherzklinik (MOHKI) in El Salvador aufgebaut. Für insgesamt 3 Wochen konnten dort Kinderherz-OPs durchgeführt werden. Hilfe kam auch aus Bonn: Ein Team aus 20 Fachkräften, 19 davon vom UKB, beteiligte sich für eine Woche an diesem Projekt....
 


Steigende Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger in Lateinamerika

Auszeichnung von Partnerin von Brot für die Welt im Rahmen der 11. Werner Lottje Lecture am 25. April

 

23.04.2024

 

(Berlin/bfw) - Wer Menschenrechte verteidigt, riskiert sein Leben: Die Interamerikanische Menschenrechtskommission registrierte im vergangenen Jahr 126 Morde. Die Gewalt richtet sich besonders gegen Menschen, die sich für Umwelt, natürliche Ressourcen, Land und Territorien einsetzen. Seit Jahren machen Partner von Brot für die Welt auf die anhaltende Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger:innen (MRV) in Lateinamerika und der Karibik aufmerksam und sind dazu im Dialog mit den jeweiligen Staaten. „Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung, dass sie trotz der großen weltweiten Krisen, die Situation von Menschenrechtsverteidiger:innen in Lateinamerika und der Karibik nicht aus dem Blick verliert“, sagt Christiane Schulte, Leiterin der Abteilung Lateinamerika und Karibik bei Brot für die Welt.

 

Beispiel Kolumbien: Laut der Interamerikanischen Menschenrechtskommission nimmt das Land im Jahr 2023 den unrühmlichen Spitzenplatz mit 34 Morden ein. Trotz des Friedensvertrags von 2016 und weiterer Verhandlungen der Regierung mit verschiedenen bewaffneten Gruppen haben in Kolumbien Angriffe und Gewalt vor allem auf lokale MRV und Führungspersönlichkeiten indigener, afrokolumbianischer und bäuerlicher Gemeinschaften zugenommen. ACIN, eine indigene Partnerorganisation von Brot für die Welt, dokumentierte im vergangenen Jahr 153 Fälle von Zwangsrekrutierungen Minderjähriger und beklagt seit 2022 Morde an sechs spirituellen Führern.

 

Erschreckend ist auch die Situation von Frauen: Die „Mesoamerikanische Initiative zum Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen“, IM-Defensoras, zählte im Jahr 2023 insgesamt 6.200 Aggressionen gegen Einzelpersonen und Gruppen, darunter 10 Morde. Insgesamt wurden etwa 1.200 Frauen in Mexiko und Zentralamerika Opfer von physischer Gewalt oder psychischer Bedrohung, Überwachung, Einschüchterung, ungerechtfertigten Anklagen und willkürlichen Verhaftungen.

 

Brot für die Welt fordert die deutsche Politik auf, einen intensiven Dialog mit zivilgesellschaftlichen Akteuren und denjenigen Regierungen zu suchen, die über staatliche Schutzprogramme für MRV verfügen. Die Bundesregierung sollte besonderes Augenmerk darauf legen, wie Gewalt gegen MRV verhindert werden und eine effiziente Strafverfolgung aussehen kann. Dabei sollte sie den Dialog mit der deutschen und lateinamerikanischen Zivilgesellschaft fortführen.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 22.04.2024

EUROPA/RUMÄNIEN - Kapelle der Päpstlichen Missionswerke nach der seligen Pauline Jaricot benannt

 

di Cristina Grigore

 

Bukarest (Fides) – Als „historischen Moment" beschreibt Pater Tadeusz Nowak, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung (POPF), die Einweihung der Kapelle der Päpstlichen Missionswerke in Rumänien am Samstag, den 20. April, in Bukarest. Es ist das erste Gotteshaus in Rumänien, das nach der seligen Pauline Jaricot, der Gründerin des Werkes der Glaubensverbreitung, benannt ist.

Die Einweihungsfeier fand nach einer Messe in der Pfarrkirche in der Nähe des Hauptsitzes der Päpstlichen Missionswerke in Rumänien statt, der der Erzbischof von Bukarest, Aurel Perca, vorstand. An der Feier nahmen auch der emeritierte Erzbischof von Bukarest, Ioan Robu, der Rat der Apostolischen Nuntiatur in Rumänien, Prälat Tuomo T. Vimpari, der Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, Pater Nowak, der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Rumänien, Pfarrer Eugen Blaj, römisch-katholische und griechisch-katholische Priester aus Bukarest, Kinder des Päpstlichen Kindermissionswerks in Rumänien zusammen mit der Direktorin Matilda Stefan Andrici und der US-amerikanische Künstler mexikanischer Herkunft Lalo Garcia sowie zahlreiche Gläubige teil.

Zu Beginn der Gottesdienstes segnete der Erzbischof von Bukarest das Bild der seligen Pauline Jaricot, das der Künstler Lalo Garcia gemalt hatte und das anschließend im Hauptaltar der Kapelle aufgestellt wurde. Der Künstler brachte das Bild persönlich nach Rumänien und erklärte, er sei "privilegiert, dass er ausgewählt wurde, das Bild der seligen Pauline zu malen". Auf dem Gemälde hält Pauline einen Rosenkranz in den Händen, der eine Nachbildung eines hölzernen Rosenkranzes ist, den der Künstler während der gesamten Entstehungszeit des Werkes bei sich trug und den er Pfarrer Eugen Blaj am Ende der Messe als Geschenk für die Päpstlichen Missionswerke in Rumänien überreichte.

In seiner Predigt sprach Pater Nowak über das Leben von Pauline Jaricot und ihr Charisma. Pater Tadeusz erinnerte daran, dass die Kirche ihrem Wesen nach missionarisch ist und lebt, um zu evangelisieren, und betonte, dass "wir alle zur Mission berufen sind". "Natürlich", sagte er, "können wir nicht alle unsere Länder verlassen, um nach China, Laos oder Bangladesch zu gehen, und in diesem Sinne hat die selige Pauline Jaricot eine besondere Rolle und einen besonderen Platz in der Geschichte der Kirche gefunden. Aber, wie ihr Charisma nahelegt, kann jeder von uns an der Sendung der Kirche teilnehmen". Pater Nowak sprach von den Mitteln, die Pauline Jaricot als Beitrag zum Missionsapostolat nannte: in erster Linie das Gebet (in diesem Zusammenhang erinnerte er an den ‚Lebendigen Rosenkranz‘, der aus der apostolischen Intuition der französischen Seligen entstand); und schließlich das Wissen um die Bedürfnisse der Missionare und die Unterstützung der Missionen der Kirche. "Pauline starb arm an materiellen Gütern, aber reich an geistigen Gütern", erklärte der Geistliche am Ende der Predigt, "dies wurde nach zweihundert Jahren von der Kirche anerkannt und sie wurde für selig erklärt. Danken wir Gott für das Charisma, das er der seligen Pauline Jaricot geschenkt und das sie der Kirche hinterlassen hat, und beten wir, dass die Herzen aller Christen eifriger und offener werden, um die Frohe Botschaft mit anderen zu teilen und an der Sendung der Kirche teilzunehmen, indem sie das Geheimnis des auferstandenen Christus bezeugen".

Die Messe wurde in Anwesenheit der Reliquie der seligen Pauline Jaricot gefeiert, die die Päpstlichen Missionswerke vor zwei Wochen von Erzbischof Olivier de Germay von Lyon erhalten hatten. Bevor der Erzbischof von Bukarest, Aurel Perca, den Schlusssegen mit der Reliquie der französischen Seligen erteilte, betete er "durch die Fürsprache der seligen Pauline Jaricot um Gnaden für die Weltkirche, für die Missionen und für alle Menschen, die missionarische Werke verbreiten". Nach der Messe wurden die Reliquie der seligen Pauline Jaricot und ihr Bild in einer Prozession zur Kapelle der Päpstlichen Missionswerke in Rumänien getragen, wo sie nach dem Einweihungsritus der Kapelle von den Gläubigen, die an der Feier teilnahmen, verehrt wurde.

"Wir danken Gott für dieses große Geschenk, die selige Pauline in unserer Mitte zu haben, da wir ihr zu Ehren die erste Kapelle in Rumänien einweihen. Wir beten zur seligen Pauline, dass sie uns durch ihren Dienst und ihren Mut inspiriert, unser Leben in Christus zu leben, und dass die Feier ihrer Heiligkeit zur größeren Ehre Gottes und zur Rettung der Seelen dient", heißt es in einer Verlautbarung der Päpstlichen Missionswerke.

(Fides 22/4/2024)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Klarstellungen zur Veröffentlichung von Fides über Kardinal Ambongo

 

Rom (Fides) - Die jüngste Veröffentlichung unserer Agentur über Kardinal Fridolin Ambongo Besungu (vgl. Fides 18/4/2024) hat heftige und teilweise negative Reaktionen hervorgerufen. In einigen Fällen wurde dem Kardinal vorgeworfen, die zivilen Behörden seines Landes zu beschuldigen, indem er "de facto" Thesen und Argumente übernimmt, die von den Führern anderer Nationen, die sich im Konflikt mit der Demokratischen Republik Kongo befinden, gegen sie verwendet werden.

In der veröffentlichten journalistischen Zusammenfassung wurden bestimmte Nuancen, die während des Gesprächs zutage traten, nicht hervorgehoben. Beim Übergang von der Originalfassung des Interviews (das in italienischer Sprache geführt wurde) zur Übersetzung in andere Sprachen haben sich Ungenauigkeiten eingeschlichen (die inzwischen korrigiert wurden), die Raum für Fehlinterpretationen lassen. Diese Ungenauigkeiten im Wortlaut veranlassen uns, darauf hinzuweisen, dass der Kardinal nicht Folgendes gesagt hat: "Die Regierung hat zusätzliche Waffen an verschiedene bewaffnete Gruppen wie die ‚Wazalendo‘ und auch an einige Mitglieder der Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) verteilt". Wir entschuldigen uns daher bei dem Kardinal selbst und bei all jenen, die durch den Inhalt verwirrt oder verbittert waren.

Eine korrekte Lektüre der Veröffentlichung muss sich jedoch auf die von Kardinal Ambongo häufig geäußerten Positionen stützen: 1) der Krieg in der Demokratischen Republik Kongo wird durch die Ausplünderung der Reichtümer des Landes und seiner Bodenschätze durch die internationale Gemeinschaft sowie durch die expansionistischen Absichten einiger seiner Nachbarn, darunter Ruanda, verursacht; 2) dieser Krieg profitiert von der internen Komplizenschaft einiger Kongolesen; 3) die Unsicherheit in der Demokratischen Republik Kongo breitet sich aus, insbesondere durch die Verbreitung bewaffneter Gruppen; 4) die Lösung dieser Krise wird nicht militärisch sein, sondern notwendigerweise den Dialog zwischen den Kongolesen und mit der internationalen Gemeinschaft beinhalten, usw..

In dem Artikel vom 18. April 2024, wie auch in mehreren Interviews und Stellungnahmen von Kardinal Ambongo, die von Fides veröffentlicht wurden, hat der Erzbischof von Kinshasa immer mit Realismus und Klarheit die negativen Folgen beschrieben, die sein Land erleidet, auch als Folge von internationalen Initiativen und Entscheidungen, die er als Formen des "Neokolonialismus" betrachtet. Es genügt, an das Exklusivinterview zu erinnern, das Kardinal Ambongo Fides am 21. März gab. In diesem Interview prangerte Kardinal Ambongo unter anderem das zwischen der Europäischen Union und Ruanda unterzeichnete Abkommen über die Nachhaltigkeit und Rückverfolgbarkeit strategischer Bodenschätze an, die sich in Wirklichkeit nicht in Ruanda, sondern in der Demokratischen RepublikKongo befinden". Dies", so betonte der Erzbischof von Kinshasa, "ist nicht hinnehmbar und stiftet große Verwirrung in einer Region, der Region der Großen Seen, in der bereits große Spannungen herrschen".

Die durch den jüngsten Artikel ausgelöste Kontroverse ist ein weiterer Ansporn für die Fides, die Mission der Ortskirchen für den Frieden und das Heil der Völker leidenschaftlich und sorgfältig zu dokumentieren und dabei die verschiedenen Kontexte, in denen sie tätig sind, zu berücksichtigen.

(Fides 22/4/2024)

 

ASIEN/SRI LANKA - Gedenken an die Opfer der Osteranschläge: Katholische Kirche will Seligsprechungsprozess der „Märtyrer“ einleiten

 

Colombo (Fides) - Mit Eucharistiefeiern, Glockengeläut und zwei Schweigeminuten haben die Katholiken des Landes gestern, am 21. April, in der Erzdiözese Colombo - aber auch in den anderen Diözesen Sri Lankas - in einer Atmosphäre tiefer Ergriffenheit ihrer "Märtyrer", der Opfer der Osteranschläge vom 21. April 2019, gedacht. Damals verübten acht Selbstmordattentäter Anschläge auf zwei katholische Kirchen, eine evangelische Kirche und drei Luxushotels und töteten insgesamt 269 Menschen und verletzten mehr als 500. Darunter befanden sich 171 katholische Gläubige, die während des Gottesdienstes in den katholischen Kirchen St. Sebastian und St. Antonius getötet wurden.

Fünf Jahre nach diesen tragischen Ereignissen gab die örtliche Kirche am Gedenktag ihre Entscheidung bekannt, das Verfahren zur Anerkennung des Martyriums einzuleiten. Bei der Gedenkfeier in Negombo - wo die "Märtyrerkapelle" auf dem Friedhof steht, auf dem die katholischen Opfer begraben sind - wurde dem Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, eine Petition mit den Unterschriften von mehr als 50.000 Gläubigen übergeben. Aufgrund dieser Petition aus der Bevölkerung wird die Erzdiözese Colombo nun den offiziellen Antrag an die vatikanische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse weiterleiten, um die diözesane Phase des Seligsprechungsprozesses einleiten zu können.

"Die Unterschriftensammlung und Sensibilisierung der Gläubigen läuft seit Beginn der Fastenzeit. Die Menschen sind sich des Geschenks des Glaubens dieser unschuldigen Menschen bewusst, die in der Kirche ermordet wurden, während sie die Auferstehung Christi feierten", erklärt Pfarrer Jude Chrysantha Fernando, Leiter des Büros für Kommunikation der Erzdiözese Colombo, gegenüber Fides. "Gestern gab es eine große Beteiligung der Gläubigen an den Feierlichkeiten: Am Morgen fanden in allen Kirchen Gedenkmessen statt, und eine besondere Zeremonie wurde in Anwesenheit von Kardinal Ranjith in der Kirche des Heiligen Antonius in Colombo abgehalten. An der Gedenkveranstaltung nahmen auch der Apostolische Nuntius in Sri Lanka, Erzbischof Brian Udaigwe, sowie religiöse Führer verschiedener Glaubensrichtungen und Vertreter der Zivilgesellschaft teil. Die Tausenden von Menschen legten eine feierliche zweiminütige Schweigeminute ein, die auch in den Kirchen im ganzen Land begangen wurde, um die Opfer zu ehren und ihrer zu gedenken“.

Am Nachmittag zogen die Gläubigen in einer Prozession vom Heiligtum des heiligen Antonius zur Kirche des heiligen Sebastian in Negombo, einem weiteren Ort der Angriffe, und in Anwesenheit mehrerer srilankischer Bischöfe wurde die Volksinitiative vorgestellt, zusammen mit den Unterschriften und der Broschüre, die an den Heiligen Stuhl geschickt wird, um das "nihil obstat" zu erhalten und den diözesanen Prozess zur Proklamation der 171 getöteten Gläubigen als Märtyrer beginnen zu können.

Pfarrer Fernando berichtete, dass "es ein Moment von großer spiritueller Intensität für die katholische Gemeinschaft Sri Lankas war: Die Erinnerung an diese 'Helden des Glaubens' ist lebendig und eine Quelle der Inspiration für viele“. „Es herrscht große Andacht. Das Geschenk dieser Märtyrer ist für alle eine Ermutigung in den Schwierigkeiten der Gegenwart, die durch die dramatischen Auswirkungen der Wirtschaftskrise, aber auch durch den Mangel an Gerechtigkeit gekennzeichnet ist", sagte er.

Kardinal Ranjith ging ebenfalls auf diese Aspekte ein und erinnerte daran, dass die katholische Kirche seit fünf Jahren Gerechtigkeit und Wahrheit fordert, ein Appell, der von den Politikern immer noch nicht gehört wurde, und wiederholte die Forderung nach einer unabhängigen internationalen Untersuchung, um die Fakten, die Verantwortlichkeiten und die Mitschuld an den Anschlägen von 2019 zu ermitteln.

(PA) (Fides 22/4/2024)

 

AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Pfarrer Gebremariam zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) - Kardinale Luis Antonio G.Tagle, Propräfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, hat am 19. Dezember 2023, Pfarrer Abraham Gebremariam, für fünf Jahre zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Äthiopien ernannt.

Pfarrer Gebremariam ist 52 Jahre alt und seit 20 Jahren Priester im Apostolischen Vikariat Hosanna, studierte Theologie am Theologischen Institut St. Franziskus und hat einen Bachelor-Abschluss der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom; er studierte auch Zivilrecht und besuchte das „Alpha University College“ in Addis Abeba.

Er war stellvertretender Pfarrer in zwei Pfarreien und unterrichtete an Grund-, Volks- und Sekundarschulen.

Er war Pfarrer in mehreren Gemeinden und ist im Apostolischen Vikariat Hosanna Mitglied der Gruppe "Peace Builders", die sich für die Lösung von Konflikten einsetzt, wo und wann immer sie auftreten. Derzeit ist er Pfarrer in Doyogena. Neben Englisch spricht und schreibt er lokale Sprachen: Amharisch, Kemabata und Hadiya.

 

(EG) (Fides 22/04/2024)


FIDES-NACHRICHTEN - 21.04.2024

ASIEN/SÜDKOREA - Auf dem Weg zum Weltjugendtag 2027 in Seoul: Gelegenheit für eine fruchtbare Zusammenarbeit im Zeichen der Synodalität

 

Seoul (Fides) - Die Vorbereitung des Weltjugendtags 2027 ist eine Gelegenheit für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien auf einem Weg der Gemeinschaft und Synodalität. Das in Seoul eingerichtete Veranstaltungskomitee hat in den Gebäuden der Erzdiözese einen Sitz und einen eigenen Arbeitsbereich erhalten: Die jungen Mitarbeiter des "Preliminary Research Team", das aus etwa 40 Mitwirkenden besteht, darunter Priester, Ordensleute und Jugendliche, werden dort arbeiten, sich treffen, Kontakte knüpfen, Ideen austauschen und sich kreativ auf den bevorstehenden WJT vorbereiten können. "Wir arbeiten, wie der Apostel Paulus sagt, in Achtung und Gemeinschaft unserer jeweiligen Charismen und Verantwortlichkeiten, innerhalb des Leibes Christi, in einer Erfahrung, die uns zur Kirche macht", betont Weihbischof Paul Kyung-sang Lee von Seoul, der das Komitee leitet. Der Weihbischof betont in diesem Zusammenhang, wie wichtig es ist, ein integratives und einladendes Umfeld zu fördern, damit junge Menschen sich aktiv einbringen können und sich als Protagonisten fühlen.

Der Erzbischof von Seoul, Peter Chung Soon-taick, und sein Weihbischof Paul Kyung-sang Lee werden zusammen mit einer koreanischen Delegation am kommenden Internationalen Kongress für Jugendarbeit teilnehmen, der vom vatikanischen Dikasterium für Laien, Familie und Leben organisiert wird. Auf dem Kongress wird das koreanische Team die Gelegenheit haben, sich mit Verantwortlichen für die Jugendarbeit aus der ganzen Welt auszutauschen und mit dem Organisationskomitee des WJT Lissabon 2023 zusammenzuarbeiten. Dieser Gedankenaustausch wird nicht nur den Planungsprozess für den Weltjugendtag in Seoul bereichern, sondern auch den Geist der Einheit und Solidarität im Hinblick auf dieses globale Ereignis fördern.

Erzbischof Chung , betont in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Veranstaltungskomitees für den Weltjugendtag 2027 in einer Ansprache an die mitwirkenden Geistlichen und Jugendlichen: "Der Vorbereitungsprozess für den Weltjugendtag in Seoul ist selbst ein gemeinsamer Weg, im Zeichen der synodalen Kirche", und wünschte, dass "der Weg zum Weltjugendtag voller Gnade sein wird".

Die jungen Koreaner, die zur Forschungsgruppe gehören, schilderten ihre ersten Eindrücke: Deborah Jang So-hyun fragte sich, "wie man die Liebe Gottes am besten vermitteln kann"; die Antwort lautete: "Es ist wichtig, die Liebe Gottes persönlich zu erfahren und die Begegnung mit Christus zu vertiefen, sie dem Nächsten nicht allein, sondern gemeinsam zu geben". Schwester Son Sang-hee drückte ihre Hoffnung aus: "Ich glaube, dass mit Gebeten, unserem guten Willen und unserer Demut das Werk Gottes durch uns vollbracht werden kann". Der Pater Kim Sang-yoon von den Salesianern Don Boscos bemerkte: "Wir beginnen mit dem Zuhören: Lasst uns alle aufmerksam zuhören. Dann fassen wir zusammen, was wir sammeln, und sehen, wohin uns der Heilige Geist führt. Vergessen wir nicht, dass Gott uns auf diesem Weg nicht verlässt, sondern immer bei uns ist und uns liebt".

(PA) (Fides 20/4/2024)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Friedensarbeit an Schulen: Sport, Theater und Musik legen Grundstein für friedliches Zusammenleben

 

von Pater Ibrahim Faltas ofm *

 

Jerusalem (Fides) - Die Franziskaner eröffneten 1598 ihre erste Schule im Nahen Osten, in Bethlehem, im Heiligen Land.

Seitdem sind viele weitere Schulen eröffnet worden, die den Kindern und Jugendlichen des Heiligen Landes die Bildungschancen und andere Möglichkeiten des Wachstums bieten.

Seit vielen Jahren bin ich Direktor der Schulen der Kustodie des Heiligen Landes.

In Jerusalem, im Westjordanland und in all unseren insgesamt achtzehn Schulen haben wir stets die schulische und persönliche Bildung gefördert, wir haben die Aufnahme und die Integration unterstützt und Werte wie Solidarität und Geschwisterlichkeit vermittelt.

Jugendliche und Kinder haben, auch wenn sie aus unterschiedlichen Realitäten und Umfeldern kommen, alle die Kraft eines reinen Herzens und verhalten sich von Natur aus friedlich. Ich habe dies erfahren, indem ich mir ihre Ängste und Sorgen angehört und ihren Wunsch und ihre Sehnsucht nach Frieden beobachtet habe.

Morgens, vor dem Unterricht, beten christliche und muslimische Schüler und Schülerinnen gemeinsam das Gebet des Heiligen Franziskus: "Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens". Es ist ein wichtiger und schöner Moment: ein Zeichen der Einheit und Geschwisterlichkeit.

Wenn ich sehe, wie sie auf dem Schulhof spielen und herumtollen, bin ich davon überzeugt, dass Frieden Aktion ist, Bewegung und Leben, nicht nur die Abwesenheit von Krieg.

Die Schule muss neben der Ausbildung auf dem Bildungsweg auch Werkzeuge für die persönliche Entwicklung bereitstellen.

Im Heiligen Land muss dem Bildungsweg mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, und alle Komponenten der Schule müssen stärker einbezogen werden. Zu den Fächern und Disziplinen, die in einer normalen Schulorganisation vorgesehen sind, muss die Friedenserziehung hinzukommen, die keinen festen wöchentlichen Stundenplan hat, sondern ein wesentlicher Bestandteil jedes Augenblicks ist, der in und außerhalb der Schule erlebt wird.

Für eine solche Friedenserziehung gibt es kein Lehrbuch, sondern das Verhalten ist das Instrument, das von allen - Lehrern, Eltern, Schülern - kontinuierlich eingeübt werden muss und das sich an alle richtet, insbesondere in Gebieten, die von Krieg betroffen und bedroht sind.

Überall auf der Welt sollte die Schulbildung Wettbewerb vermeiden und das Teilen und die gegenseitige Unterstützung bevorzugen. Insbesondere wo Krieg herrscht, ist dies unerlässlich.

Sport, Theater und Musik sind Aktivitäten, die ganz konkret zur Bildung und zu einer Kultur des Friedens beitragen.

Vor einigen Tagen haben wir ein Theater in der „Holy Land School“ in Jerusalem eingeweiht, letztes Jahr ein Schwimmbad ebenfalls in Jerusalem und vor einigen Jahren ein Hallenfußballfeld in Bethlehem. Dies sind die Voraussetzungen dafür, dass unsere Jungen und Mädchen heranwachsen und sich in Zukunft zu Männern und Frauen des Friedens entwickeln können.

So lernen sie den Respekt und die Solidarität, die notwendig sind, um Teil eines Ganzen zu sein, das ein gemeinsames Ziel verfolgt: die Überwindung von Egoismus und Unterdrückung.

Dank der Großzügigkeit eines früh verstorbenen Priesters, Pfarrer Giuseppe Ballia, konnten wir das Theater fertigstellen. Die Kinder und Jugendlichen traten im Beisein des Generalministers des Franziskanerordens, Pater Massimo Fusarelli, des Apostolischen Nuntius und des Pater Kustos, von Botschaftern, Konsuln, Direktoren anderer Schulen und vielen Brüdern auf. Die jungen Leute auf der Bühne waren aufgeregt, aber mit traditionellen Liedern und Tänzen sehr gut vorbereitet. Ihr Auftritt stand unter dem Motto "Wir sind die Hoffnung", und ich bin sicher, dass sich ihr Engagement auf der Bühne in ihrem Leben auszahlen wird.

Sport, Theater und Musik tragen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche im Heiligen Land, das so sehr vom Krieg gezeichnet ist, in einem friedlichen Umfeld aufwachsen, in gegenseitigem Respekt und mit friedlichem Verhalten.

(Fides 20/4/2024)

 

 

*Vikar der Kustodie des Heiligen Landes


Schicksale und unerschütterliche Hoffnung der yezidischen Gemeinschaft

Kinopremiere und Diskussion „Yezidian Voices“ (25.4.)

19.04.2024

 

(Göttingen/gfbv) - In Kooperation mit dem Museum Friedland lädt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zur Kinopremiere des Films „Yezidian Voices – Our Sun Never Sets“ im Lumière in Göttingen ein. 

Am Mittwoch, 25. April 2024,

um 19.30 Uhr

Geismar Landstraße 19, Göttingen.

Der Eintritt ist frei.


Der Film begleitet Aras, Shireen und Ziyad, die den Völkermord an den Yeziden durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) 2014 überlebt haben. Im Anschluss an den Film gibt es eine Podiumsdiskussion mit der beteiligten Filmemacherin Talea Rullkötter und Leyla Ferman, Expertin für Erinnerungskultur und Aufarbeitung. Eine Platzreservierung über die Webseite des Kinos wird empfohlen.

Die Familien, die Heimat und die Zukunft von Aras, Shireen und Ziyad wurden zerstört. Wie die drei ihre Vergangenheit nutzen, um sich eine Zukunft aufzubauen, davon erzählt und handelt dieser Film. Die drei Protagonisten sprechen über das Erlebte mit Mut, Stärke und Selbstbewusstsein, um gegen das Vergessen des Völkermords zu kämpfen. Der Film entstand 2023 als Abschlussarbeit der Masterklasse Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm der Hochschule Hannover.

Deutschland hat für die Aufarbeitung und das Gedenken an den Genozid eine besondere Verantwortung. Etwa 200.000 Yezidinnen und Yeziden leben in Deutschland – die größte yezidische Diasporagemeinde weltweit. Zudem erkennt Deutschland den Völkermord seit Januar 2023 offiziell als einen solchen an. Bis heute sind weiterhin etwa 2700 Frauen und Kinder in den Fängen des IS oder verschwunden. Die yezidische Gemeinschaft spricht daher von einem „andauernden Genozid“. Der Dokumentarfilm „Yezidian Voices“ spielt daher eine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung.


Den Trailer zum Film finden Sie auf Youtube.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 19.04.2024

AFRIKA/SÜDSUDAN - Nach Freilassung des Hauptverdächtigen: Bischöfe fordern „gründliche Untersuchung“ des Anschlags auf Bischof Carlassare

 

Juba (Fides) - "Wir bitten die Behörden, eine gründliche Untersuchung dieses Vorfalls zu gewährleisten und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen", so die katholischen Bischöfe des Sudan und des Südsudan, die gemeinsam die Behörden aufgefordert haben, eine gründliche Untersuchung der Schüsse auf den aus Italien stammenden Rumbeker Bischof Christian Carlassare am 25. April 2021 durchzuführen.

Unterdessen war zunächst der ehemalige Diözesankoordinator der Diözese Rumbek, Pfarrer John Mathiang Machol, 2023 vom Obersten Gericht in Juba wegen seiner Beteiligung an dem Angriff auf Bischof Carlassare zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Letzten Monat hob der Oberste Gerichtshof jedoch das Urteil gegen den Priester auf, nachdem sein Verteidiger Malith Jokthiang erklärt hatte, das Gericht habe keine Beweise gegen seinen Mandanten gefunden.

Am vergangenen Dienstag, den 16. April, verkündeten nun die örtlichen Bischöfe die Suspendierung von Pfarrer Machol „a divinis“ gemäß dem kanonischen Recht.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von Juba, Kardinal Stephen Ameyu Martin Mulla, , erklärte vor der Presse in Juba, die Kirche sei nach der Freilassung von Pfarrer Machol solidarisch mit Bischof Carlassare. "Wir bekunden unsere tiefe Solidarität mit unserem Mitbruder, Bischof Christian Carlassare von Rumbek, nach der kürzlichen Freilassung von Pfarrer John Mathiang Machol, dem Hauptverdächtigen bei dem Mordversuch an dem Bischof vor drei Jahren", sagte er.

Die Bischöfe verurteilten den „grausame Gewaltakt“ gegen Bischof Carlassare, und forderten die Behörden auf, für eine gründliche Untersuchung zu sorgen, um die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen. "Wir verurteilen auf das Schärfste die grausame Gewalttat gegen einen Geistlichen der Kirche. Angriffe auf Religionsvertreter haben in einer gerechten und friedlichen Gesellschaft keinen Platz".

(L.M.) (Fides 19/4/2024)

 

ASIEN/PHILIPPINEN - Glücksspiel: Kirche und Zivilgesellschaft wollen Jugendliche über Gefahren aufklären

 

Dumaguete City (Fides) - Das Glücksspiel ist eine Geißel auf den Philippinen. Seit Jahrhunderten in der Gesellschaft und Kultur präsent, hat es auch illegale Formen angenommen und ist und auf dem gesamten Archipel weit verbreitet. Die philippinische Regierung hat eine Behörde, die „Philippine Amusement and Gaming Corporation“ (PAGCOR), eingerichtet, um das Glücksspiel zu regulieren und auch um staatliche Mittel zu generieren. Es gibt zahlreiche öffentliche und private Agenturen, die bestimmte Formen des Glücksspiels anbieten. Insbesondere das Glücksspiel in Casinos wird als wesentliches Element für den Tourismus angesehen. Aus diesem Grund wird am Rande von Dumaguete City, der Hauptstadt der Provinz Negros Oriental (auf den Visayas-Inseln im Zentrum der Philippinen), einem für seine Naturschönheiten bekannten Tourismusgebiet, nun ein neues Casino errichtet. Andererseits beherbergt Dumaguete, eine Küstenstadt mit über 134.000 Einwohnern, vier Universitäten und mehrere Hochschulen, was ihr auch den Beinamen "Universitätsstadt" eingebracht hat und sie zu einem Bildungs- und Kulturzentrum in Negros Oriental macht.

Die Stadt wurde am 4. März 2023 erschüttert, als ehemalige Soldaten zehn Menschen, darunter den Gouverneur von Negros Oriental, Roel Degamo, töteten. Der soziale Frieden ist aber auch durch die Pläne eines Unternehmens bedroht, am Stadtrand von Dumaguete ein neues Casino zu eröffnen, eine Idee, die in der katholischen Gemeinschaft der Zivilgesellschaft Alarm und Protest hervorgerufen hat. Die "Southern Lights Gaming Corporation" wird das Casino mit der Genehmigung der Stadtverwaltung eröffnen können. Julius Heruela, Gemeindepfarrer in der Diözese Dumaguete, sagt dazu, dass "die Gemeinde davon überrascht wurde". Der Priester, Vorsitzender des Diözesanpastoralrats, betont auch, dass die Diözese sich gegen die Einrichtung eines Kasinos aussprechen werde, weil es "unmoralisch und nachteilig für die Gesellschaft" sei, insbesondere in Anbetracht der Korruption und des Schadens, den es der Jugend zufügen könne, und weil es ein Sammelbecken für Verbrechen sei. Die örtliche Kirche beabsichtigt, sich mit Bildungseinrichtungen wie Universitäten, Schulen und Hochschulen sowie mit Verbänden in der Region abzustimmen, um eine landesweite Informationskampagne gegen das Glücksspiel durchzuführen. "Casinobetreiber versuchen, Touristen mit Unterhaltungsangeboten anzulocken", stellt der Geistliche fest. Einige Urlaubsorte bieten beispielsweise bereits Glücksspiele als Teil ihrer Dienstleistungen für Touristen an. Die katholische Gemeinschaft werde daher "das Bündnis mit Pädagogen, Umweltschützern und Gesundheitsexperten suchen, also mit Menschen, die aufrichtig am Wohl der Bevölkerung interessiert sind und nicht nur den Profit im Auge haben".

Nach Angaben der Polizei werden Casino-Aktivitäten häufig zur Geldwäsche genutzt. Und trotz des Drucks der Zivilgesellschaft ist die Lobbyarbeit der Glücksspielindustrie auf gesetzgeberischer Ebene in den Philippinen nach wie vor sehr stark, um Genehmigungen für die Eröffnung neuer Einrichtungen zu erhalten

Unterdessen belastet die Spielsucht auch das öffentliche Gesundheitswesen: Pathologisches oder zwanghaftes Spielen ist eine echte soziale Krankheit, die Einzelpersonen, Familien und Unternehmen schadet. Es stimmt, dass sich die zuständige Regierungsbehörde für ein lizenziertes, legales, bewusstes und ausgewogenes Glücksspiel einsetzt, um den potenziellen Schaden für Einzelpersonen und Gemeinschaften zu minimieren. Aber die Beliebtheit und Verbreitung des Glücksspiels in der philippinischen Gesellschaft - eine Praxis, die bereits um 1500, zur Zeit der spanischen Besatzung, institutionalisiert wurde - macht es schwierig, die Praxis in der Gesellschaft zu kontrollieren oder einzuschränken. Anthropologen zufolge ist das Glücksspiel ein soziales, kulturelles und wirtschaftliches Phänomen und außerdem ein außerordentlich flexibles Mittel zur Umverteilung von Reichtum.

Für die überwiegend katholischen Philippinen hat das Thema Glücksspiel auch schwerwiegende moralische Auswirkungen: In mehreren Verlautbarungen hat die philippinische Bischofskonferenz die Rolle der Politik bei der Eindämmung der Auswirkungen des Glücksspiels in der Gesellschaft hervorgehoben, da es "die moralischen Werte des Volkes ernsthaft untergräbt", die Korruption anheizt, das Leben der Familien negativ beeinflusst und süchtig macht.

(PA) (Fides 19/4/2024)

 

VATIKAN - Untersekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung zum “Kern der Mission”

 

Vatikanstadt (Fides) - "Wenn wir nicht ein tiefes Bewusstsein für die Bedeutung und Wichtigkeit der Mission in der Kirche haben, würden wir die Päpstlichen Missionswerke auf eine Organisation zum Sammeln und Verteilen von Spenden reduzieren, von denen es heute so viele gibt. Es ist vielmehr notwendig, den Menschen zu helfen, auf ihre eigenen Wunden und ihr Versagen zu hören, so wie es der heilige Franziskus auf dem Berg Verna getan hat."

In seiner Ansprache an die Diözesandirektoren der Päpstlichen Missionswerke, die sich an einem im Zentrum für missionarische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit veranstalteten Fortbildungs teilnahmen, konzentrierte sich Prälat Samuele Sangalli, Untersekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung, auf das von Papst Franziskus verfasste Gebet an den Heiligen Franziskus, das er vor einigen Tagen den Brüdern des italienischen Franziskanerklosters „La Verna“ anlässlich der 800-Jahr-Feiern der Erscheinung der Stigmata, die der Heilige empfangen hatte, überreicht hatte (vgl. Anhang).

"Dieses Gebet zu einem von der Liebe verwundeten Menschen'", so der Untersekretär weiter, "bringt uns zum Kern der Mission. Was bedeutet es, zu evangelisieren, in Anbetracht der Tatsache, dass das Dikasterium für Evangelisierung die ganze Kirche daran erinnert, dass dies unser Ziel, unsere Daseinsberechtigung ist? Und wenn wir über unsere Mission nachdenken, sollten wir immer von den beiden Fragen des Heiligen Franziskus auf dem Berg ‚La Verna‘ ausgehen. ‚Herr, wer bist du und wer bin ich?‘". Kehren wir also zu den Grundlagen zurück. Kehren wir zu den Grundlagen unseres Glaubens- und Christseins zurück. Warum sind wir hier, warum sind wir Missionare, wer sendet uns und wozu?".

 

"Das Wichtigste", so Pfarrer Sangalli weiter, "ist unsere einfache Anwesenheit, bevor wir handeln. Sehr oft fühlen wir uns demotiviert, weil wir nicht die Antworten bekommen, die wir erwartet haben, und so ist die Versuchung groß, weniger zu machen und uns zu verschließen. Angesichts der offensichtlichen Fruchtlosigkeit oder gar des Scheiterns müssen wir die geflügelten Seraphim erkennen, die uns zu einer intensiveren Anpassung an die Übergabe unseres ganzen Selbst an den Vater auffordern, indem wir dem Gekreuzigten und Auferstandenen gleich werden. ‚Deine Ordensgemeinschaft ist mein, die Kirche ist mein. Die Mission ist mein, nicht dein‘, sagte der Herr zum heiligen Franziskus. Wir sind aufgerufen, den Boden zu bewirtschaften und dann den Geist wirken zu lassen, wie es seiner Zeit und seinen Wegen entspricht“.

 

"Das Gebet zu dem von der Liebe verwundeten Mann erinnert uns zuallererst daran, dass wir alle Menschen in Not und verwundet sind“, so der Untersekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung weiter, „Jeder von uns hat seine eigene Geschichte und das macht uns solidarisch mit allen anderen Brüdern und Schwestern in der Welt. Gehen wir als davon aus, dass wir verwundet sind, dass wir Barmherzigkeit brauchen, dass wir Liebe brauchen, dass wir alle diese große Umarmung suchen, die der Herr niemandem verweigert. Das ist Evangelisierung, das ist die Botschaft, die wir innerhalb und außerhalb unserer Gemeinschaften vermitteln können. Wir sind verwundet, wir sind zerbrechlich, wir sind schwach, und wir suchen Trost, Frieden, Zärtlichkeit, Mitgefühl, das, was von der bedingungslosen Liebe Gottes kommt. Wenn wir tief über die Passion Christi nachdenken, bedenken wir seine Worte, berühren wir seine Wunden berühren und durch sie seine Liebe zu uns, sein Mitgefühl für uns. Wir müssen unsere tiefen Wunden von der Liebe, der Barmherzigkeit und dem Mitleid Christi heilen lassen, um wie Franziskus Zeugen seiner Barmherzigkeit zu werden“.

 

„Das", so der Untersekretär des Missionsdikasetriums, "ist die gute Nachricht, die uns zu Verkündern des Evangelisiums macht. Wir sind Zeugen seiner Barmherzigkeit, wo immer wir sind, in welcher Situation wir uns auch befinden. Wenn dies durch einen hektischen Aktivismus ersetzt wird, der ein Selbstzweck ist, wird unsere Mission eine nutzlose Zeitverschwendung sein. Die geistliche Bekehrung ist das Herzstück unserer Mission. Wenn wir diese tiefe Hoffnung, das Zeichen der Auferstehung, nicht teilen, wie können wir dann weiterhin Missionare sein? Und ohne diesen missionarischen Geist verliert die Kirche ihre Besonderheit, ihr Wesen als ‚Feldlazarett‘, das alle aufnimmt und versorgt, wie Papst Franziskus es immer wieder sagt. Wir müssen die Menschen einladen, zu sich selbst zurückzukehren, das Bedürfnis nach der Liebe Christi zu spüren und sich nach seinem Trost zu sehnen“.

 

"Wir genügen uns nicht selbst ", schloss Prälat Sangalli, "Dies steht im Gegensatz zu der ganzen Kultur, die uns sagt, dass wir stark sein sollen, dass wir uns durchsetzen sollen, dass wir unsere Schwächen, unsere tiefsten und wahrsten Bedürfnisse verleugnen oder verstecken sollen. Wir sind Bettler um Liebe, und nur wenn ich Solidarität und Mitgefühl finde, kann ich sie mit anderen teilen. Ansonsten bringe ich nur meinen Egoismus mit. Wir müssen sehr vorsichtig sein, denn hinter dem Aktivismus verbirgt sich sehr oft Frustration. Das Gefühl, sich selbst zu genügen und kein Mitgefühl, keine Barmherzigkeit und keine Solidarität zu brauchen, ist eine große Lüge, auf der diese Welt leider aufgebaut ist und die am Ende zu Konflikten und Gegensätzen führt und nicht zu der Harmonie und dem Frieden, die die Menschheit für eine friedliche Gegenwart und eine würdige Zukunft braucht".

(AP) (Fides 19/4/2024)

LINK

Gebet zum heiligen Franziskus (Italienisch) -> https://www.fides.org/it/attachments/view/file/PREGHIERA.pdf

 

ASIEN/CHINA - Weltgebetstag um geistliche Berufungen: “Mission bedeutet Christusnachfolge“

 

Peking (Fides) - Eine Stofftasche mit dem aufgedruckten "Vaterunser" und der Aufforderung an alle, das Wort Gottes immer bei sich zu tragen, "um sich jeden Tag davon zu nähren". Dies ist das einzigartige Geschenk, das im Pekinger Priesterseminar an alle Seminaristen im Hinblick auf den 61. Weltgebetstag für geistliche Berufungen verteilt wurde, der dieses Jahr auf den 21. April, den vierten Sonntag der Osterzeit, fällt.

„Das Wort Gottes", heißt es in der Broschüre, die in der Tasche enthalten ist, "gibt die Kraft, sich den vielen Dringlichkeiten des Lebens zu stellen und dem Ruf Gottes in jeder Situation zu folgen; mit dem Wort in der Hand und der Sendung im Herzen kann man dem Willen des Herrn in jeder Situation entsprechen". Die Botschaft an alle jungen Männer, die sich zum Priesteramt berufen fühlen, lautet, "mit Weisheit und Mut" zu erkennen, was sie dazu bewegt, die Sendung "als Seminaristen in der Nachfolge Christi" anzunehmen.

 

Im Mittelpunkt der Impulse, die in dieser Osterzeit im Pekinger Priesterseminar gegeben werden, stehen die Einsichten und Anregungen, die in der Botschaft von Papst Franziskus zum 61. Weltgebetstag für geistliche Berufungen 2024 enthalten sind.

 

Bischof Joseph Li Shan von Peking wiederum lud in einer mit Blick auf Gebetstag veröffentlichten Botschaft alle ein, sich an dem diözesanen Programm zur Förderung von Berufungen zu beteiligen. Bischof Li Shan appellierte auch an die katholischen Familien, offen für die Möglichkeit zu sein, dass ihre Kinder den Weg zum Priestertum einschlagen, und sie auf ihrem Weg der Berufungsfindung zu begleiten. "Die Familie", erinnerte der Bischof in einer kürzlich gehaltenen Predigt, "ist der Herd, an dem der Glaube gedeiht, und die Wiege der Berufungen“. Eltern, so fügte er hinzu, sollten ihre Söhne und Töchter auf dem Weg zur Heiligkeit begleiten und selbst als ‚gute Zeichen‘ auf diesem Weg wirken. Auf diese Weise würden die jungen Menschen in die Lage versetzt, "mit Weisheit zu unterscheiden, was ewig und was vorübergehend ist", und sich der Aufgabe zu stellen, Seminaristen zu werden und Jesus nachzufolgen.

 

Am Gebetstag für geistliche Berufe stehen die Türen der Priesterseminare wie üblich allen Getauften und Nichtgetauften offen, um eine Zeit der Gemeinschaft und des Austauschs zu erleben. Die Diözesen werden auch Priester und Seminaristen in die Pfarreien entsenden, um vor dem Volk Gottes Zeugnis für ihre priesterliche Berufung abzulegen.

 

Am 11. April empfingen in der Diözese Datong (Provinz Shanxi) zwei junge Männer die Priesterweihe, während in der Erzdiözese Xi'An 13 Priester gemeinsam ihr 25-jähriges Priesterjubiläum feierten.

(NZ) (Fides 19/4/2024)

 

EUROPA/LUXEMBURG - Pfarrer Claude Bache zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) - Kardinal Luis Antonio G.Tagle, Propräfekt des Dikasteirums für Evangelisierung, hat am 19. Dezember 2023 Pfarrer Claude Bache für fünf Jahre zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Luxemburg ernannt.

 

Pfarrer Bache wurde 1964 geboren und 1990 zum Priester geweiht. Er gehört dem luxemburgischen Klerus an und ist Mitglied des Domkapitels, Dekan des Dekanats "Ost" und Mediator des Pastoralteams in der Pfarrei "Musel a Syr Saint-Jacques".

Er ist Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und kirchlicher Zeremonienmeister des Großherzogtums Luxemburg.

 

(EG) (Fides 19/04/2024)


„Die Wunden des Krieges heilen“

Sternsinger-Partner aus der Ukraine berichtet über das Schicksal der Kinder im Krieg

 

18.04.2024

 

(Aachen/kmw) -   Bei ihrem Besuch im Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ in Aachen haben Dr. Volodymyr Vijtyshyn, Erzbischof der Erzdiözese Ivano-Frankivsk, und Dr. Michael Klapkiv, Bischofsvikar der Erzdiözese, eindrucksvoll über die Situation der Kinder in der Ukraine und ihre Arbeit vor Ort berichtet. Der Sternsinger-Partner im Westen der Ukraine leistet mit Unterstützung des Kindermissionswerks wichtige Hilfen für vom Krieg betroffene Mädchen und Jungen und deren Familien. „Unser Motto ist: ‚Die Wunden des Krieges heilen‘. Das wird ein langer Prozess, auch wenn der Krieg vorbei ist. Wir müssen gemeinsam die harten Zeiten für unser Land, für unser Volk überstehen“, sagte Erzbischof Vijtyshyn und betonte: „Wir Ukrainer wollen Frieden, aber wir wollen auch nicht unsere Freiheit opfern und in einer Diktatur leben müssen. Wir müssen tapfer sein, zusammenhalten und für unsere Freiheit kämpfen. Wir teilen die demokratischen Werte Europas und wollen ein Teil dessen sein. Wir kämpfen auch für die Freiheit Europas.“ 

 

Das Kindermissionswerk hat die Erzdiözese Ivano-Frankivsk seit Kriegsausbruch mit insgesamt rund 720.000 Euro unterstützt. Aktuell fördert das Kindermissionswerk dort eine Kinderambulanz sowie die Unterbringung und Versorgung von Binnenflüchtlingen in einem Jugendzentrum im Karpatengebirge. „Unsere Region ist vom Krieg verschont und wir sind ein sicherer Hafen für Tausende von Binnenflüchtlingen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass diese Flüchtlinge bei uns bleiben, damit unser Land eine Zukunft hat. Es wäre eine Katastrophe, wenn alle Menschen das Land verlassen würden", machte Bischofsvikar Klapkiv deutlich.

 

Mehr als 3,9 Millionen Euro für Nothilfen

Das Kindermissionswerk arbeitet mit rund 25 Partnerorganisationen in der gesamten Ukraine zusammen. In verschiedenen Landesteilen leisten Sternsinger-Partner Nothilfe. Seit Ausbruch des Krieges hat das Kindermissionswerk mehr als 3,9 Millionen Euro für Nothilfen bereitgestellt. Mehr als 80 Nothilfe-Anträge wurden seitdem bewilligt. Dr. Klemens Büscher, Ukraine-Länderreferent im Kindermissionswerk, betonte: „Viele ukrainische Mädchen und Jungen leben seit mehr als zwei Jahren in ständiger Angst. Einige haben bereits Elternteile im Krieg verloren oder wissen nicht, ob sie den Vater, der als Soldat an der Front kämpft, jemals lebend wiedersehen. Viele sind von den Kriegserlebnissen traumatisiert.“ Daher seien die psychologische Betreuung, die Trauma-Bewältigung und Rehabilitations-Programme ein wichtiger Teil der Hilfen des Kindermissionswerks.   

 

Das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ nimmt Spenden für vom Ukraine-Krieg betroffene Kinder entgegen:

Stichwort: Kinder Ukraine

Spendenkonto: Pax-Bank eG, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.

 

Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ – das Hilfswerk der Sternsinger

Rund 1.200 Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder weltweit werden jährlich vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ unterstützt. Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 64 Millionen Euro standen dem Hilfswerk der Sternsinger 2022 für seine Arbeit zur Verfügung. Gefördert wurden Projekte in 91 Ländern. Neben der Förderung der Kinder-Hilfsprojekte zählen der Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit sowie die Bildungsarbeit zu den Aufgaben.

 

 


Wahlen in Indien entscheiden über Zukunft der Menschenrechte in größter Demokratie der Welt

 

 

18.12.2024

 

Katholisches Hilfswerk missio Aachen fordert Bundesregierung zu stärkerem Einsatz für Religionsfreiheit in Indien auf – Auch Gespräche mit Opposition und Religionsgemeinschaften suchen

 

(Aachen/missio) - Das katholische Hilfswerk missio Aachen fordert von der Bundesregierung einen stärkeren Einsatz für Religionsfreiheit in Indien, wo zwischen dem morgigen 19. April und 4. Juni ein neues Parlament gewählt wird. Meinungsforscher rechnen mit einem Sieg der hindunationalistischen Regierungspartei BJP und Premierminister Narendra Modi. „Indien hat sich zu einem der wirtschaftlich und geostrategisch wichtigsten Länder der Welt entwickelt. Es ist wichtig, dass Deutschland gute Beziehungen zu dem Land pflegt. Gleichzeitig muss die Bundesregierung bei politischen Treffen die prekäre Lage der religiösen Minderheiten in dem mehrheitlich hinduistischen Land noch entschiedener ansprechen“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, vor den Wahlen.

 

Religiöse Minderheiten vor gewalttätigen Übergriffen schützen

Insbesondere Christen, Muslime oder Sikhs leiden unter gewalttätigen Übergriffen von Hindunationalisten, die von den staatlichen Behörden nicht verhindert und nur unzureichend geahndet werden. „Der indische Staat muss die Unversehrtheit von Leib und Leben der Menschen sowie den Schutz der Siedlungen und religiösen Stätten von Muslimen, Christen und den Angehörigen anderer nicht-hinduistischer Religionen garantieren. Es geht hier um elementare Menschenrechte. Darauf muss die Bundesregierung bei politischen Gesprächen die BJP und Modi hinweisen, auch öffentlich“, forderte Pfarrer Bingener. 

 

Bundesregierung zieht Vertreter der Kirchen in Indien kaum in zivilgesellschaftlichen Dialog ein

Derartige Kritik an der Menschenrechtslage empfinden Teile der indischen Politik und Gesellschaft jedoch als Fortsetzung einer westlich-kolonialen Politik. „Die Bundesregierung sollte in ihren Gesprächen mit der indischen Regierung dafür werben, dass ein glaubwürdiger Schutz von Menschenrechten wie dem auf Religionsfreiheit oder Presse- und Meinungsfreiheit letztlich das Ansehen Indiens weltweit stärken kann“, ergänzte Pfarrer Bingener.

Politische Analysten warnen vor einer Entwicklung Indiens zu einem religiös-autoritären Staat und sehen die gesellschaftliche Vielfalt und Demokratie in Gefahr. Die anstehenden Parlamentswahlen können in dieser Hinsicht entscheidende Weichenstellungen sein. „Die Bundesregierung sollte auch das Gespräch mit der politischen Opposition und Zivilgesellschaft in Indien nicht vernachlässigen. Wir sehen mit Sorge, dass das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium die Vertreterinnen und Vertreter der indischen Kirchen oder anderer Religionen kaum in ihren zivilgesellschaftlichen Dialog einbeziehen“, merkte Pfarrer Bingener abschließend an.   

 

Mehr Informationen zur Lage der Religionsfreiheit in Indien finden Sie im Länderbericht Indien unter https://www.missio-hilft.de/missio/informieren/wofuer-wir-uns-einsetzen/religionsfreiheit-menschenrechte/laenderberichte-religionsfreiheit/laenderbericht-045-indien.pdf

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 18.04.2024

AFRIKA/GHANA - Aktion zum Fest des Fastenbrechens in der Diözese Navrongo-Bolgatanga: Katholischen Frauen sammeln Spenden für Flüchtlinge in Tarikom

 

Accra (Fides) - Der Nationale Rat der Katholischen Frauen hat in Zusammenarbeit mit dem Diözesanrat der Katholischen Frauen von Navrongo-Bolgatanga Lebensmittel und andere Spenden für die Asylbewerber des Aufnahmezentrums in Tarikom im westlichen Bezirk Bawku in der Region Upper East, gesammelt.

Die Spendenaktion anlässlich des Eid-al-Fitr-Festes am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan, ist Teil der Initiativen und des Engagements der katholischen Frauen, wenn es darum geht, Vertriebenen, insbesondere Frauen und Kindern, zu helfen, ein würdiges Leben zu führen.

Gespendet wurden Säcken mit Reis, Mais, Hirse, Erdnüssen, Speiseöl, Gemüse und anderen lokal produzierten Lebensmitteln sowie Hygieneartikeln, Schuhen und Kleidung.

Derzeit sind in der Flüchtlingsunterkunft in Tarikom insgesamt 1.129 Asylbewerber untergebracht, die aus dem benachbarten Burkina Faso geflohen sind, weil die Aktionen gewalttätiger Extremisten viele von ihnen dazu gezwungen haben, in Ghana Zuflucht zu suchen. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder.

Der Katholische Frauenrat setzt sich aus Vertreterinnen der verschiedenen Frauengruppen in der katholischen Kirche zusammen, die sich für die Unterstützung und Bildung katholischer Frauen in den Bereichen Spiritualität, Führung und Dienst sowie für die Unterstützung sozial schwacher Menschen einsetzen.

"Die meisten der Asylbewerber sind Muslime, und es war schön für den Diözesanrat der katholischen Frauen, mit ihnen Eid-al-Fitr zu feiern", sagte die Vorsitzende Cecile Asobayire.

"Wir wissen, dass sie wirklich traumatisiert sind, weil sie ihre Heimat gewaltsam verlassen haben und einige von ihnen von engen Verwandten getrennt sind und nicht einmal wissen, wann und wo sie diese wiederfinden werden. Deshalb hoffen wir vom Katholischen Frauenrat, ihnen etwas Freude und inneren Frieden zu bringen, damit sie wissen, dass sie nicht allein sind."

Cecile Asobayire betonte die Rolle der Frauen als Mütter und Ehefrauen bei der Förderung einer Kultur des Friedens: "Wir müssen mit unseren Gefährtinnen sprechen, mit unseren Kindern sprechen, damit sie nicht zulassen, dass Menschen sie für gewalttätige Zwecke benutzen".

Im Februar dieses Jahres hatte der Apostolische Nuntius in Ghana, Erzbischof Henryk Mieczyslaw Jagodzinski, das Aufnahmezentrum für Asylbewerber in Tarikom im Zeichen des Augenmerks der Kirche für dieses oft vergessene Drama besucht.

(L.M.) (Fides 18/4/2024)

 

AFRIKA/D.R. KONGO RD - Kardinal Ambongo: “Die Situation in und um Goma verschlechtert sich von Tag zu Tag“

 

Kinshasa (Fides) - "Die Situation in und um Goma verschlechtert sich von Tag zu Tag", sagt Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, gegenüber Fides. Er bezieht sich auf die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK), wo die M23-Guerilla seit 2021 wieder zu den Waffen greift und mehrere Ortschaften erobert hat.

"Die M23 erobert weiterhin Gebiete, während in der kongolesischen Armee völliges Chaos herrscht ", so der Kardinal. "Was wir am meisten fürchten, ist die Gefahr einer allgemeinen Unsicherheit, vor allem in Goma und generell im gesamten Osten des Landes." "Denn die Regierung hat an verschiedene bewaffnete Gruppen wie die ‚Wazalendo‘ und auch an einige Mitglieder der Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas „Forces Démocratiques de Libération du Rwanda (FDLR), (die Anfang der 2000er Jahre von den Überlebenden des alten ruandischen Hutu-Regimes gegründet wurden, Anm. d. Red.) zusätzliche Waffen verteilt, in der Erwartung, dass diese Gruppen die Armee gegen den Vormarsch der M23 unterstützen würden. Alle diese Gruppen sind nun gut bewaffnet, und die Bevölkerung zahlt den Preis dafür, indem sie das Risiko einer allgemeinen Unsicherheit heraufbeschwört", betont Kardinal Ambongo.

Der Begriff "Wazalendo" ("Patrioten" in Suaheli) bezieht sich auf einen Zusammenschluss von Gruppen, die zu den Waffen griffen, um die Bevölkerung gegen die M23 zu verteidigen. Ihr Anführer Éphraïm Bisimwa, Führer einer lokalen messianischen Sekte, wurde jedoch im vergangenen Oktober wegen der schweren Zwischenfälle vom 30. August 2023 gegen die Blauhelme der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) in Goma, bei denen mehr als 50 Menschen ums Leben kamen, zum Tode verurteilt

"Mit der Verhaftung und dem Todesurteil gegen den Anführer der ‚Wazalendo‘ hat sich gezeigt, dass diese Gruppe nicht homogen ist; einige ihrer Anhänger sind sogar in die Reihen der M23 übergelaufen. Es ist schwierig, diese bewaffneten Gruppen zu kontrollieren, die sich auf so viele Anführer berufen", so Kardinal Ambongo, der der kongolesischen Regierung eine große Verantwortung bei der Bewältigung der Krise im Osten des Landes zuschreibt.

„Anstatt die reguläre Armee mit ausgewählten und gut ausgebildeten Soldaten zu stärken", so der Kardinal, "hat die Regierung die unserer Meinung nach gefährliche Entscheidung getroffen, diese Gruppen zu bewaffnen, die schließlich zu einer Gefahr für die Bevölkerung werden, indem sie die Bürger ausplündern, Raubüberfälle und Morde begehen und in den illegalen Handel mit Mineralien einsteigen, die in den handwerklichen Minen der Region abgebaut werden“.

"Die Bischöfe der Kirchenprovinz Bukavu haben eine sehr klare Analyse der Realität im Osten der Demokratischen Republik Kongo vorgelegt", so der Kardinal weiter, der sich auf den Mitte April veröffentlichte Hirtenbrief bezog). "Die Kirche selbst befindet sich in diesem Gebiet in einer gefährlichen Situation", betont er. "Deshalb haben die Bischöfe der Provinz Bukavu, wie wir alle auf nationaler Ebene der Kongolesische Bischofskonferenz, die Entscheidung getroffen, die Bevölkerung auch in dieser schwierigen Zeit zu begleiten“. Der Sinn der pastoralen Fürsorge für ein leidendes Volk bestehe darin, zu fragen, "wie wir diesen leidenden Menschen ein wenig von Gottes Liebe und Barmherzigkeit zeigen können". „Das ist es, was die Kirche zu tun versucht, aber es ist nicht immer einfach", schließt er.

(L.M.) (Fides 18/4/2024)

 

ASIEN/KUWAIT - Mission im Beichtstuhl: Die Geschichte von Pfarrer Dominic Santamaria

 

von Antonella Prenna

 

Kuwait City (Fides) - Fast dreihunderttausend Messen, 840 Taufen und 748 Eheschließungen. Schon die Zahl der liturgischen Feiern, die bis Ostern 2024 gefeiert werden, sagt viel über das Leben des in Indien geborenen Pfarrer Dominic Santamaria aus, der am 27. Juni 1970 in Jerusalem zum Priester geweiht wurde und seit dem 27. Oktober 1973 in Kuwait lebt.

Pfarrer Dominic Santamaria ist zuständig für die Konkathedrale der Heiligen Familie in Kuwait City im Apostolischen Vikariat Nordarabien. Er ist der erste Priester, der im Lateinischen Vikariat inkardiniert wurde, und bis heute ist er Teil der Gemeinschaft zusammen mit zehn anderen Priestern, die in der größten katholischen Kirche des Landes unter Leitung des Apostolischen Vikars des nördlichen Arabien, Bischof Aldo Berardi, O.SS.T., ihren Dienst.

"Im Alter von 25 Jahren wurde ich zum Pfarrer der Gemeinde der Heiligen Familie in Crater (Aden, Jemen) ernannt, wo ich blieb, bis ich hier in Kuwait inkardiniert wurde“, so der katholische Geistliche. „Im Jemen", so Pfarrer Dominic weiter, "habe ich einen Teil meines Herzens zurückgelassen. Ich hüte immer noch eifersüchtig einen Kamm, den ich dort benutzt habe, als ich noch mehr Haare hatte. Jeden Morgen, auch wenn ich jetzt nur noch sehr wenig Haare habe", fügt er lächelnd hinzu, "benutze ich diesen Kamm und denke in meinen Gebeten immer an den Jemen“.

Der aus Goa stammende Dominic wollte schon immer Priester werden ("als Kind habe ich spielerisch die Messe zelebriert, indem ich Papierstücke verteilte, als wären es Oblaten"). Der Priester, der heute im gesamten Vikariat Nordarabien eine charismatische Figur ist, wird wegen der Zeit, die er im Beichtstuhl verbringt, als "Pater Pio" von Kuwait bezeichnet. "Die Leute", fügt er hinzu, "nennen mich auch liebevoll 'Don Bosco', denn wenn ich auf das Gelände hinaus gehe, bin ich immer von Kindern umringt. Obwohl ich in den letzten Monaten nicht mehr so oft rausgehe, denn das letzte Mal war ich nach einem schweren Sturz im Krankenhaus", erzählt der Priester gelassen. „Bis heute habe ich 8140 Kinder getauft, und ich hoffe, dass ich noch viele mehr taufen kann. Es ist eine unermessliche Freude, ihnen Jesus geben zu können".

Pfarrer Dominic erzählt im Gespräch mit Fides, dass er nie eine Krise in seiner priesterlichen Berufung erlebt hat, "seit ich eines Nachts am Gründonnerstag, während ich das Allerheiligste anbetete, den Ruf erhielt“. „Ich bin sehr glücklich, ein Priester zu sein“, bekräftigt er. „Die Leute hören mir zu, weil ich einen sehr klaren Tonfall habe und laut spreche. Jeden Tag fordere ich alle auf, 'Jesus-Mary-Joseph' so oft wie möglich zu wiederholen. Deshalb nennen sie mich auch 'der Priester ‚Jesus-Mary-Joseph'...".

"Meine Tage", erzählt Pater Dominikus, "sind nach wie vor ausgefüllt, beginnend am Morgen, wenn ich mein Zimmer und meine Sachen aufräume und mich dann dem Stundengebet, dem Gebet vor dem Allerheiligsten und der geistlichen Lektüre widme" (in den Tagen unseres Treffens las der Priester einen Text von Edith Stein, Anm. d. Red). Hinzu kommen das Rosenkranzgebet, die Eucharistie, die Meditation und die Gewissenserforschung".

Pfarrer Dominikus liebt seine Mission, weshalb er auch sehr auf seine Gesundheit achtet, die er durch eine gesunde und sparsame Ernährung bewahrt. "Keine Süßigkeiten, keine Schokolade, kein Wein, kein Kaffee". Der ihm zugewiesene Platz am Tisch ist immer mit zwei kleinen Tellern gedeckt, auf denen er seine Mahlzeiten einnimmt, auf einem liegt immer eine Frucht, und ein großes Glas für das Wasser, das er abends heiß trinkt.

"Ich bin hier in der Konkathedrale der Heiligen Familie", so Pfarrer Dominic, "seit ich 1973 in Kuwait ankam. Da ich während der gesamten Zeit des Einmarsches der irakischen Armee hier geblieben bin, erhielt ich vom Heiligen Johannes Paul II. eine erste vatikanische Auszeichnung. Am 30. November 2005 verlieh mir Papst Benedikt XVI. dann das Ehrenkreuz 'Pro Ecclesia Et Pontifice' in Anerkennung meines jahrzehntelangen Dienstes in diesem Land."

Die Auszeichnung 'Pro Ecclesia Et Pontifice' wurde 1888 anlässlich des Goldenen Priesterjubiläums von Papst Leo XIII. eingeführt. Sie wird in Anerkennung der Verdienste um die Kirche und das Papsttum verliehen.

 

(Fides 18/4/2024)


A NEW KIND OF WILDERNESS gewinnt den DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit

SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. - Fotograf: DOK.fest München
SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. - Fotograf: DOK.fest München

17.04.2024

 

(München/ots) - Beim DOK.fest München 2024 wird zum elften Mal der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit verliehen. Ausgezeichnet wird der Film A NEW KIND OF WILDERNESS von Silje Evensmo Jacobsen: Maria und Nik, erfüllt von Idealismus, möchten ihre vier Kinder Ulv, Falk, Freja, und Ronja in der Natur Norwegens aufziehen, mit Homeschooling, in Freiheit und in der Wildnis. Nach dem Krebstod von Maria versucht Nik alleine, ihren Traum eines Lebens im Einklang mit der Natur weiterzuleben. Die Kinder erleben viel Liebe, leben aber in Trauer um ihre Mutter, und die alternative Lebensform bringt die Familie an ihre Grenzen. Die ältere Halbschwester verliert den Zugang zu ihrer Familie, weil sie die verbindende, gemeinsame Mutter verloren hat. Erst als sie in den Norden zieht, gelingt es ihr dank dieser neuen Erfahrungswelt und der Nähe zur Natur, aus ihrer emotionalen Sprachlosigkeit herauszufinden. Sie kann nun wieder auf ihre Familie zugehen, vor allem aber auf ihre Schwester.

 

 


FIDES-NACHRICHTEN - 17.04.2024

EUROPA/RUMÄNIEN - Konferenz der Kindermissionswerke in Europa: Kinder aus der Roma-Gemeinschaft gestalten Schlussgottesdienst

 

Bukarest (Fides) - Dreiundvierzig Delegierte aus 25 europäischen Ländern und nahmen an der Konferenz des Kindermissionswerks in Europas ("Conférence Enfance Missionnaire de l'Europe", CEME) teil, die am 7. April in Bukarest begann und am 13. April endete. Auf Einladung des Klosters der Karmeliter in Snagow, in der Nähe von Bukarest, bot das Treffen den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen, das Thema des Treffens, das sich auf die missionarische Zusammenarbeit konzentrierte, zu vertiefen und die Aktivitäten der Kindermissionswerke in Rumänien vor Ort kennen zu lernen. Die Generalsekretärin des Kindermissionswerks in Rom, Schwester Roberta Tremarelli, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.

"Es war eine sehr interessante und bereichernde Erfahrung, bei der jeder etwas lernen konnte. Wir haben zum Beispiel gesehen, dass in einigen Ländern in der Schule über das Kindermissionswerk gesprochen wird und dass die Kinder in den Büchern für den Religionsunterricht etwas über die Päpstlichen Missionswerke lernen. Das sind sehr schöne Initiativen, die wir auch in Rumänien vorschlagen und durchführen möchten", sagt Pfarrer Eugen Blaj, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Rumänien.

Die Teilnehmer des Treffens wurden auch vom Erzbischof von Bukarest, Aurel Percă, besucht, der am Dienstag, den 9. April, einen gemeinsame Gottesdienst in der Klosterkirche feierte. Der Bischof dankte allen für ihr Engagement und ermutigte sie in ihrer Sendung.

Die Messe wurde von einer Gruppe rumänischer Kinder der Missionswerke mitgestaltet, die aus verschiedenen Bukarester Pfarreien kamen. Einige von ihnen, so erinnerte Schwester Roberta, seien seit der Gründung dieses päpstlichen Werkes in Rumänien Mitglieder der Kindermissionswerke. Am selben Abend, nach dem Abendessen, präsentierten die Kinder ein kurzes Programm mit Liedern und sprachen mit Schwester Roberta und den anderen Teilnehmern der Konferenz. Am nächsten Tag hielt der rumänische Jesuit Marius Taloș einen Vortrag über Zusammenarbeit, mit dem auch der erste Teil des Treffens endete.

Im zweiten Teil (von Mittwochnachmittag bis Samstag) hatten die Teilnehmer Gelegenheit, einige der Realitäten der lokalen Kirche kennenzulernen und mehrere kulturell und kirchlich relevante Orte im Land zu besuchen. Zu Gast waren sie auch in der Apostolischen Nuntiatur in Bukarest, wo sie von Prälat Tuomo T. Vimpari, Nuntiaturrat, empfangen wurden. Die Delegierten besuchten auch die drei Kathedralen der rumänischen Hauptstadt: die orthodoxe, die katholische Kathedrale lateinischen Ritus und die griechisch-katholische Kathedrale, die auch die kleinste Kathedrale der Welt ist.

In den folgenden Tagen besuchten die Teilnehmer der Konferenz der Kindermissionswerke in Europa die Stadt Sinaia und das Marienheiligtum von Sumuleu-Ciuc, wo Papst Franziskus während seines Besuchs in Rumänien 2019 eine Messe feierte. Weiter ging es mit einem Besuch der Staatlichen Universität von Alba Iulia (wo sie vom Rektor empfangen wurden) und der griechisch-katholischen Gemeinde von Barbu Lăutaru, einem kleinen Viertel in der Stadt Blaj in Zentralrumänien, wo sie eine Gruppe von Mitgliedern des Kindermissionswerks aus der Roma-Gemeinschaft trafen.

Am letzten Tag ihres Aufenthalts in Rumänien nahmen die Teilnehmer des Treffens an einer Messe in der griechisch-katholischen Kathedrale von Blaj teil, die im byzantinischen Ritus von Weihbischof Cristian Crișan zelebriert wurde. Die Messe wurde von Roma-Missionskindern mitgestaltet. Bischof Crișan übermittelte allen die Grüße und den Segen von Kardinal Lucian Mureșan, dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche Rumäniens, und betete, dass "ihre Tätigkeit als Missionare im Namen des Herrn Jesus und als Laien, die sich dem Dienst an der Kirche und an Gott verschrieben haben, glaubwürdig sein und reichlich Früchte tragen möge".

Die Teilnehmer beschlossen, das nächste Treffen der Konferenz der Kindermissionswerke in Europa im Jahr 2026 in der Slowakei zu veranstalten.

(CG) (Fides 17/4/2024)

 

AFRIKA/D.R. KONGO - Bischöfe der Kirchenprovinz Bukavu: “Der Staat ist abwesend”

 

Kinshasa (Fides) - "Die Unsicherheit ist endemisch geworden", sagen die Bischöfe der Kirchenprovinz Bukavu (bestehend aus den Diözesen Bukavu, Butembo-Beni, Goma, Kasongo, Kindu und Uvira) am Ende ihrer Versammlung, die vom 8. bis 14. April in Butembo (Nord-Kivu) stattfand.

„Die Unsicherheit ist endemisch geworden mit einer Reihe von Morden selbst am helllichten Tag, der Einkreisung der Stadt Goma durch die von Ruanda unterstützte M23 und der Lähmung der Wirtschaft durch eine Strategie der Isolierung und Erstickung großer und kleiner Ortschaften", so die Prälaten, die auch darauf hinweisen, dass die kongolesische Armee ihre Stellungen und ihre Logistik den Rebellen überlassen hat.

In Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, verschlechtert sich die Sicherheitslage nicht nur durch die Aktivitäten der M23-Milizen von außen, sondern auch durch die Gewalt derjenigen, die die Zivilbevölkerung eigentlich schützen sollten. In den letzten Wochen wurden die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (FARDC) regelmäßig des Mordes oder Raubes beschuldigt. Die Polizei verhaftete drei Soldaten und zwei mit der regulären Armee verbündete "Wazalendo"-Milizionäre ("Patrioten", auf Suaheli) wegen der Ermordung von drei Personen bei einem Straßenraub am 10. April.

Die Bischöfe beklagen auch "in der Region Beni die teilweise oder vollständige Schließung einiger Pfarreien infolge der von den Islamisten der „Allied Democratic Forces“ (ADF) verursachten Unsicherheit. "Wir bedauern auch das Aufkommen des Schmuggels durch Kakaodiebe zu einer Zeit, in der der Preis des weißen Goldes an der Londoner Börse steigt", so die Bischöfe weiter.

"All dies geschieht, weil der kongolesische Staat abwesend ist und wir, die Regierten, unserem traurigen Schicksal überlassen sind, und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass die heutige Führung in naher Zukunft an das Wohlergehen der Bürger denkt", so die Bischöfe.

„Trotz der Abhaltung von Wahlen bleibt der kongolesische Staat schwach und ineffektiv. Man muss sich fragen, ob dieses Verhalten nicht zu dem Plan der „Balkanisierung“ und der Zerstückelung der Demokratischen Republik Kongo beiträgt, obwohl die Bevölkerung sich bereits kategorisch dagegen ausgesprochen hat", betonen sie.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, fordern sie den Staatschef auf, „rasch eine Regierung einzusetzen, die sich aus kompetenten und ehrlichen Personen zusammensetzt“. „Die Machthaber müssen aufhören, das Land als Privatbesitz zu verwalten und die Widerstandsfähigkeit unseres Volkes nicht länger als Schwäche, sondern als Weigerung zu betrachten, einen ungerechten und geplanten Tod zu erleiden", mahnen die Bischöfe.

Was die internationale Gemeinschaft betrifft, so prangern die katholischen Prälaten deren Politik der "doppelten Standards" im Umgang mit kongolesischen politischen Fragen an. Sie fordern die internationale Gemeinschaft auf, "ein für alle Mal zu verstehen, dass die Demokratische Republik Kongo weder käuflich ist noch sich in einem Zustand der anarchischen Ausbeutung befindet".

(L.M.) (Fides 17/4/2024)

 

ASIEN/CHINA - 100jähriges Gründungsjubiläum der katholischen Pfarrei in Lanniquing: Volksgruppe der Yi würdigt französischen Missionar

 

Kunming (Fides) - Mehr als 500 Katholiken, die größtenteils ethnischen Minderheiten in der Provinz Yunnan (Südwestchina) angehören, feierten das 100-jährige Bestehen der Pfarrei Unserer Lieben Frau von Lourdes in Lanniqing, deren Mitglieder vorwiegend der ethnischen Gruppe der Yi angehören. An den Feierlichkeiten, die letzte Woche stattfanden, nahmen Katholiken aus verschiedenen ethnischen Gruppen (Han, Miao, Jingpo, Yi und Tibeter) teil. Die Hundertjahrfeier der Pfarrei bot auch die Gelegenheit, dem französischen Missionar der „Missions Etrangères de Paris“ (MEP), Pater Paul Vial (1855-1917), öffentlich die Dankbarkeit der gesamten Gemeinde zu bekunden.

Die südwestchinesischen Provinzen, in denen die Missionare der „Missions Etrangères de Paris“ tätig waren, zeichnen sich durch eine starke Präsenz ethnischer Minderheiten aus, die ihre eigenen Sprachen und ihre eigene Schrift haben.

Pater Vial, in China unter seinem chinesischen Namen Deng Mingde bekannt, war einer der ersten MEP-Missionare, die in Yunnan tätig waren, und widmete sein Leben der Verkündigung des Evangeliums in der von der Ethnie der Yi besiedelten Region. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1879 reiste er nach Yunnan und war der erste Ausländer, der Studien über die Ethnie der Yi durchführte. Für diese wissenschaftlichen Beiträge erhielt er auch akademische Titel in Frankreich.

Die erste kleine Kirche in Lanniquing wurde 1893 auf Veranlassung von Pater Vial gebaut, aber die Kirche reichte bald nicht mehr aus, um die seelsorgerischen Bedürfnisse der örtlichen Gemeinde zu erfüllen. Schließlich wurde die Kirche 1924 auf Initiative von Pater Bi Jingxing, dem ersten Priester der Atsi (einer Untergruppe der Yi), neu gebaut. Heute, einhundert Jahre später, hat die Atsi-Gemeinde acht einheimische Priester.

In den vergangenen 100 Jahren wurde die Kirche Unserer Lieben Frau von Lourdes in Lanniqing durch mehrere Schicksalsschläge geprüft. Die katholische Gemeinde vor Ort hat sich stets der Gnade Gottes und der Fürsprache der Unbefleckten Gottesmutter Maria anvertraut und darum gebeten, dass die Kirche weiterhin den Namen Christi unter den Menschen vor Ort bezeugt, auch durch Werke der Nächstenliebe. Die Gemeinde hat sich aktiv an Wohltätigkeitsinitiativen beteiligt und auch Mittel zur Unterstützung von Projekten für die von Naturkatastrophen betroffene Bevölkerung gesammelt.

(NZ) (Fides 17/4/2024)

 

ASIEN/PAKISTAN - Provinz Punjab: Katholischer Anwalt ist Minister für Menschenrechte

Lahore (Fides) - Der katholische Rechtsanwalt Khalil Tahir Sindhu ist Minister für Menschenrechte in der Regierung der pakistanischen Provinz Punjab, einem Gebiet, das das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Herz der Nation darstellt und in dem die Mehrheit der pakistanischen Christen lebt. Gemeinsam mit ihm ist in der von Premierministerin Maryam Nawaz geführten Provinzregierung als Minister für Minderheiten auch Sardar Ramesh Singh Arora, Vertreter der Sikh-Religion, und damit der erste Vertreter dieser Religionsgemeinschaft in einem solchen Amt, tätig.

Der katholische Anwalt aus Sindhu, der seit Jahren seine Anwaltspraxis mit aktivem politischem Engagement verbindet, war bei den Parlamentswahlen am 8. Februar der christliche Vertreter auf den Listen der „Pakistan Muslim League-Nawaz“ (PML-N) und Kandidat für den Minderheitensitz im Senat des Punjab. Bei der Abstimmung im Senat erhielt er 253 Stimmen, fünf mehr als die Summe der Stimmen der Mitglieder der Regierungskoalition. Als kulturell, moralisch und geistig hochstehende Persönlichkeit genießt er bei allen Parteien im Parlament, auch bei den islamisch geprägten Gruppierungen, hohes Ansehen. In der letzten Legislaturperiode war er Minister für parlamentarische Angelegenheiten im Parlament des Punjab und pflegte gute Beziehungen zu Mitgliedern der derzeitigen Opposition.

Er war bereits als Provinzminister für Menschenrechte und Minderheiten und 2013 als Gesundheitsminister Mitglied der Provinzregierung von Punjab.

Der 57-jährige Sindhu, der ursprünglich aus Faisalabad stammt, ist ein Anwalt, der sich sehr für die Rechte christlicher Minderheiten einsetzt und zahlreiche Blasphemie-Fälle erfolgreich verteidigt hat. In einem der jüngsten Fälle war Sindhu Mitglied des Verteidigungsausschusses, der das Berufungsverfahren für Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel, das christliche Ehepaar, das im Juli 2013 der Blasphemie angeklagt wurde, leitete. Nachdem sie in erster Instanz zum Tode verurteilt worden waren, wurden sie im Jahr 2021 vom Berufungsgericht in Lahore freigesprochen.

Sindhu war auch an dem berüchtigten Prozess beteiligt, der zur Freilassung von Asia Bibi, der 2010 zum Tode verurteilten und später in dritter Instanz freigesprochenen Pakistanerin, vor dem Obersten Gerichtshof im Jahr 2018 führte.

Seit 2008 ist er politisch aktiv. "Ich arbeite für einen Sieg der Gerechtigkeit und für die Freiheit und Würde aller Menschen. Diese Mission verfolge ich im Namen Christi. Ich glaube immer an die Hilfe Gottes in jeder Tätigkeit, auch in der Politik oder in einem Gerichtsverfahren", sagt er. In der christlichen Gemeinschaft ist er als gläubiger Mensch und Person des guten Willens bekannt, der in seiner Jugend ein Studienkollege des 2011 von Terroristen ermordeten katholischen Ministers Shahbaz Bhatti war.

Wie Fides berichtet, wurde in den letzten Monaten ein anderer katholischer Politiker, Anthony Naveed, zum Vizepräsidenten der Versammlung von Sindh, einer Provinz im Süden Pakistans, gewählt.

 

(PA) (Fides 17/4/2024)


Krieg in Gaza: SOS-Kinderdorf Rafah nimmt 88 elternlose Kinder auf

Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Foto: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.

12.04.2024

 

(Rafah/ots) - Geschätzte 17.000 Kinder haben im aktuellen Gaza-Krieg ihre Eltern verloren oder sind von ihnen getrennt worden. Jetzt haben die SOS-Kinderdörfer bekannt gegeben, dass sie im SOS-Kinderdorf Rafah im Süden Gazas minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aufnehmen. In Kooperation mit UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, sollen bis zu 88 Kinder einen Platz bekommen. Ghada Hirzallah, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Palästina, sagt: "Wir versorgen sie mit allem Nötigen: Unterkunft, fürsorglicher Betreuung, medizinischer und psychologischer Unterstützung." ...

 


FIDES-NACHRICHTEN - 16.04.2024

AFRIKA/TOGO - Verfassungsreform: Lage nach Abstimmung im Parlament angespannt

 

Lomé (Fides) - Die Lage in Togo bleibt angespannt. Die Oppositionsparteien haben sich zusammengeschlossen, um gegen die neue Verfassung zu protestieren, die am 25. März von der Nationalversammlung angenommen wurde und deren Text im Geheimen ausgearbeitet worden war. Die neue Verfassung sieht den Übergang von einem Präsidial- zu einem parlamentarischen System vor, wobei der Präsident nicht mehr vom Volk, sondern von der Nationalversammlung gewählt wird, sowie die Schaffung des Amtes eines Premierministers, der die Regierung leitet.

Der Text wurde von einem Parlament verabschiedet, das sich am Ende seiner Legislaturperiode befindet und von der „Union pour la République“ (UNIR) geleitet wird, der Partei von Präsident Faure Gnassingbé, der seit 2005 als Nachfolger seines Vaters Gnassingbé Eyadéma an der Macht ist. Die Opposition hatte die Parlamentswahlen 2018 boykottiert, um gegen eine Macht zu protestieren, die das Land seit Jahrzehnten beherrscht und vom Vater auf den Sohn übergegangen ist.

Dies gilt jedoch nicht für die bevorstehenden Parlamentswahlen, die eigentlich am 20. April stattfinden sollten, aber von Gnassingbé aufgrund der Proteste verschoben wurde, die trotz des Verbots durch die Behörden weiterhin im Land stattfinden. Die Opposition hatte zu dreitägigen Protesten vom 11. bis 13. April aufgerufen, die jedoch verboten wurden.

Die Wahlen sollen voraussichtlich am 29. April stattfinden, sofern sie nicht weiter verschoben werden.

Die Opposition und große Teile der Zivilgesellschaft bezweifeln die Modalitäten der Verfassungsreform (nächtliche Abstimmung über einen Text, den außer den Abgeordneten, die dem Präsidenten nahe stehen, noch niemand gesehen hat) und deren Inhalt. Insbesondere wird befürchtet, dass die Änderungen, vor allem die Modalitäten für die Wahl des Staatschefs, darauf abzielen, die Macht von Faure Gnassingbé zu festigen.

In ihrem am 26. März veröffentlichten Kommuniqué stellen die togolesischen Bischöfe in Frage, "ob dieser Wechsel angemessen ist oder nicht; ob der Zeitpunkt angemessen ist oder nicht; das gewählte Verfahren“. „Es erscheint uns wichtig, dem Volk und nicht nur seinen Vertretern in der Nationalversammlung die Gründe für diese Änderung zu erklären“, fordern sie. Die Bischöfe betonen auch, dass sich die Nationalversammlung am Ende ihrer Amtszeit "nur mit dringenden und aktuellen Fragen befassen sollte, bis die Ergebnisse der am 20. April stattfindenden Wahlen und die Einsetzung der neu gewählten Vertreter vorliegen".

Die Bischöfe hoffen, dass eine so "wichtige Frage, die das politische Leben unseres Landes tiefgreifend verändern wird", Gegenstand "breiter Beratungen und einer umfassenderen öffentlichen Debatte" sein wird.

Schließlich fordert die togoische Bischofskonferenz das Staatsoberhaupt auf, „die Verkündung der neuen Verfassung zu verschieben und nach den Ergebnissen der bevorstehenden Parlaments- und Regionalwahlen einen umfassenden politischen Dialog einzuleiten".

Am gestrigen 15. April besuchte eine Delegation der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) Togo, um, wie es in einer Erklärung heißt, "mit den wichtigsten Akteuren über die jüngsten Entwicklungen im Land im Vorfeld der Parlaments- und Regionalwahlen am 29. April 2024 zu sprechen".

(L.M.) (Fides 16/4/2024)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Jede Form von Rache stoppen

 

Von Pater Ibrahim Faltas ofm*

 

Jerusalem (Fides) - Seit fast sieben Monaten lebt das Heilige Land im Krieg. Ich benutze das Verb leben, auch wenn Krieg Tod, Leid und Zerstörung bedeutet. Es ist eine Lebensweise, vielmehr ein Zwang, das Böse des Krieges zu leben, an das sich kein Mensch gewöhnen kann.

Wir zählen mehr als 120.000 Tote und Verwundete in Gaza. Etwa zwei Millionen Menschen 'erleben' das Leiden des Mangels an allem. Das sind Menschen, die im Jahr 2024 die Hungersnot, die fehlende Versorgung, die fehlende Würde "erleben".

Die Nacht von Samstag auf Sonntag war auch für das Heilige Land eine Nacht der Angst und Verzweiflung. Es war ein Angriff, der leider erwartet wurde und wieder einmal die Geräusche und Lichter der Gewalt in das Heilige Land brachte.

Jedes Volk hat das Recht, in Sicherheit zu leben, und in diesem ständigen Spiel von Gewalt und Macht sind es die Wehrlosesten, die unter den tragischen Folgen des Krieges leiden.

Wer konnte in der Nacht von Samstag auf Sonntag noch die Kraft haben zu hoffen?

Angst und Verzweiflung lassen einen nicht schlafen, sie wirft ihre Schatten auf die Zukunft. Vor allem Kinder sind verängstigt und verstehen das absurde und rücksichtslose Spiel der Erwachsenen nicht.

Papst Franziskus hat gestern nach dem sonntäglichen Regina-Caeli-Gebet am Sonntag, den 14. April, mit leidgeprüfter, aber entschlossener Stimme zur Beendigung des Krieges und zu einer Zweistaatenlösung aufgerufen, die beiden Völkern, Israelis und Palästinensern, das Recht auf ein sicheres und würdiges Leben einräumt.

Ich versuche, die Gründe beider Seiten zu verstehen. Das gelingt mir nicht immer. Ich kann die kontinuierliche Anwendung von Gewalt und Hass, die das Leben unschuldiger Menschen zerstören, nicht rechtfertigen.

Der Konflikt weitet sich aus, er nimmt immer zerstörerischere Züge an, Mittel und Instrumente des Todes werden mit immer fortschrittlicherer Technologie eingesetzt.

Seit Jahren stellt sich die internationale Gemeinschaft taub gegenüber der Notwendigkeit und der Möglichkeit, die Kriegshandlungen in diesem gequälten Nahen Osten zu beenden. Die gefassten Beschlüsse wurden nicht umgesetzt, und ihre Durchführung wurde nicht überprüft. Im Laufe der Jahre gab es Treffen, Vereinbarungen und Verhandlungen.

Papst Franziskus hat alle erdenklichen Schritte unternommen, um die Parteien zu drängen, sich zu treffen und Frieden zu schaffen. Gemeinsam mit ihm bitten die Kinder, die Unschuldigen und die Wehrlosen um Frieden und fordern die unverantwortlichen Erwachsenen auf, aufzuhören, denn der Krieg hat sich mit seiner Gewalt bereits auf mehrere Fronten ausgebreitet.

Jetzt aufzuhören bedeutet, jede Form von Rache, jede zerstörerische Aktion zu stoppen, die vor allem diejenigen trifft, die keine Schuld haben.

Schließen wir uns dem Aufruf von Papst Franziskus zu einem sofortigen Waffenstillstand an und gehen wir daran, die Zweistaatenlösung zu definieren und umzusetzen.

Lasst uns gemeinsam beten. Möge der Herr die Friedensbitte von Papst Franziskus, der Kinder und derer, die glaubwürdige Zeugen des Friedens sind, erhören. Bitten wir, flehen wir, schreien wir auf der Suche nach Frieden, ohne müde zu werden und ohne uns an das Übel des Krieges zu gewöhnen.

(Fides 16/4/2024)

*Vikar der Kustodie des Heiligen Landes

 

ASIEN/INDIEN -"Love jihad": Im Vorfeld der Parlamentswahlen warnen Katholiken vor Polarisierung und interreligiösen Spannungen

 

Neu-Delhi (Fides) – In Indien, wo am 19. April ein Wahlmarathon beginnt - ein langer Prozess in sieben Etappen für die Wahl des indischen Parlaments, der am 1. Juni enden wird - brauche es keine kulturellen, sozialen und politischen Ereignisse oder Aktionen, die die interreligiösen Spannungen verstärken. Dies betont eine Gruppe indischer Priester, Ordensleute und Laien, die gegen die Vorführung des Films mit dem Titel "The Kerala Story" protestiert, in dessen Mittelpunkt das Thema des so genannten "Liebesdschihad (love jihad)" steht. Der Ausdruck bezieht sich auf die angeblich weit verbreitete und absichtlich herbeigeführte Praxis, dass Frauen (aus hinduistischen oder christlichen Gemeinden) in Kerala von muslimischen Männern bekehrt und sogar gezwungen wurden, sich dem IS anzuschließen.

Die Gruppe von Katholiken bedauerte die Veröffentlichung des Films und schrieb: "Der Film ist eindeutig ein Propagandafilm, der geschaffen wurde, um das Narrativ der ‚Hindutva‘ (die nationalistisch-religiöse Ideologie, ein ausschließlich hinduistisches Indien predigt, Anm. d. Red.) zu fördern, das versucht, den säkularen Charakter unseres Landes zu untergraben", die Nation zu polarisieren und Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften zu schüren.

"Der Film", so heißt es, "ist voller Lügen, Ungenauigkeiten und Halbwahrheiten; das geht so weit, dass der Regisseur des Films öffentlich die Lüge zugegeben hat und die angegebenen Zahlen korrigieren musste, wie z.B. die von 32.000 entführten und konvertierten Mädchen auf nur drei", erklärt Pater Joseph Victor Edwin (SJ), Unterzeichner des Textes und Direktor des "Vidyajyoti Institute of Islamic Studies" in Delhi, wo er islamisch-christliche Beziehungen lehrt, in einer Verlautbarung, die Fides vorliegt. "Noch wichtiger ist, dass dieser Film gegen die Lehren der Kirche und gegen die Person und die Botschaft Jesu verstößt", sagt die Gruppe und verweist auf die Verantwortung, Frieden und Harmonie in Indien zu fördern. In diesem Zusammenhang erinnert er auch an den Aufruf von Papst Franziskus, die Achtung der Vielfalt und den Frieden zu fördern.

Der Film wurde von einem nationalen Fernsehsender ausgestrahlt und löste eine hitzige Debatte aus. Die katholische Jugendbewegung von Kerala in der Diözese Thamarassery beschloss, den Film zu zeigen, ebenso wie die katholische Diözese von Idukki. Die Kongresspartei und die in Kerala regierende Kommunistische Partei Indiens merkten an, dass die Vorführung "die Spannungen zwischen den Gemeinschaften" im Vorfeld der Wahlen "verschärfen" und die "Propagandamaschine" der "Bharatiya Janata Party", die die Bundesregierung unter dem Vorsitzenden Narendra Modi führt, anheizen würde.

Nach Ansicht der Gruppe, die den Film beanstandet, "sät der Film Hass, Intoleranz und Vorurteile, anstatt Frieden, Mitgefühl und Akzeptanz zu verbreiten, die zu den Grundwerten des Christentums gehören". Die Vorführung des Films wecke "negative Emotionen und diskriminierende Haltungen gegenüber Andersgläubigen" und lehre die Zuschauer, insbesondere Kinder, nicht Liebe und Respekt für alle Religionen und Kulturen. "Derartige Handlungen können sich negativ auf künftige Generationen auswirken, insbesondere in der gegenwärtigen politischen Situation, in der Hass als Waffe eingesetzt wird, um die indische Gesellschaft zu untergraben", heißt es in der Erklärung, in der die katholischen Gemeinden aufgefordert werden, "keine Konflikte zu schüren", sondern "alles zu tun, um den interreligiösen Dialog, die Versöhnung, die Brüderlichkeit, die Harmonie und den Frieden zu fördern und dabei zu bedenken, dass die Zukunft des Landes auf dem Spiel steht".

Nach der Theorie des "Love jihad" haben es indische muslimische Männer auf Hindu- und Christinnen abgesehen, um sie durch Verführung, vorgetäuschte Liebe und Betrug zum Islam zu bekehren, um sie dann zu entführen, zu heiraten und zum Islam zu konvertieren. Dies ist eine Kampagne, die die katholische Kirche in Indien stets bedauert und abgelehnt hat.

(PA) (Fides 16/4/2024)

 

ASIEN/LIBANON - Gibt es Destabilisierungsversuche in dem von einer Wirtschaftskrise und dem Konflikt im Nahen Osten erschütterten Land?

 

Beirut (Fides) – Will man versuchen, den Libanon durch die Reaktivierung von sektiererischen Konflikten destabilisieren? Diese Frage stellt man sich im Land der Zedern nach einigen Ereignissen, die die lokalen Spannungen verschärft haben, während die gesamte Region des Nahen Ostens durch den Konflikt in Gaza und den Angriff auf Israel durch den Iran und seine regionalen Verbündeten geprägt ist.

Die Ermordung von Pascal Sleiman, Koordinator der „Christian Lebanese Forces Party“ in Jbeil (Byblos), wurde einer syrischen Bande von angeblichen „Autodieben“ zugeschrieben (vgl. Fides 9/4/2024)

Während des Verhörs gaben die Entführer an, sie hätten Sleimans Auto stehlen wollen. Ihre Geständnisse erwiesen sich jedoch sofort als falsch, da sie das Fahrzeug stehen ließen und Sleimans Leiche nach Syrien transportierten, nachdem er an seinen Verletzungen gestorben war. Nach Angaben syrischer Medien überquerten sie die syrische Grenze über nicht genehmigte Grenzübergänge und gelangten in ein von der Hisbollah kontrolliertes Gebiet. Diese Ereignisse haben zahlreiche Fragen zu den Motiven der Operation und ihren Auftraggebern aufgeworfen.

Es wird befürchtet, dass die möglichen unbekannten Hintermänner der Operation zum einen einen Konflikt zwischen Christen und Muslimen anzetteln wollten, indem sie mächtige lokale Kräfte beschuldigten, hinter dem Verbrechen zu stecken, und zum anderen Zwietracht zwischen libanesischen Christen und Syrern säen wollten. Im Libanon sind etwa 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge untergebracht, die vor dem 2011 in ihrem Land ausgebrochenen Bürgerkrieg geflohen sind. Eine Präsenz, die von der libanesischen Bevölkerung, die von der Wirtschafts- und Finanzkrise geplagt ist, nicht immer gut geheißen wird.

Ebenfalls am 9. April wurde Mohammad Ibrahim Srour, ein libanesischer Geldwechsler, der von den US-Behörden wegen des Transfers von Geldern an die Hamas im Auftrag der iranischen Revolutionswächter sanktioniert worden war, in einer Villa im Dorf Beit Meri östlich von Beirut tot aufgefunden. Nach Angaben seiner Familie war Srour eine Woche lang vermisst worden, bevor seine Leiche mit mehreren Schüssen und Folterspuren gefunden wurde. Die libanesischen Behörden beschuldigen den israelischen Geheimdienst Mossad des Verbrechens, das angeblich von syrischen und libanesischen Söldnern begangen wurde.

Darüber hinaus wurde eine Reihe von Anschlägen auf das Hauptquartier der „Syrischen Sozialen Nationalistischen Partei“ (SSNP) in Jdita in der Region Bekaa verübt. Die Täter ließen eine Fahne der libanesischen Streitkräfte am Tatort zurück und schürten so die Spannungen und verschärften die konfessionellen Spaltungen, die in den sozialen Netzwerken durch Trolle und Provokateuren angeheizt wurden.

(L.M.) (Fides 16/4/2024)

 

OZEANIEN/AUSTRALIEN - Nach Messerattacke: Bischof ist nicht in Lebensgefahr, Ausschreitungen zwischen Gemeindemitgliedern und Polizei

 

Sydney (Fides) - Bischof Mari Emmanuel und ostkirchliche Christen, darunter ein Priester, die am Montagabend, den 15. April, von einem 16-jährigen Jugendlichen in der „Christ the Good Shepherd“-Kirche in Sydney mit einem Messer angegriffen und verletzt wurden, sind nicht in Lebensgefahr. Der Angriff ereignete sich, während der Bischof die Predigt hielt, die auch per Streaming übertragen wurde. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken kursieren und auch von Fernsehsendern ausgestrahlt wurden, ist zu sehen, wie der junge Mann den Bischof angreift und ihm mehrere Messerstiche zufügt, bevor er von Gemeindemitgliedern gestoppt wurde, von denen einige ihrerseits verletzt wurden.

Nach dem Angriff wurden der Bischof und die Verletzten zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der Angreifer, der zunächst in der Kirche festgehalten wurde, wurde später auf eine Polizeistation gebracht und verhaftet.

Mar Emmanuel, der in der Alten Ostkirche zum Bischof geweiht wurde, war 2015 aus dieser Kirche exkommuniziert worden und hatte eine unabhängige Glaubensgemeinschaft gegründet. Der Bischof war für seine inbrünstigen und bisweilen polemischen Predigten zu kontroversen sozialen und moralischen Themen bekannt.

Nach dem Anschlag stiegen die Spannungen rund um den Tatort und Hunderte von Gläubigen des Bischofs strömten zum Kirchengelände und gerieten mit den eingetroffenen Bereitschaftspolizisten aneinander. Die Zusammenstöße und Unruhen dauerten mehrere Stunden an. Etwa 30 Personen erlitten Prellungen und wurden leicht verletzt. Zwanzig Polizeifahrzeuge wurden beschädigt, und mehrere Beamte mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Die australische Polizei bezeichnete den Angriff auf den Bischof und die Gemeindemitglieder nach Angaben internationaler Agenturen als "terroristischen Akt", der "aus religiösen Gründen" verübt wurde. Mike Burgess, der Chef des australischen Geheimdienstes, stellte jedoch klar, dass es sich bei der Gewalttat derzeit offenbar um die Initiative eines Einzeltäters handelt. Er fügte hinzu, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien und dass auf jeden Fall keine Dringlichkeit bestehe, die Aufmerksamkeit für mögliche terroristische Bedrohungen im Land zu erhöhen.

 

(GV) Fides 16/4/2924)


FIDES-NACHRICHTEN - 15.04.2024

AFRIKA/TANSANIA - Überschwemmungen in Rufiji: Hunderte von Vertriebenen, zerstörte Ernten, Bevölkerung von Epidemien und Unterernährung bedroht

 

Muhoro (Fides) - Die Region Rufiji im Westen Tansanias ist mit enormen Schwierigkeiten konfrontiert, und der Bezirk steht vor einer der schlimmsten humanitären Krisen. Tausende von Menschen benötigen sofortige humanitäre Hilfe in verschiedenen Bereichen, darunter Gesundheitsversorgung, Ernährung, Trinkwasser und Abwasserentsorgung. Es besteht die Gefahr einer Ausbreitung von durch verschmutztes Wasser übertragenen Krankheiten.

Dies berichtet das Hilfswerk der Kamillianer-Missionare „Camillian Disaster Service International“ (CADIS), der Organisation, die sofort eingreift, um den Tausenden von Vertriebenen zu helfen, die von den Überschwemmungen schwer betroffen sind.

Laut einer Mitteilung von CADIS, die Fides vorliegt, haben die jüngsten Überschwemmungen vom 4. April 2024 große Verwüstungen angerichtet und Tausende von Familien vertrieben, die nun dringend auf Hilfe angewiesen sind. Häuser wurden zerstört, Ernten weggeschwemmt und der Zugang zu Trinkwasser und wichtigen Dienstleistungen wurde unterbrochen. Besonders gefährdet sind die schwächsten Mitglieder der Gemeinschaft, darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen, die dringend Unterstützung benötigen. Im Distrikt Muhoro, wo 75 Prozent des Gebiets unter Wasser stehen, sind etwa 17 000 Menschen betroffen: sie wurden obdachlos und leben nun in Grundschulgebäuden ohne Grundversorgung. Im Bezirk Chumbi wurden etwa 1.000 Menschen vertrieben. Die diesjährigen Überschwemmungen haben 28.374 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche überflutet und Ernten wie Mais, Reis, Sesam und Bananen vernichtet.

Das Büro von CADIS in Tansania setzt sich gemeinsam mit der Regierung, der lokalen Bevölkerung und humanitären Organisationen für die Bewältigung dieser Notsituation und die Verringerung der hohen Krankheits- und Sterberaten ein, die durch schlechte Ernährung und sanitäre Einrichtungen sowie den Mangel an sauberem Wasser in den Unterkünften und Evakuierungszentren für Binnenvertriebene verursacht werden. Die Kamillianer-Organisation wird sich vor allem in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene, insbesondere für Mütter und Kinder, engagieren sowie Wasserreinigungstabletten, provisorische Toiletten, Handwaschanlagen und Kleidung bereitstellen.

Aufgrund der geografischen Lage und der saisonalen Niederschlagsmuster ist das Gebiet seit jeher überschwemmungsgefährdet. Die Situation hat sich durch den Bau und den Betrieb des Nyerere-Wasserkraftwerks verschärft. Einerseits stellt der Staudamm eine wichtige Quelle erneuerbarer Energie für Tansania dar, andererseits hat er den natürlichen Flusslauf des Rufiji verändert und damit die Gefahr von Überschwemmungen in Zeiten starker Regenfälle erhöht.

(AP) (Fides 15/4/2024)

 

AFRIKA/MALAWI - Ordensfrau misshandelt: Bischöfe sagen “Nein” zu religiöser Intoleranz

 

Lilongwe (Fides) - Ein Mann mit psychiatrischen Problemen wurde von der Polizei in Blantyre im Zusammenhang mit der Gewalt gegen eine katholische Ordensfrau in Zomba verhaftet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen Patienten des psychiatrischen Krankenhauses in Zomba.

An dem Tag, an dem er die Nonne angegriffen hat, soll der Verdächtige auch die Feierlichkeiten zum Fest des Fastenbrechens „Eid al Fitr“ zum Abschluss des Ramadan gestört haben, die im Kamuzu-Stadion in Blantyre stattfanden.

In einer Mitteilung hatte die Bischofskonferenz von Malawi berichtet, dass am Morgen des 11. April in Zomba eine katholische Ordensfrau von unbekannten Männern entführt worden war, die ihr eine Mitfahrgelegenheit in ihrem Auto angeboten hatten. Die Schwester wurde von den Insassen des Wagens angegriffen und gefoltert. "Die Angreifer erklärten der Nonne, die Gewalt sei darauf zurückzuführen, dass man ihren Glauben und ihre religiöse Identität nicht akzeptiere, und stellten ihre Intoleranz unter Beweis, indem sie den Rosenkranz und das Kreuz, die sie trug, gewaltsam entfernten und aus dem Autofenster warfen, so dass sie verwundet, ohnmächtig und traumatisiert zurückblieb", heißt es in der Mitteilung.

„In unserem jüngsten Hirtenbrief ‚Die traurige Geschichte Malawis‘ haben wir die Malawier vor der Entwicklung von Trends gewarnt, die von religiöser Intoleranz zeugen", erinnern die Bischöfe. "Jeder friedliebende Malawier weiß, dass das oberste Gesetz unserer Nation, unsere Verfassung, die Religionsfreiheit vorsieht und daher jeder Bürger das Recht hat, einer religiösen Gruppe seiner Wahl anzugehören und daher nicht daran gehindert werden kann, die Religion seiner Wahl irgendwo im Land zu praktizieren und zu manifestieren."

"Wir hoffen jedoch, dass die Polizei, die mit dieser Angelegenheit betraut wurde, diesen schrecklichen Angriff auf die katholische Ordensfrau und andere ähnliche Fälle gewissenhaft untersuchen wird, damit der Gerechtigkeit Genüge getan wird und diese entarteten, hasserfüllten Tendenzen religiöser Intoleranz ein für alle Mal eingedämmt und beseitigt werden", erklärte die Bischofskonferenz.

(L.M.) (Fides 15/4/2024)

 

AFRIKA/SUDAN - Vor einem Jahr begann der Bürgerkrieg

 

Khartoum (Fides) – Rund 16.000 Tote und über 8 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge: die schwerste Vertreibungskrise der Welt. Diese Zahlen veranschaulichen die humanitäre Tragödie des vergessenen Krieges im Sudan, der vor genau einem Jahr, am 15. April 2023, ausbrach, als nach monatelangen Spannungen die etwa 300.000 Mann starke reguläre Armee (SAF,) unter der Führung von General Abdel Fattah al-Burhan und die paramilitärische Miliz der „Rapid Support Forces“ (RSF) unter Leitung von Mohamed Hamdan "Hemedti" Dagalo mit etwa 100.000 Mann in Konflikt gerieten (vgl. Fides 17/4/2023).

Es ging um die Integration der RSF in die nationale Armee, insbesondere den Zeitpunkt der Integration und die Kommando- und Kontrollstruktur. Der Konflikt, der in der Hauptstadt Khartum begann, breitete sich bald auf Darfur, die Hochburg der RSF, und dann praktisch auf das ganze Land aus. In Darfur nahm der Krieg sofort eine ethnische Dimension an und legte unverheilte Wunden aus dem vorangegangenen Konflikt zu Beginn der 2000er Jahre frei. Die RSF sind aus den berüchtigten arabischen Dschandschawid aus berittenen Kämpfern hervorgegangen, die das vorherige Regime von Omar al Bashir zur Unterdrückung der nicht-arabischen Bevölkerung in dieser riesigen Region im Westen des Sudan eingesetzt hatte. Zu den beiden Kriegsparteien, SAF und RSF, gesellten sich dann die verschiedenen bewaffneten Gruppen, die bereits im Sudan präsent waren und sich der einen oder anderen Seite anschlossen.

Der Krieg hat die Landwirtschaft des Landes verwüstet, so dass zu den oben genannten Zahlen noch die rund fünf Millionen Menschen hinzukommen, die vom Hungertod bedroht sind, und die 18 Millionen, die sich in einer schweren Nahrungsmittelkrise befinden.

Und Lebensmittel sind zu einer Waffe geworden: Beide Kriegsparteien verhindern, dass Konvois mit Nahrungsmittelhilfe, die von humanitären Organisationen geschickt werden, in die vom Gegner kontrollierten Gebiete fahren.

Die Vorwürfe über schwere Menschenrechtsverletzungen durch das Militär und die Milizen häufen sich, darunter sexuelle Gewalt, Folter und Massenhinrichtungen.

Die beiden Fraktionen scheinen sich nicht an den Verhandlungstisch setzen zu wollen, weil sie beide glauben, den Konflikt gewinnen zu können. Auch die Unterstützung von außen, die beide erhalten, könnte das Kalkül der beiden rivalisierenden Anführer beeinträchtigen. Die RSF wird von russischen Söldnern aus der ehemaligen Wagner-Group, von den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Hilfe über die Zentralafrikanische Republik, den Tschad und die libysche Cyrenaika schicken, unterstützt. Die reguläre Armee wird hingegen von Ägypten, der Türkei und dem Iran unterstützt (iranische Drohnen wurden kürzlich für Angriffe auf die SFR eingesetzt), während die ukrainischen Spezialeinheiten gelegentlich Videos veröffentlichen, in denen sie russische Söldner, die die SFR unterstützen, treffen. Auf dem sudanesischen Kriegsschauplatz, inmitten einer nicht enden wollenden humanitären Tragödie, kommt es zu einer seltsamen Vermischung

(L.M.) (Fides 15/4/2024)

 

ASIEN/MYANMAR - Bischof Loikaw: "Ich sehe Licht in den Gesichtern der leidenden Menschen, aber wir brauchen einen Aufbruch zu neuer Hoffnung“

 

 

Loikaw (Fides) - "Ich bin in der Pfarrei von Soudu, einem Dorf in der Diözese Loikaw. Es ist eine der Pfarreien, in denen das pastorale Leben noch möglich ist. Unsere Kathedrale in Loikaw ist immer noch von der burmesischen Armee besetzt. Mehr als die Hälfte der Kirchen in der Diözese sind geschlossen und leer, weil die Gläubigen geflohen sind. Wir leben in einem Zustand der Vertreibung und der Bedrängnis, aber ich danke dem Herrn, weil er mir mit dieser Erfahrung die Möglichkeit gegeben hat, meinem Volk näher zu sein, näher an den Menschen, die so sehr Trost und Solidarität brauchen", sagt der Bischof von Loikaw Celso Ba Shwe, der ebenfalls als Flüchtling lebt und im November 2023 gezwungen war, seine Kathedrale und das angrenzende Pastoralzentrum zu verlassen, das von der burmesischen Armee besetzt ist, die den Komplex zu einer Militärbasis gemacht hat, gegenüber Fides. Der Bischof verbrachte erst Weihnachten, dann die Fastenzeit und nun auch Ostern außerhalb seiner Kirche, um die Flüchtlinge zu besuchen und mit ihnen die Feiertage zu begehen.

Drei Jahre nach dem Staatsstreich, sagt er heute verbittert: "Wir können nicht länger mit einem internen Krieg weitermachen. Die Nation und die gesamte Bevölkerung werden am Ende geschwächt und vernichtet sein. Wir müssen jetzt einen Ausweg finden und Wege der Verhandlung, des Dialogs und der Versöhnung einschlagen. Wir sind sehr besorgt über die soziale und politische Lage, das soziale Gefüge ist zerrissen, die Menschen sind verwirrt und desorientiert. Überall gibt es Vertriebene, die Gewalt wütet, die Stadt Loikaw ist nur noch von den kämpfenden Einheiten, d.h. Soldaten und Oppositionsmilizen, besetzt. Wir werden Tag für Tag Zeuge eines langsamen Todes unseres schönen Landes. Das alles macht uns wirklich zu schaffen. Wir beten zu Gott, dass er uns einen Weg des Friedens öffnet, denn so kann es nicht weitergehen". Doch trotz der Tragödie findet der Bischof auch Worte der Hoffnung: "Christus ist auch für uns auferstanden, ich sehe Licht in den Gesichtern der leidenden Menschen und das tröstet mich. Lasst uns die Hoffnung nicht verlieren, denn Gott ist es, der sie uns gibt. Die Menschen leiden, widerstehen, hoffen. Aber wir brauchen einen Aufbruch zu neuer Hoffnung. Wir danken Papst Franziskus, der die Welt immer wieder an unser Leid erinnert und für uns betet".

Im Bürgerkrieg versuchen die Rebellen nach dem Erfolg der "Operation 1027, strategisch Grenzgebiete zu erobern, um die Versorgung der Junta zu verhindern, die stattdessen den zentralen Teil des Landes und die größeren Städte kontrolliert. In den letzten Tagen haben die Oppositionskräfte eine weitere wichtige Stadt erobert und damit der Regierungsarmee einen schweren Schlag versetzt: Es handelt sich um die Stadt Myawaddy im Südosten, an der Grenze zu Thailand, wo sich ein Militärstützpunkt befand, der von der zurückgedrängten regulären Armee aufgegeben wurde. Die Stadt Myawaddy, ein wichtiger Grenzübergang und Knotenpunkt für den Handel und die Versorgung von Thailand nach Myanmar, fiel nach einer Offensive der Karen National Liberation Army, einer der mit der birmanischen Opposition verbündeten ethnischen Milizen.

Ein weiteres Kapitel, über das sich auch Vertreter der katholischen Kirche sehr besorgt äußern, ist die wirtschaftliche Lage in Myanmar, die sich verschlechtert hat, mit steigenden Preisen und einer Verknappung der Grundversorgung, was zu weit verbreiteter Not und Unterernährung führt. Vor diesem Hintergrund benötigt der UN-Notfallplan für Myanmar für das Jahr 2024 Mittel in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar (eine Summe, die von den Gebern noch aufgebracht werden muss), um mehr als 5 Millionen bedürftige Menschen auf birmanischem Gebiet zu erreichen. Nach UN-Angaben gibt es über 2,6 Millionen Binnenvertriebene, und die Zahl steigt weiter an.

(PA) (Fides 15/4/2024)

 

ASIEN/HEILIGES LAND - Pater Bouwen: “Die Entwicklung ist unvorhersehbar. Wir brauchen eine Friedenskonferenz”

 

von Gianni Valente

 

Jerusalem (Fides) - "Seit dem erneuten Ausbruch der Gewalt in Israel-Palästina am 7. Oktober 2023 wird die Region von einer Reihe tragischer Ereignisse überrollt, die sich einer rationalen Analyse zu entziehen scheinen".

Pater Frans Bouwen, ein belgischer Missionar der Weißen Väter, lebt seit mehr als 50 Jahren in Jerusalem. Er engagiert sich für den ökumenischen Dialog und leitete 46 Jahre lang, von 1969 bis 2015, die renommierte Zeitschrift „Proche Orient Chrétien“. Dies ist auch der Grund, warum Pater Bouwen es gewohnt ist, mit klarem Realismus die Notlagen und Erschütterungen zu analysieren, die das geopolitische Szenario im Nahen Osten durchziehen. Der Missionar der "Weißen Väter" sagt im Interview mit Fides: "Die Gründe für Aktionen erscheinen meist emotional oder sogar leidenschaftlich. Daher ist es praktisch unmöglich vorherzusagen, was nach der beunruhigenden Beschleunigung durch den iranischen Angriffs am Sonntag, den 14. April, geschehen wird".

 

 

Die Entwicklung nach dem iranischen Angriffs lässt sich nicht vorhersagen. Vielmehr warnten vor dem Abschuss von Drohnen und Raketen auf israelisches Gebiet die Geheimdienste schon lange im Voraus...

FRANS BOUWEN: Die iranische Aktion war in der Tat vorhersehbar nach dem maßgeblichen israelischen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus, bei dem mehrere hochrangige iranische Beamte getötet wurden. In gewisser Weise fühlte sich der Iran verpflichtet, nach den vielen Drohungen, die seine Führer in letzter Zeit ausgesprochen hatten, Vergeltung zu üben. Meines Erachtens ging es dabei in erster Linie darum, den eigenen Ruf zu schützen und das Gesicht zu wahren. Auf diese Weise befriedigte der Iran in gewisser Weise den reaktionsfreudigsten Teil seiner Gesellschaft und zeigte Israel, dass seine Drohungen ernst genommen werden müssen.

 

Welche Absichten hat der Iran für die Zukunft?

 

BOUWEN : Offenbar will der Iran nicht weiter gehen. Viel wird von der Reaktion Israels und der westlichen Staaten abhängen, die ihre Unterstützung für Israel zum Ausdruck bringen. Diese Situation wird von allen als ein Weckruf gesehen, der ein schnelles, gemeinsames und entschlossenes Handeln erfordert.

 

Wie sollte man vorgehen, um das Schlimmste zu verhindern?

 

BOUWEN : Papst Franziskus hat es am Sonntag, den 14. Mai, nach dem Regina-Caeli-Gebet gut ausgedrückt. Vor allem müssen wir uns jeder Aktion enthalten, die den Nahen Osten in eine neue Spirale der Gewalt führen könnte, die die gesamte Region in einen allgemeinen Krieg stürzen könnte, der unweigerlich schwerwiegende weltweite Auswirkungen haben würde. Alle betroffenen Staaten im Nahen Osten und in der ganzen Welt müssen sich darauf verständigen, zu einer Einstellung der Feindseligkeiten aufzurufen und sich zu ernsthaften Verhandlungen zusammenzusetzen, um eine Lösung für die zugrunde liegenden politischen und nationalen Konflikte zu finden und eine stabile Situation für den gesamten Nahen Osten zu schaffen.

 

 

Welche Verantwortung tragen andere Länder und internationale Organisationen in einem solchen Szenario?

 

BOUWEN: Verhandlungen dieser Art können nicht nur zwischen Israelis und Palästinensern geführt werden, weil die Ungleichheiten zwischen den beiden beteiligten Parteien zu groß sind. Differenzen zwischen dem Besatzer und dem Besetzten, zwischen einem der am stärksten bewaffneten Länder der Welt und einem wehrlosen Volk. Die westlichen Staaten tragen in dieser Angelegenheit eine große Verantwortung, da sie durch ihr Handeln oder ihre Untätigkeit zugelassen haben, dass sich die Situation allmählich zu der Sackgasse entwickelt hat, in der sie sich heute befindet.

 

 

Wie sehen realistische Lösungsansätze aus?

 

BOUWEN : Nur eine solche Friedenskonferenz wird eine Lösung bringen können. Für diejenigen von uns, die in diesen Ländern leben, scheinen die beiden möglichen Lösungen - zwei Staaten für zwei Völker oder ein einziger Staat mit gleichen Rechten und Pflichten für alle - im Moment menschlich nicht machbar zu sein. Doch im Heiligen Land gibt es auf beiden Seiten des Konflikts viele Menschen, die bereit sind, zusammenzuleben und eine bessere Welt für alle aufzubauen, angefangen bei den trauernden Eltern, deren Vertreter vor einigen Tagen von Papst Franziskus empfangen wurden.

 

 

Wo sehen Sie von Ihrem Wohnsitz in Jerusalem aus, mit Blick auf die "Via Dolorosa", konkrete Zeichen der Hoffnung auf Veränderung?

 

BOUWEN: Diejenigen von uns, die in der Nähe des Tempelbergs und der al-Aqsa-Moschee leben, waren zutiefst beeindruckt von der Würde und Selbstbeherrschung der Zehntausenden von muslimischen Gläubigen, die den ganzen Ramadan hindurch jeden Tag zum Gebet kamen, ohne dass es zu nennenswerten Zwischenfällen kam. Dies zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Palästinenser in Frieden leben und sie selbst sein wollen, getreu ihrer Identität und ihren Traditionen. Als Zeichen der Solidarität mit ihren Brüdern und Schwestern, die unter der Gewalt im Gazastreifen und in Teilen des Westjordanlandes leiden, verzichteten sie auf alle großen Feiern und beschränkten sich darauf, zu beten und den Ramadan mit ihren Familien zu begehen.

 

Wie steht es mit den Christen?

 

BOUWEN : Die christlichen Feiern der Karwoche und des Osterfestes nach dem gregorianischen Kalender fanden im gleichen Geist der Solidarität und Nüchternheit und mit einer besonderen religiösen Inbrunst statt. Bei der Palmsonntagsprozession zeigten die Christen ihren Wunsch, Jesus in seinem Leiden treu zu folgen, geleitet von ihrem Glauben, der sie lehrt, dass dieser Weg zur Auferstehung und zum Sieg über das Böse und den Tod führt. Es ist die Aufgabe der Seelsorger, die Gläubigen in dieser "Hoffnung über die Hoffnung hinaus" zu bestärken, indem sie anerkennen, wie der heilige Paulus im Römerbrief lehrt: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

(Fides 15/4/2024)

 

AFRIKA/D. R. KONGO - Bischof von Buta ernannt

 

Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus hat den bisherigen Regionalvikar des Ordens des heiligen Augustinus in der Demokratischen Republik Kongo, Pater Martin Banga Ayanyaki (O.S.A) zum Bischof von Buta (Demokratische Republik Kongo ernannt.

Bischof Martin Banga Ayanyaki (O.S.A.) wurde am 1. Dezember 1972 in Dungu in der Verwaltungsprovinz Haut-Uélé (Demokratische Republik Kongo) geboren. Nach Abschluss seines Studiums der Philosophie am Institut des Heiligen Augustinus und der Theologie an der Universität Saint-Eugène de Mazenod in Kinshasa legte er am 30. November 2002 die ewigen Gelübde ab und wurde am 28. August 2003 in Poko, Diözese Dungu-Doruma, zum Priester geweiht.

Danach hatte er folgende Ämter und absolvierte weitere Studien: Vizepfarrer in Poko, Diözese Doruma-Dungu (2003-2006); Mitglied des Augustiner-Vikariats und Pfarrer in Poko (2006-2010); Regionalvikar des Augustinerordens (2010-2014); pastoraler Mitarbeiter im Kloster „Santa Maria del Popolo“ in Rom (2014-2020); Doktor der Soziologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom (2014-2020). Seit 2022 ist er Regionalvikar des Ordens des Heiligen Augustinus und Professor für Soziologie und Anthropologie an der Universität des Heiligen Augustinus in Kinshasa.

 

(EG) (Fides 15/04/2024)


Sudan-Konflikt destabilisiert Nachbarland Tschad

Diakonie Katastrophenhilfe setzt Hilfe in Grenzregion fort

Konflikt Sudan * Tschad * Hungerkrise * Humanitäre Konferenz in Paris

 

15.04.2024

 

(Berlin/dd) -  Ein Jahr blutiger Auseinandersetzungen haben 8,5 Millionen Menschen im Sudan zur Flucht gezwungen. Rund 1,8 Millionen suchten Schutz in Nachbarländern.  Im Tschad wird ihre Versorgung zunehmend schwieriger. Mehr Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft sind nötig, um eine Hungersnot in der Region zu vermeiden.

 

Im Nachbarland Tschad haben 600.000 Menschen aus dem Sudan Zuflucht gesucht. Die Mehrzahl kommt in Gemeinden und provisorischen Lagern der Provinz Wadai unter. Dort führen ansteigende Preise für Nahrungsmittel und eine Unterversorgung der Menschen zu steigender Not. „Die Regierung hat im Februar einen landesweiten Ernährungsnotstand ausgerufen. Das ist ein Warnsignal dafür, dass die Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann“, warnt Régis Jabo, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe für den Sahel. „Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, mehr gegen die angespannte Lage zu tun. Es muss verhindert werden, dass die Ressourcen von Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen und an unserer Seite helfen, irgendwann zur Neige gehen.“

 

Fast drei Millionen Menschen sind im Tschad von Ernährungsunsicherheit betroffen. Neben den Flüchtlingen bringen interne Konflikte eines der ärmsten Länder Afrikas in Bedrängnis. Diakonie Katastrophenhilfe hat in den vergangenen Monaten rund 10.000 Geflüchtete und Anwohner durch den Bau von Latrinen, Brunnen und Duscheinheiten unterstützt. „Jeden Tag kommen weitere Flüchtlinge in den Tschad. Wir müssen flexibel darauf reagieren. Mit unseren Partnern werden wir weitere sanitäre Installationen in Lagern und Gemeinden errichten, da durch die prekäre Hygienesituation der Ausbruch von Krankheiten droht“, sagt Régis Jabo. Laut Schätzungen der tschadischen Regierung könnte die Zahl der sudanesischen Flüchtlinge bis zum Jahresende auf mehr als 900.000 steigen, wenn der Konflikt im Sudan weiter anhält. Erfolgversprechende Friedensgespräche zeichnen sich derzeit nicht ab.

 

Zusammen mit weiteren Hilfsorganisationen ruft Diakonie Katastrophenhilfe die internationale Gemeinschaft auf, sich für einen Waffenstillstand und einen Friedensprozess einzusetzen. Zudem muss bei der heute in Paris startenden Internationalen Humanitären Konferenz für Sudan und die Nachbarländer die drastisch unterfinanzierte Hilfe aufgestockt werden. „Auch wenn der Krieg in Gaza und der Ukraine die Aufmerksamkeit bindet, dürfen der Sudan und die betroffenen Nachbarstaaten nicht weiter aus dem Blickfeld geraten. Die Krise droht andernfalls zu einer der größten Hungerkrisen der Welt zu werden, an deren Ende eine Hungersnot steht“, warnt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

 

Hintergrund:

Am 15. April 2023 brachen Machtkämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) aus, die binnen weniger Wochen weite Teile des Sudans ins Chaos stürzten. Vermittlungsversuche sind gescheitert und internationale humanitäre Hilfe ist in vielen Regionen aufgrund des fehlenden Zugangs nicht möglich. Seitdem wurden jeden Monat fast eine Millionen Menschen vertrieben. Rund 18 Millionen Menschen – ein Drittel der Bevölkerung – haben nicht mehr genug zu essen.

 

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Sudan-Krise

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/